Der Bergsturz von Blatten – Wenn die Alpen ins Rutschen geraten

Am 28. Mai 2025 ereignete sich im Schweizer Lötschental ein dramatischer Bergsturz, der das Dorf Blatten nahezu vollständig unter Eis, Fels und Geröll begrub. Die gewaltige Masse von etwa drei Millionen Kubikmetern Material blockierte den Fluss Lonza und bildete einen aufgestauten See, wodurch nun weitere Überschwemmungen drohen.

Was führte zu diesem Ereignis?
Bereits Mitte Mai zeigten sich erste Anzeichen von Instabilität an der Flanke des „Kleinen Nesthorns“. Geologen beobachteten, dass sich der Berg innerhalb weniger Tage um 17 Meter bewegte, was auf eine bevorstehende Massenbewegung hindeutete. Die Nordostflanke des Berges rutschte schließlich in mehreren Phasen auf den darunterliegenden Birchgletscher, dessen Zunge unter dem Druck abbrach und eine gewaltige Eis- und Gerölllawine auslöste. 

Der Bergsturz von Blatten – Wenn die Alpen ins Rutschen geraten teil 1 

Der Ort Blatten (Lötschental, Schweiz) vor und nach dem Bergsturz am 28.05.2025 

 

Der Bergsturz von Blatten ist kein Einzelfall: In den letzten Jahren wurden vermehrt große Fels- und Bergstürze in den Alpen beobachtet, wie beispielsweise am Piz Cengalo im Jahr 2017.

Experten sehen den Klimawandel als einen entscheidenden Faktor für die zunehmende Instabilität in den Alpen. Der Permafrost, also dauerhaft gefrorenes Gestein, wirkt wie ein „Klebstoff“ für die Berge. Durch steigende Temperaturen taut dieser Permafrost zunehmend auf, wodurch die Bindung im Gestein verloren geht und es zu Fels- und Bergstürzen kommen kann. Zudem führen starke Niederschläge dazu, dass sich Wasser in Felsspalten sammelt, beim Gefrieren ausdehnt und das Gestein sprengt. Auch das Abschmelzen der Gletscher trägt zur Destabilisierung bei, da sie nicht mehr als stützende Masse wirken.
 

Dass in Blatten keine Menschen zu Schaden kamen, ist nicht zuletzt dem funktionierenden Frühwarnsystem zu verdanken. Schon Tage vor dem Bergsturz registrierten Sensoren und visuelle Beobachtungen die zunehmende Bewegung am Hang. Die Behörden reagierten rasch: Das Dorf wurde evakuiert, Straßen gesperrt und der Zivilschutz aktiviert. Solche Präventionsmaßnahmen werden in den Alpen zunehmend wichtig – nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Österreich, Deutschland und Italien, wo ähnliche Gefahrenzonen bestehen.

Bergstürze sind aber nur ein Aspekt der wachsenden Herausforderungen im Alpenraum. Auch Murgänge, Gletschersee-Ausbrüche oder instabile Moränen nehmen zu – allesamt Prozesse, die mit steigenden Temperaturen, auftauendem Permafrost und veränderten Niederschlagsmustern zusammenhängen. Wissenschaftler arbeiten daran, solche Prozesse besser zu verstehen, zu modellieren und vorherzusagen.

Das Ereignis von Blatten zeigt eindrücklich, wie wichtig es ist, die Auswirkungen des Klimawandels ernst zu nehmen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um Mensch und Natur zu schützen. Vielleicht gelingt es uns, die Alpen nicht nur als Ort der (fragilen) Schönheit zu erhalten, sondern auch als stabilen Lebens- und Naturraum. 

Dipl.-Met. Magdalena Bertelmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 31.05.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

 

Starkregen, Hagel und einzelne Tornados: Ein Rückblick auf letzten Mittwoch

Gut zu tun hatten unsere Warnmeteorologen am vergangenen Mittwoch. Überraschend war das jedoch nicht, denn die von den Wettermodellen prognostizierten Gewitterzutaten, lieferten bereits einige Zeit im Vorfeld Hinweise darauf, dass es ordentlich krachen kann. 

Deutschland lag an jenem Tag auf der Südflanke von Tief OLE, das von Schleswig-Holstein ostwärts zur Ostsee zog und sehr feuchte und instabil geschichtete Luft (starke Temperaturabnahme mit der Höhe) aus der Biskaya im Gepäck hatte. Diese Luftmasse konnte sich vor allem auf den Süden und die Mitte ausbreiten, während auf den Norden bereits OLEs Kaltfront übergegriffen hatte, die dort kühlere und trockenere Luft einströmen ließ. 

