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Der Herbst ist gekommen, um zu bleiben

Der Herbst ist da und bleibt. Getreu dem Motto “Gekommen um zu bleiben”, wie im Lied von “Wir sind Helden”. Gefühlt seit dem Sankt-Nimmerleinstag beherrschen nämlich Tiefdruckgebiete über Nord- und Nordwesteuropa das Wettergeschehen in Deutschland. Daran wird sich auch in den kommenden Tagen nichts Maßgebliches ändern. Die derzeitige Modelllage deutet sogar darauf hin, dass es bis mindestens Mitte November bei tiefdruckgeprägtem Wetter bleibt.

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Durch mal mehr, mal weniger stark ausgeprägte Luftdruckgegensätze über Deutschland wird es zeitweise sehr windig, wenngleich keine ausgeprägte Sturmlage ins Haus steht. Dennoch gibt es vorrangig in Schauernähe sowie generell an den Küsten und auf den Bergen stürmische Böen. In exponierten Gipfellagen sind schwere Sturmböen um 100 km/h möglich. Meist lebt der Südwestwind auch im Flachland tagsüber auf und lässt in den Abend- und Nachtstunden wieder nach.

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Die Sonne macht sich in den nächsten Tagen in einigen Landesteilen eher rar. Besonders im Norden und Nordwesten bekommt man sie bis einschließlich Donnerstag kaum zu Gesicht. Astronomisch wären derzeit noch etwa 9 Stunden im Norden und 9 Stunden und 45 Minuten im Süden möglich. Südlich der Donau und in manchen Regionen im Osten des Landes reicht es zumindest für ein paar Stunden Sonne in den nächsten Tagen.

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Als Letztes wollen wir noch einen Blick auf den Niederschlag werfen. In den kommenden Tagen überqueren wiederholt Niederschlagsgebiete von Westen und Nordwesten her Deutschland. Teils fallen diese Niederschläge in Form von Schauern, teils als leichter bis mäßiger Regen, der insbesondere ab der Nacht zum Donnerstag mitunter länger anhalten kann. Insgesamt belaufen sich die Niederschlagsmengen von heute (Montag-) Mittag 12 UTC bis Donnerstagmittag 12 UTC auf 5 bis 20 Liter pro Quadratmeter. Vor allem im Westen und Nordwesten sind Mengen um 30, im westlichen Bergland sowie an der Nordsee bis 50 Liter pro Quadratmeter denkbar. Rund um die Donau wird kaum Niederschlag prognostiziert. Zu hoch gegriffen sind die von EZMW berechneten 140 Liter pro Quadratmeter bei Helgoland. Vermutlich tragen vorhergesagte Schauer, die immer wieder über die gleiche Region ziehen sollen zu diesen hohen Mengen bei. Die Modellbetrachtung zeigt aber auch, dass es in Bezug auf die genauen Niederschlagsschwerpunkte und Niederschlagsmengen noch Differenzen gibt.

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Abschließend kann man sagen, dass beim Wetter derzeit keine Langeweile aufkommt. Und wie heißt es doch im Lied von Steffi und Bert so treffend: “Auch der Herbst hat seine schönen Tage”.

Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 06.11.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Weltweit einiges los beim Wetter

In Deutschland herrscht derzeit typisch mitteleuropäisches, tiefdruckgeprägtes und mildes Herbstwetter. Immer wieder ziehen Regengebiete über das Land hinweg und der Wind frischt zeitweise etwas auf. Im Schwarzwald kann sich ab Wochenmitte eine Dauerregenlage einstellen. Es wird damit zwar interessant, aber nicht außerordentlich spannend beim Wetter in Deutschland.

Daher wagen wir heute mal einen Blick über den Tellerrand hinaus und schauen uns an, was weltweit beim Wetter derzeit Spannendes los ist. Dazu dient die folgende Grafik quasi als Übersichtskarte.

