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Hält die Niederschlagsarmut an?

Oberflächlich trockene Äcker, die Pegelstände der Flüsse zwischen dem mittleren Wasserstand und dem mittleren Niedrigwasserstand und seit Tagen, gebietsweise auch seit Wochen, kein nennenswerter Niederschlag: So präsentiert sich der bisherige Frühling im Lande. Schuld an der Niederschlagsarmut waren oft hochdruckgeprägte Wetterlagen. Noch stellt sich das Ganze nicht als größeres Problem dar, denn die Verdunstungsraten sind noch nicht hoch und die Bodenfeuchte ist lediglich in den obersten Schichten reduziert (www.dwd.de/bodenfeuchteviewer). 

Die seit Jahresbeginn gefallenen Gesamtniederschlagsmengen sind in nachfolgendem Bild dargestellt. 

Haelt die Niederschlagsarmut an teil 1

Aus Radardaten abgeleitete Niederschlagsmenge seit Jahresbeginn in l/m². Quelle: DWD 

Es ist offensichtlich, dass es im Nordosten wesentlich trockener war als im Südwesten. Dies ist zunächst nicht ungewöhnlich, da klimatologisch bedingt im Osten eher trockene kontinentale Luftmassen wetterwirksam waren. Beispielsweise fielen auf Hiddensee (Mecklenburg-Vorpommern) und Fehmarn (Schleswig-Holstein) dieses Jahr bisher lediglich 46 bzw. 48 l/m². Auffällig und ungewöhnlich ist jedoch, dass selbst im Alpenraum teilweise nur um oder unter 100 l/m² seit Jahresbeginn gefallen sind. Fehlende Nordstaulagen oder Vb-Lagen sind dafür eine plausible Erklärung. Besonders deutlich wird dieser fehlende Niederschlag in der folgenden Abbildung, die die aus Radardaten abgeleitete Gesamtniederschlagssumme in Relation zur durchschnittlichen Niederschlagssumme bis zum heutigen Tag stellt. 

Haelt die Niederschlagsarmut an teil 2

Aus Radardaten abgeleitete Gesamtniederschlagssumme in Relation zur durchschnittlichen Niederschlagssumme seit Jahresbeginn bis zum heutigen Tag in %. Quelle: DWD 

Neben dem Alpenrand stechen allgemein die Bergländer sowie weite Teile des Nordens und Nordostens hervor. Am Oberrhein, nordwestlich von Stuttgart, in Oberschwaben und im Rhein-Main-Gebiet war es dahingegen teilweise deutlich zu nass. Besonders viel Niederschlag fiel mit 427 l/m² in Baiersbronn-Ruhestein im Schwarzwald (Baden-Württemberg). Das ist für diesen Ort allerdings nichts Ungewöhnliches. Im vieljährigen Mittel fallen dort in den ersten drei Monaten eines Jahres etwa 500 l/m². 

Betrachtet man den bisherigen März, dann fällt einem sofort auf, dass es in Teilen Norddeutschlands bisher keinen oder nur sehr wenig Niederschlag gegeben hat. 

Haelt die Niederschlagsarmut an teil 3

Aus Radardaten abgeleitete Niederschlagsmenge im bisherigen März in l/m². Quelle: DWD 

Auch der Februar war dort bereits sehr trocken (nähere Informationen unter: https://www.dwd.de/DE/presse/pressemitteilungen/DE/2025/20250227_pm_februar_news.html?nn=16210). 

In den kommenden Tagen stellt sich die Wetterlage um und der Tiefdruckeinfluss nimmt von Südwesten und Westen her sukzessive zu. Dabei kommt es allerdings nur lokal zu Regenfällen. 

Haelt die Niederschlagsarmut an teil 4

Akkumulierte Gesamtniederschlagsmenge in l/m² bis Mitte der kommenden Woche auf Basis unterschiedlicher Wettermodelle. Quelle: DWD 

Bis Mitte der nächsten Woche werden im seit Wochen so trockenen Norden und Osten keine größeren Regenmengen erwartet. Im Westen und Süden sollen immerhin 10 bis 20, lokal um 30 l/m² fallen, wobei sich in Hinblick auf die Niederschlagsschwerpunkte in den Modellen noch größere Unterschiede ergeben. 

Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 21.03.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

 

 

Deutschlandwetter im Mai 2024

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im Mai 2024*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Berlin-Tempelhof Berlin 17,7 °C +3,8 Grad
2 Manschnow Brandenburg 17,4 °C +4,4 Grad
3 Cottbus Brandenburg 17,4 °C +3,9 Grad

Besonders kalte Orte im Mai 2024*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Meßstetten Baden-Württemberg 10,7 °C +1,4 Grad
2 Carlsfeld Sachsen 11,0 °C +2,9 Grad
3 Lenzkirch-Ruhbühl Baden-Württemberg 11,1 °C +1,6 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im Mai 2024**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Wangen/Allgäu-Schwaderberg Baden-Württemberg 366,5 l/m² 263 %
2 Baiersbronn-Ruhestein Baden-Württemberg 357,0 l/m² 208 %
3 Kißlegg Baden-Württemberg 322,0 l/m² 271 %

Besonders trockene Orte im Mai 2024**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Schorfheide-Groß Schönebeck Brandenburg 18,2 l/m² 32 %
2 Hähnichen-Trebus Sachsen 20,1 l/m² 32 %
3 Bad Muskau Sachsen 22,4 l/m² 37 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Mai 2024**

Platz Station Bundesland Sonnenschein Anteil
1 Arkona Mecklenburg-Vorpommern 309 Stunden 118 %
2 St. Peter-Ording Schleswig-Holstein 304 Stunden 136 %
3 List auf Sylt Schleswig-Holstein 300 Stunden 123 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im Mai 2024**

Platz Station Bundesland Sonnenscheindauer Anteil
1 Nürburg Rheinland-Pfalz 138 Stunden 73 %
2 Oberstdorf Bayern 140 Stunden 84 %
3 Meßstetten Baden-Württemberg 142 Stunden 73 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.
* Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int Referenzperiode 1961-1990)
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Monatswertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der jeweiligen Station (int Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet

Meteorologe Denny Karran
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Pollenflug

Über 15 % der Deutschen reagieren allergisch auf Pollen, und die Zahl steigt weiter an. Vereinfacht ausgedrückt erkennt der Körper bei Pollenallergikern die eigentlich harmlosen Pollen als „Angreifer“, was dazu führt, dass das Immunsystem gegen sie sensibilisiert wird. Beim Kontakt mit den Pollen aktiviert das Immunsystem dann Abwehrmechanismen und setzt Botenstoffe frei, die für die pollenbedingten Symptome wie Schnupfen und Erkältungsähnliche Beschwerden verantwortlich sind. Es handelt sich dabei um eine Überreaktion des Immunsystems.

Die Konzentration von Pollen in der Luft hängt nicht nur vom Blühzustand der entsprechenden Pflanzen ab, sondern auch von den Wetterbedingungen. Bei anhaltender Trockenheit ist die Pollenkonzentration beispielsweise höher, während Regen dazu führt, dass die Pollen aus der Luft „ausgewaschen“ werden.

Der Deutsche Wetterdienst erstellt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PDI) Vorhersagen zum Pollenflug-Gefahrenindex für verschiedene Blütenpollen. Der Pollenflug-Gefahrenindex beschreibt die Schwere der Symptome bei Pollenallergikern, die von der spezifischen Pollenart und deren Konzentration abhängt. Dazu werden nicht nur die Wettervorhersagen berücksichtigt, sondern auch die von der PDI gemessenen Pollenkonzentrationen. Die phänologischen Daten zum Blühzustand, die von der Abteilung Agrarmeteorologie des DWD ermittelt werden, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Den Pollen-Gefahrenindex können Interessierte unter abrufen.

Aufgrund der deutlich wärmeren Witterung ist die Vegetation in diesem Jahr etwa 3 Wochen früher dran als üblich, wodurch bestimmte Pollenarten auch früher fliegen. Während Allergiker von Hasel- und Erlenpollen vorerst aufatmen können, beginnt für Allergiker von Weide, Esche, Buche und Birke die Hauptleidenszeit, wobei die Birkenpollensaison gerade ihren Höhepunkt erreicht. Bisher haben Tiefausläufer mit häufigem Regen, besonders im Westen, die Pollenkonzentration immer wieder gedämpft. Das warme und trockene Wetter am kommenden Wochenende führt jedoch zu sehr hohen Konzentrationen dieser Pollen. Erst ab Montag bringen neue Tiefausläufer zunächst im Westen und später auch im Osten Entspannung. Weitere Informationen zu Pollenallergien und Blühzeiten finden Sie auf der Website des PDI

DWD Pollenflug

Diplom-Meteorologe Christian Herold
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 05.04.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

DWD zur Trockenheit im Sommerhalbjahr 2020

Sommer 2020 – staubtrockene Böden das dritte Jahr in Folge

Im Zeichen des Spätsommers

Auch dem Norden stehen in den kommenden Tagen sonnige und warme Zeiten bevor. Regen ist vorerst – mal wieder – Mangelware.

Ein schlechter Sommer?

Der Sommer zeigte sich in diesem Jahr bisher eher von seiner wechselhaften Seite. Aber ist er deswegen schlecht oder gar ungewöhnlich kalt? Nachdem die Sommerjahreszeit nun in die zweite Halbzeit gegangen ist, lässt sich eine erste kleine Zwischenbilanz ziehen.