Bereits in der Nacht zum Mittwoch zogen im Westen aus Belgien schauerartige Regenfälle auf, die sich ostwärts in die Mitte ausweiteten und neben dem ein oder anderen Liter Regen auf den Quadratmeter auch einzelne Böen bis Sturmstärke mit sich brachten. Zum Beispiel meldete Aachen um 2 Uhr eine Böe von 76 km/h, Wuppertal um 3 Uhr 74 km/h. Ursache dafür war der kräftige Höhenwind, der durch die schauerartigen Verstärkungen lokal bis zum Boden heruntergemischt werden konnte. 

Während sich diese Regenfälle zunehmend in den Süden verlagerten und so die Gewitterentstehung dort hemmten, konnten sich vor allem über der breiten Mitte und anfangs auch im Nordosten ab dem frühen Nachmittag zahlreiche Gewitter entwickeln. Hier und da gingen diese mit Starkregen (häufig etwa 10 bis 20 l/qm in kurzer Zeit), stürmischen Böen und kleinkörnigem Hagel einher. Lokal kamen aber auch deutlich höhere Regenmengen zusammen. 

Starkregen Hagel und einzelne Tornados Ein Rueckblick auf letzten Mittwoch teil 1

24 stündige Niederschlagsmenge vom 28. bis 29.05.2025, 8 Uhr MESZ, ab 10 mm. Zahlen zeigen Messwerte, die Flächendarstellung steht für aus Radardaten abgeleitete Mengen. 

Durch die vorherrschenden Strömungsverhältnisse kam es teilweise dazu, dass Gewitterzellen immer wieder über denselben Ort zogen oder sich rückseitig neugebildet haben. Dieses Schicksal traf beispielsweise Worms am Abend als dort 43,7 l/qm innerhalb einer Stunde beziehungsweise 53 l/qm in zwei Stunden zusammenkamen. Von derselben Gewitterlinie betroffen war auch die Station Wilhelmsfeld in Nordbaden wo innerhalb weniger Stunden rund 80 l/qm vom Himmel stürzten. Ein weiterer Korridor mit hohen Regenmengen spannte sich zwischen Ostthüringen und Westsachsen auf. 

Starkregen Hagel und einzelne Tornados Ein Rueckblick auf letzten Mittwoch teil 2

24 stündige Niederschlagsmenge vom 28. bis 29.05.2025, 8 Uhr MESZ, ab 10 mm. Zahlen zeigen Messwerte, die Flächendarstellung steht für aus Radardaten abgeleitete Mengen. 

Nun gab es einen Bereich, der etwa vom Westen bis in die zentrale und südliche Mitte reichte, in dem zur feuchten und instabilen Luftmasse auch noch eine erhöhte Windscherung dazukam, sprich eine kräftige Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe. Dadurch konnten sich die Gewitter dort organisieren, das heißt, ihr jeweiliger Auf- und Abwindbereich waren voneinander getrennt, wodurch die Zellen langlebiger und kräftiger wurden. Mit Hilfe der stark gegliederten Orographie im dortigen Mittelgebirgsraum war zudem auch ein gewisses Maß an Richtungsscherung vorhanden, das heißt die Windrichtung dreht mit der Höhe. Mehr zum Thema Windscherung finden Sie zum Beispiel im Thema des Tages vom 18.04.2025 (https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2025/4/18.html). 

Starkregen Hagel und einzelne Tornados Ein Rueckblick auf letzten Mittwoch teil 3

Foto des Tornados in Biebergemünd am 28.05.2025 (Quelle: Jörg Müller DWD) 

Alles in allem waren dadurch ausreichend gute Bedingungen geschaffen, dass sich vereinzelt sogar Tornados entwickeln konnten. Einer wurde im südosthessischen Biebergemünd kurz nach 15 Uhr gesichtet, der dort zum Teil schwere Schäden hinterließ. Ein weiterer Tornado wirbelte nur wenig weiter nordöstlich nahe Steinau an der Straße. Dieselbe Zelle brachte etwas später bei Schweinfurt wohl nochmals einen Tornado hervor. Zumindest liefert das vorhandene Bildmaterial starke Hinweise dafür, dass sich dort erneut einer gebildet hat. 