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Es lässt sich unschwer erkennen, dass sich einige tropische Systeme auf der Weltwettergefahrenkarte wiederfinden lassen. Eher eine untergeordnete Rolle spielt Hurrikan TAMMY (Kategorie 1) über dem Westatlantik. Dieser Hurrikan zieht derzeit nur übers Wasser und bedroht auch keine Inselgruppen. Erst zum Wochenende könnten die Bermudainseln in den Fokus rücken, wobei TAMMY sich bis dahin abschwächen soll.
Etwas genauer muss die Tropische Depression 21L beobachtet werden, die über Honduras, Nicaragua und San Salvador westwärts über Mittelamerika zieht. Mit diesem System gehen vor allem heftige Regenfälle mit Mengen zwischen 50 und 150 l/qm am Tag einher, wodurch Überflutungen drohen. Etwas weiter westwärts ist der Tropensturm OTIS über dem Ostpazifik, etwa 250 km südlich der mexikanischen Küste, zu finden. Er hat das Potenzial, sich zu einem Hurrikan der Kategorie 1 zu entwickeln und zieht nordwärts in Richtung Acapulco. Rund um Acapulco drohen vor allem am Mittwoch und Donnerstag heftige Regenfälle mit 150-300 l/qm am Tag und Böen bis 200 km/h.

Nun machen wir einen Schwenk nach Südamerika, wo vor allem am Freitag und Samstag in Südbrasilien, Paraguay und dem äußersten Nordosten von Argentinien Regenmengen zwischen 100 und 200 l/qm am Tag erwartet werden. Dies trifft teilweise genau die Gebiete, in denen es bereits in den letzten Monaten schwere Überschwemmungen gab.

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Als nächstes geht der Blick in den Südwestpazifik und zwar nach Vanuatu. Dort treibt Zyklon LOLA sein Unwesen. Mit voller Wucht und der Einstufung als Zyklon der Kategorie 4 trifft er auf den Inselstaat. Neben immensen Regenmengen mit 200-400 l/qm innerhalb von 24 h werden auch Böen um 250 km/h erwartet. Damit drohen schwere Verwüstungen und zerstörte Städte und Dörfer. Unter Abschwächung zieht der Zyklon dann weiter südwestwärts in Richtung Neukaledonien.

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Großes Ungemach bahnt sich auch im Golf von Bengalen an, denn dort hat sich Invest 92B zum Zyklon HAMMON der Kategorie 1 entwickelt. Der Landfall wird heute Abend südlich von Chittagong (Bangladesch) erwartet. Im Küstenbereich liegen die Regenmengen bei 100-200 l/qm in den nächsten zwei Tagen. Außerdem erreichen die Böen Windgeschwindigkeiten bis 160 km/h. Sie schwächen sich allerdings rasch ab.

Im Südosten des Jemens ist derzeit noch die Depression TEJ unterwegs und bringt dort heute nochmals Regenmengen bis 200 l/qm. Das System schwächt sich jedoch rasch ab bzw. löst sich gänzlich auf. Dennoch gibt es dort sowie im Süden des Omans teils erhebliche Verwüstungen. Gestern wurden bereits Regenmengen um 200 l/qm gemessen. Örtlich dürften es sogar mehrere hundert Liter gewesen sein, was für die dortige Wüstenregion absolut ungewöhnlich ist. Dadurch, dass der Wüstenboden das Wasser kaum aufnehmen kann, fließt dieses oberflächlich ab und führt innerhalb kürzester Zeit zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen.

Abschließend noch ein Blick nach Europa, wo es vor allem im Nordosten Italiens sowie in Westslowenien in den kommenden Tagen immer wieder zu teils kräftigen Regenfällen kommen wird. Mitunter fallen dann bis zu 200 l/qm innerhalb eines Tages, was ebenfalls zu Hochwasser und Überflutungen führen kann.

Einiges los also beim Wetter weltweit und leider gebietsweise auch mit großem Schadenspotenzial verbunden.

Dipl.-Met Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 24.10.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Typisches Herbstwetter

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Mach dich rar, sei ein Star

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Der November ist der 11. Monat des Jahres und bildet den Übergang zwischen Herbst und Winter. Dabei kann er ruhig und neblig oder windig und unbeständig ausfallen. In der kommenden Woche ist beides dabei.

(Gruseliger) Genuss eines Halloween ‘Blue Moon’

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Zwei alte Bauernregeln besagen: “Fällt das Laub zeitig im Garten, ist schöner Herbst und gelinder Winter zu erwarten.” und “Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein.” Was ist an diesen Bauernregeln dran?

Temperatursprung voraus?!

Zunächst bleibt uns der herbstliche Wettercharakter erhalten. Am Dienstag kündigt sich aber ein allmählicher Wetterumschwung an. Wird es dann auch wieder etwas wärmer?

Vollherbst

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