Auch wenn der heutige Freitag in Sachen Wetter recht ruhig verläuft, bleiben kräftige Gewitter ein Thema! Am morgigen Samstag drohen im Westen, am Sonntag dann in der Südost- und Osthälfte kräftige Gewitter mit lokalem Unwetterpotenzial. 

Dipl.-Met. Tobias Reinartz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 30.05.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

 

Unwettergefahr am Wochenende

In Deutschland hält die wechselhafte Witterung weiter an. Hoch VANESSA mit Schwerpunkt über Frankreich sorgt nur vorübergehend für eine Wetterberuhigung in der Wetterküche und für steigende Temperaturen. Bereits am Samstag steigen die Gewitter- und Unwettergefahr in Teilen Deutschlands an. 

Nach einem turbulenten Mittwoch startet der heutige Donnerstag (Christi Himmelfahrt und auch Vatertag) wechselnd bewölkt und mit sonnigen Abschnitten. Gewitter sind nicht zu befürchten. Jedoch zieht die Warmfront von Tief QUINTO mit Kern über Schottland über Norddeutschland hinweg und sorgt dort für kompakte Wolkenfelder und etwas Regen. In der Mitte und im Süden bleibt es überwiegend trocken. Lediglich am Alpenrand fällt noch gebietsweise Regen, der aber im Tagesverlauf abklingt. Die Höchstwerte liegen zwischen 15 Grad auf Rügen und 23 Grad am Oberrhein. Der Wind weht schwach bis mäßig aus West bis Südwest. 

Unwettergefahr am Wochenende teil 1

Wetter- und Temperaturkarte, Donnerstag 29.05.2025 

Der Freitag ist für viele ein sehr freundlicher Tag. Nur im Norden bleiben die Wolken dichter und gebietsweise fällt etwas Regen. Südlich des Mains scheint überwiegend die Sonne. Die Temperaturen steigen auf sommerliche Werte von 25 bis 29 Grad an. Nördlich der Mittelgebirge ist es mit 18 bis 24 Grad kühler. Der Wind weht im Norden mäßig bis frisch aus Nordwest, im Süden schwach aus Südwest bis West. 

Unwettergefahr am Wochenende teil 2

Wetter- und Temperaturkarte, Freitag 30.05.2025 

Am Samstag steht vielerorts ein freundlicher Sommertag an. Vor allem im Süden strahlt die Sonne bei nahezu wolkenlosem Himmel, während sich im Norden ein Sonne-Wolken-Mix abzeichnet. Bevorzugt über der Mitte nimmt das Gewitterrisiko im Tagesverlauf jedoch zu, so dass dort ab dem Nachmittag mit einzelnen, teils unwetterartigen Gewittern gerechnet werden muss. Dabei sind örtlich Platzregen, Hagelschlag und Sturmböen möglich. Es muss nicht jeden treffen, aber das Potenzial ist erhöht. Die Höchstwerte liegen bei schwülwarmen 25 und 32 Grad. Nur im äußersten Norden ist es mit 20 bis 24 Grad etwas frischer. Der Wind spielt abseits der Gewitter keine große Rolle und weht aus unterschiedlichen Richtungen. 

Am Sonntag treten voraussichtlich in einem breiten Streifen von Rheinland-Pfalz und dem Saarland bis nach Brandenburg einzelne, teils unwetterartige Gewitter auf. Auch im Südosten Deutschlands steigen ab dem Abend die Gewitter- und Unwettergefahr an. Zuvor ist es dort länger freundlich. Nur der Nordwesten bleibt von den Gewittern verschont und der Himmel zeigt sich wolkig, teils gering bewölkt. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte zwischen 18 und 23 Grad im Nordwesten und 25 bis 30 Grad im Rest des Landes. Der Wind weht schwach bis mäßig, in Nordwesten frisch aus Südwest. 

Ein kurzer Ausblick in die neue Woche zeigt eine Fortsetzung der wechselhaften Witterung in Deutschland, dabei ist es im Norden allgemein kühler und windiger als im Süden. 

Unwettergefahr am Wochenende teil 3

Wetterausichten von Samstag bis Montag (31.05. – 02.06.2025) 

Dipl. Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.05.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

 

Ausflug ins Weltraumwetter – Der aktuelle Sonnenzyklus 25

Dass die Aktivität der Sonne einem bestimmten Rhythmus folgt, ist schon lange bekannt. Die Sonnenaktivität schwankt regelmäßig im sogenannten 11-jährigen Sonnenzyklus – auch Schwalbe- oder Sonnenfleckenzyklus genannt. Sichtbar wird die Aktivität besonders an der Zahl der Sonnenflecken. Das sind dunkle, kühlere Regionen auf der Sonnenoberfläche, die durch starke Magnetfelder entstehen, welche aus dem Sonneninneren an die Oberfläche treten. Da das starke Magnetfeld lokal Konvektionsströmungen unterdrückt, welche heißes Gas aus dem Sonneninnern zur Oberfläche transportieren, bilden sich im Zentrum dieser Magnetfelder kühlere (ca. 3.900 °C) und dadurch dunkler erscheinende Bereiche im Vergleich zur umgebenden Photosphäre (ca. 5.500 °C). Ein Zyklus beginnt stets mit einem Aktivitätsminimum, in dem nur wenige Sonnenflecken auftreten. Danach steigt die Aktivität über mehrere Jahre hinweg kontinuierlich an und gipfelt im Sonnenmaximum. Die Sonne zeigt dort die höchste Aktivität im gesamten Zyklus, Häufigkeit und Stärke von Sonneneruptionen sind deutlich erhöht. Nach dem Maximum beruhigt sich die Sonne allmählich, die Zahl der Sonnenflecken sinkt und es tritt erneut ein Minimum ein, womit der Zyklus abgeschlossen ist und von Neuem beginnt.

Die variable solare Strahlung beeinflusst auch das Erdklima: Bei stärkerer Einstrahlung steigt etwa die Ozonbildung, was die Stratosphäre erwärmt und die Zirkulation in der Troposphäre verändert. Siehe dazu auch ein älteres Thema des Tages: https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2019/10/26.html. Außerdem standen in der Vergangenheit Phasen mit geringer Sonnenaktivität häufig in Verbindung mit kühleren Klimaperioden, wie zum Beispiel das Dalton- und Maunder-Minimum während der kleinen Eiszeit. Alleinige Ursache trug die Sonne daran allerdings wohl nicht. Es waren auch andere Faktoren wie Vulkanausbrüche, die Ozeanzirkulation und Eis-Albedo-Rückkopplungen beteiligt. Insgesamt wird der Temperatureffekt durch solare Aktivität global auf nur 0,1 bis 0,3 K geschätzt. Den größeren Einfluss auf die Erde haben eher die Sonnenstürme, welche während eines solaren Maximums zahlreicher auftreten. Sie entstehen meistens durch Eruptionen auf der Sonne, bei denen koronale Massenauswürfe in Form geladener Teilchen stattfinden. Sonnenstürme können Technik wie Satelliten, GPS, Funkverkehr und Stromnetze stören, sowie die Strahlenbelastung erhöhen. Vor allem werden dadurch aber auch die beliebten Polarlichter ausgelöst, auf deren Beobachtungschancen in den nächsten Monaten und Jahren später eingegangen werden soll.

Der aktuelle Sonnenzyklus 25 begann im November 2019. Ursprünglich prognostizierten NOAA und NASA einen eher schwachen Verlauf mit einem Höhepunkt im Juli 2025 und einer maximalen, geglätteten Sonnenfleckenzahl von 115 – vergleichbar mit dem schwachen Zyklus 24. Doch schon nach wenigen Jahren war klar: Der Sonnenzyklus 25 verläuft deutlich anders als angenommen. Bereits Anfang 2023 wurde der prognostizierte Wert von 115 übertroffen. Die Sonnenaktivität stieg daraufhin noch weiter an. Im August 2024 erreichte die monatlich gemittelte Sonnenfleckenzahl sogar 216 – fast doppelt so hoch wie vorhergesagt. 

Ausflug ins Weltraumwetter – Der aktuelle Sonnenzyklus 25 teil 1

Top 10 geomagnetische Stürme des aktuellen Sonnenzyklus 25, (Dst = Disturbance Storm Time Index in nanoTesla) 

Auch in puncto Polarlichtern kann man sich nicht beschweren. So gab es in den letzten Jahren einige geomagnetische Stürme mit mindestens G4-Level (siehe Abbildung 1). Unvergessen ist vor allem der G5 „Gannon“-Sturm im Mai 2024 (https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2024/5/14.html), der Stärkste seit mehr als 20 Jahren. Dieses spektakuläre Ereignis dürfte bei vielen hier in Deutschland die Faszination und Begeisterung für das Himmelsphänomen weiter entfacht haben. Umso größer dürfte nun bei einigen die Ernüchterung beim Blick auf die aktuelle Datenlage sein: 

Ausflug ins Weltraumwetter – Der aktuelle Sonnenzyklus 25 teil 2

Beobachtete Sonnenfleckenzahl im SC25 im Vergleich zu den vorhergesagten Werten und dem durchschnittlichen Sonnenzyklus seit 1750 (Stand 23.05.2025) 

Seit September 2024 ist die Sonnenfleckenzahl zwar leicht zurückgegangen, aber auf weiterhin hohem Niveau um 150 geblieben. Im Mai 2025 kam es dann überraschend zu einem starken Einbruch auf zeitweise nur 38 Flecken pro Tag, mit einem Monatsdurchschnitt unter 70 (Aktuell: etwa 82 am 28.05.25). Um den bisherigen Prognosen für Mai gerecht zu werden, hätte die Aktivität an den restlichen Maitagen extrem stark ansteigen müssen – auf einen äußerst unwahrscheinlichen Wert von über 300. So nah am solaren Maximum ist diese Beobachtung ausgesprochen ungewöhnlich. Das wirft unweigerlich die Frage auf: Sind die Tage intensiver Sonnenaktivität und eindrucksvoller Polarlichter bereits vorbei – kurz nachdem viele sie zum ersten Mal erleben durften? Für die Antwort muss man etwas tiefer einsteigen. Fest steht: ein Aktivitätsmaximum der Sonne wurde höchstwahrscheinlich bereits vor einigen Monaten durchschritten. Zwischenzeitlich neu veröffentlichte Vorhersagen bestätigen diese Aussage (siehe Abbildung 2). Aber für alle Polarlicht-Fans gibt es dennoch Grund zur Hoffnung: Der starke Aktivitätsabfall im Mai bedeutet keinesfalls das Ende des Sonnenzyklus oder dass Polarlichter künftig wieder extrem selten werden. Wie die grünen Linien in Abbildung 1 zeigen, wechseln sich ruhige und aktive Phasen oft schnell ab. Selbst längere Ruhephasen – wie aktuell – werden meist von umso plötzlicheren, starken Aktivitätsanstiegen mit großen Sonnenflecken und Ausbrüchen abgelöst. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür war der Herbst 2003, damals bereits drei Jahre nach dem damaligen Sonnenzyklus-Höhepunkt: 

Ausflug ins Weltraumwetter – Der aktuelle Sonnenzyklus 25 teil 3

Vergleich der Photosphäre der Sonne am 01. Oktober 2003 (links) und am 29. Oktober 2003 (rechts) 

Links in Abbildung 3 sieht man die Sonne am 1. Oktober 2003, als die Sonnenfleckenzahl bei vergleichsweise moderaten 75 lag und später sogar noch weiter auf 24 absank. Der monatliche Durchschnitt bewegte sich zeitweise bei lediglich 68. Doch schon eine Sonnenrotation später, wie das rechte Bild eindrucksvoll zeigt, hatten sich plötzlich zahlreiche gewaltige Sonnenflecken gebildet. Besonders beeindruckend: Der Sonnenfleck #0486 war gigantisch und maß die unglaubliche 13-fache Größe der Erde. Die Gesamtzahl der Sonnenflecken stieg dadurch sprunghaft auf 330 an. Diese plötzliche Zunahme intensiver Sonnenaktivität führte zu mehreren extrem starken Sonneneruptionen in sehr kurzer Folge, welche auf der Erde die sogenannten „Halloween-Stürme“ auslösten. Innerhalb von nur drei Tagen wurde zweimal ein G5-Sturm verzeichnet. Ein solch extremer Anstieg der Sonnenaktivität ist zwar selten, zeigt aber eindrucksvoll, dass selbst nach dem offiziellen Höhepunkt des Sonnenzyklus noch beeindruckende Ereignisse möglich sind.

Und es gibt noch viele weitere Gründe, weshalb wir in den kommenden Jahren noch häufiger mit der Sichtung von Polarlichtern rechnen dürfen: Sonnenzyklen zeichnen sich meist durch eine charakteristische, asymmetrische Form aus. Ein vergleichsweiser rascher Anstieg führt zum Aktivitätsmaximum, während der anschließende Rückgang deutlich langsamer verläuft. Genau diese Eigenschaft schenkt uns eine verlängerte Phase, in der intensive Sonneneruptionen durchaus möglich bleiben. Einige Studien zeigen, dass geomagnetische Stürme besonders häufig in der frühen absteigenden Phase des Zyklus auftreten oder dort sogar einen zweiten Aktivitätshöhepunkt formen (z.B. Mishra et al. (2024) und Watari (2024)). Als Gründe dafür werden weniger, aber deutlich größere Sonnenfleckengebiete genannt, die sich bevorzugt in äquatornahen Regionen der Sonne bilden und somit einen größeren Einfluss auf die Erde haben. Gleichzeitig nehmen auch koronale Löcher in dieser Phase zu, die ebenfalls Polarlichter hervorrufen können, wenn auch meist in etwas abgeschwächter Form. Betrachtet man die Häufigkeit der Polarlichter nur im Verhältnis zur Gesamtzahl der Sonnenflecken, gibt es noch weiteren Grund zur Hoffnung. Ein markantes Merkmal vieler Sonnenzyklen (insbesondere der letzten drei aufeinanderfolgenden) sind sogenannte Doppelspitzen, auch Gnevyshev-Spitzen genannt, bei denen das Maximum in zwei Phasen aufgeteilt ist. Ein zweiter Aktivitäts-Peak könnte also noch bevorstehen, auch wenn manche Experten argumentieren, dass die erste Spitze bereits im Juni/Juli 2023 erreicht wurde.

Als abschließendes Fazit lässt sich mit großer Zuversicht festhalten, dass auch im Jahr 2025 die Chancen, Polarlichter über Deutschland zu beobachten, nach wie vor vielversprechend sind. Zwar ist das Risiko für intensive Sonnenaktivitäten nie ganz auf null zu setzen – doch gerade in den kommenden Jahren bleibt die Wahrscheinlichkeit für spektakuläre Ausbrüche hoch, trotz der gelegentlichen Ruhephasen, die die Sonne immer mal wieder einlegt. Ob die Polarlichter jedoch genauso intensiv erstrahlen werden, wie wir sie im Mai 2024 erleben durften, ist schwer vorherzusagen. Schließlich spielen noch zahlreiche weitere Faktoren eine entscheidende Rolle – von der Mondphase über die Tageslänge bis hin zur Bewölkung – die das Erlebnis maßgeblich beeinflussen können. Sollte sich wieder solch ein faszinierendes Naturschauspiel abzeichnen, lassen sich natürlich – wie gewohnt – alle planungsrelevanten Informationen zu Wetter- und Bewölkungsprognosen beim Deutschen Wetterdienst abrufen. Damit bekommt jeder Interessierte die Möglichkeit, das Phänomen in seiner vollen Schönheit zu fotografieren oder sogar zu betrachten. 

Aaron Gentner und Jacqueline Kernn 

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 28.05.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

 

Der Himmel ist bunt – Der Regenbogen

Regenbögen gehören zu den schönsten und buntesten Naturphänomenen, die der Himmel zu bieten hat. Wahrscheinlich jeder kennt den farbenfroh leuchtenden Lichtbogen, der sich scheinbar über den gesamten Horizont spannt. Doch wie genau entsteht ein Regenbogen, welche physikalischen Grundlagen liegen ihm zugrunde? 

Ein Regenbogen entsteht durch die Wechselwirkung von Sonnenlicht mit Wassertropfen in der Atmosphäre. Damit ein Regenbogen sichtbar wird, müssen drei Bedingungen erfüllt sein: Es muss regnen, gleichzeitig muss die Sonne scheinen, und der Beobachter muss mit dem Rücken zur Sonne stehen. 

Das Sonnenlicht besteht aus elektromagnetischen Wellen unterschiedlicher Wellenlänge. Da normalerweise die unterschiedlichen Wellenlängen alle gleichzeitig aufeinandertreffen erscheint das Sonnenlicht für uns weiß. Trifft dieses Licht auf einen Regentropfen, so wird es gebrochen, also in seiner Richtung verändert, und gleichzeitig in seine spektralen Farben zerlegt. Dieser Prozess beginnt beim Eintritt des Lichts in den Tropfen: Die Lichtstrahlen werden an der Tropfenoberfläche gebrochen, im Inneren reflektiert und beim Austritt erneut gebrochen. Durch diese zweifache Brechung und einmalige Reflexion wird das Licht in verschiedene Farben aufgefächert und zurück in Richtung des Beobachters geworfen. Der Regenbogen erscheint als Bogen mit einem Winkel von etwa 42 Grad (für rotes Licht) relativ zur Richtung der einfallenden Sonnenstrahlen. Diese Konstanz wird durch die Geometrie der Lichtstreuung im Tropfen bestimmt und ist dabei unabhängig vom Standpunkt des Beobachters. 

Der Himmel ist bunt – Der Regenbogen teil 1

Links: Weg und Farbzerlegung eines Sonnenstrahls in einem idealisierten Regentropfen durch zweifache Brechung am Tropfenrand und Reflexion im inneren des Tropfens. Rechts: Foto eines Regenbogens aufgenommen in Steinheid/Thüringen 

Trotzdem kann die Form des Regenbogens vom vertikalen Standort des Beobachters variieren. Befindet sich der Beobachter in einer höheren Position – beispielsweise auf einem Hügel oder in einem Flugzeug – kann der Regenbogen als vollständiger Kreis erscheinen. In normalen Bedingungen, bei denen der Horizont die untere Hälfte des Regenbogens verdeckt, sieht der Beobachter nur einen Halbkreis oder Bogen. Zudem ändert sich die Größe des Regenbogens in Abhängigkeit zum Sonnenstand. Bei niedrigem Sonnenstand steht der Regenbogen hoch am Himmel und erscheint groß, weil der gegenüberliegende Winkel von einem tief stehenden Sonnenpunkt ausgeht. Bei hohem Sonnenstand, also im Sommer zur Mittags- oder Nachmittagszeit, ist der Regenbogen eher flacher und näher am Horizont, da der zugehörige geometrische Winkel unter den Horizont fällt. 

Ein typischer Regenbogen zeigt die Farben in folgender Reihenfolge (von außen nach innen): Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett – also das Spektrum sichtbaren Lichts. Diese Reihenfolge ergibt sich aus der wellenlängenabhängigen Brechung: Kurzwelliges Licht (z.B. Blau und Violett) wird stärker gebrochen als langwelliges (z.B. Rot). Dadurch erscheinen die verschiedenen Farben in unterschiedlichen Winkeln zur einfallenden Sonnenstrahlung. Für den Hauptregenbogen liegt der Winkel des rückgestreuten roten Lichts wie schon erwähnt bei etwa 42 Grad zur ursprünglichen Sonnenrichtung. 

Die Intensität und Schärfe der Farben in einem Regenbogen hängen stark von der Größe der Regentropfen ab. Große Tropfen (etwa mit einem Durchmesser von 1–2 mm) erzeugen kräftigere, klar abgegrenzte Farben, da sie das Licht kohärenter brechen und reflektieren. Kleine Tröpfchen hingegen (unter 0,5 mm) lassen die Farben ineinander verlaufen, wodurch der Regenbogen eher milchig oder unscharf erscheint. In sehr feinem Sprühregen oder Nebel kann es sogar sein, dass kaum noch Farben sichtbar sind – ein Effekt, der beim sogenannten Nebelbogen besonders deutlich wird. 

Der Himmel ist bunt – Der Regenbogen teil 2

Links: Abhängigkeit des Farbspektrums von der Tröpfchengröße nach Pertner Rechts: Foto eines Nebelbogens an der Wetterstation Rheinstetten 

Manchmal lässt sich außerhalb des Hauptregenbogens ein zweiter, schwächerer Bogen erkennen – der sogenannte sekundäre Regenbogen oder Nebenregenbogen. Dieser entsteht durch zwei statt einer inneren Reflexion im Regentropfen. Dabei kehrt sich die Farbreihenfolge um: Beim nebenregenbogen liegt Rot innen und Violett außen. Der Nebenregenbogen ist zudem breiter und deutlich lichtschwächer, da durch die zusätzliche Reflexion mehr Licht im Tropfen verloren geht. Zwischen primären und sekundären Regenbögen liegt der sogenannte „Alexandersche Dunkelstreifen“, benannt nach Alexander von Aphrodisias, der diese Erscheinung bereits im 2. Jahrhundert beschrieb. Dieser Bereich erscheint dunkler, da dort weniger Licht aus den Regentropfen reflektiert wird. Theoretisch gibt es auch noch Regenbögen, bei denen das Licht im Wassertropfen dreimal reflektiert wird. In der Natur wurde das aber bisher nicht beobachtet, da die Lichtintensität zu gering ist. 

Der Himmel ist bunt – Der Regenbogen teil 3 

Links: Schema Lichtbrechung und Reflexion Nebenregenbogen und Hauptregenbogen. Rechts: Foto doppelter Regenbogen/Fichtelberg 

Ein eher selten beobachtbares Phänomen ist der Mondregenbogen oder seleneische Regenbogen. Dabei handelt es sich um einen Regenbogen, der durch das Licht des Mondes statt der Sonne erzeugt wird. Da das Licht des Mondes wesentlich schwächer ist als Sonnenlicht, erscheint ein Mondregenbogen meist weißlich oder nur schwach farbig – die Lichtintensität reicht oft nicht aus, um das volle Farbspektrum für das menschliche Auge sichtbar zu machen. Mondregenbögen treten nur bei Vollmond (oder fast Vollmond) auf und erfordern eine ähnliche Geometrie wie Sonnenregenbögen: Regen auf der gegenüberliegenden Seite und einen klaren Himmel in Richtung des Mondes. 

Ein weiteres Phänomen ist der Interferenzbogen oder auch „Supernumerary Bows“ genannt. Bei der Brechung des Lichts im Tropfen werden die Strahlen nicht nur in ihre Spektralfarben zerlegt, es finden zudem auch Phasenverschiebungen von Lichtstrahlen gleicher Wellenlänge statt. Bei der Überlagerung der Lichtwellen entstehen Interferenzeffekte. Sie erscheinen als feine, zusätzliche Farbbänder innerhalb des Hauptregenbogens, meist in Rosa- und Türkistönen. Die Entstehung von Interferenzbögen ist dabei auch von der Tröpfchengröße abhängig. Zum einen dürfen die Regentropfen nicht zu groß sein, zum anderen auch nicht zu klein. Am idealsten sind Tropfendurchmesser von 0,4 bis 0,6 mm. 

Der Himmel ist bunt – Der Regenbogen teil 4 

Links: Schema der Brechung und Überlagerung von Lichtwellen in einem idealisierten Tropfen. Rechts: Interferenzbild eines Regenbogens aufgenommen am 18.05.2025 Ernstthal am Rennsteig  

Noch seltener als den Interferenzbogen sieht man den Zwillingsregenbogen. Beim Zwillingsregenbogen gibt es zwei Hauptregenbögen, die fast parallel nebeneinander erscheinen bei gleicher Farbreihenfolge. Es handelt sich also nicht um einen Nebenbogen mit einer Umkehr der Farbfolge. Ursache ist eine Mischung unterschiedlich großer Regentropfen entlang der Sichtlinie. Das tritt beispielsweise auf, wenn zwei unterschiedlich intensive Regenschauer aufeinander treffen. Lichtstrahlen aus großen und kleinen Tropfen werden leicht unterschiedlich abgelenkt (der exakte Winkel ist abhängig von der Tropfengröße), was zur Aufspaltung des Hauptbogens in zwei scheinbar parallele Bögen führen kann. 

Wer sich jetzt nach all dem Gerede noch auf die Suche nach dem Schatz am Ende des Regenbogens machen möchte, dem sei nochmal der erste Abschnitt des Artikels ins Gedächtnis gerufen. Der Regenbogen ist unabhängig vom Standpunkt des Beobachters und bewegt sich daher mit dem Beobachter mit. Das Ende des Regenbogens kann also nie erreicht werden. Aber manchmal ist ein Spaziergang im Freien mit Blick auf eine bunt leuchtende „Einhornrutsche“ ja vielleicht selbst schon Gold wert. 

M.Sc. Sonja Stöckle
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 27.05.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

 

Früher Monsun in Indien

Der indische Monsun ist der größte der Welt und wird daher oftmals einfach Monsun genannt. Den Monsun gibt es aber auch über anderen Erdteilen. Zum Beispiel von Japan bis nach Südchina, den sogenannten Ostasiatischen Monsun, dieser wurde 2021 in einem Thema des Tages behandelt (https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2021/4/20.html). Der Begriff Monsun bezeichnet anders als häufig angenommen nicht teils heftige Niederschläge, sondern ein jahreszeitliches Windsystem. Der Monsun wirkt dabei als Ausgleichsmechanismus auf unterschiedliche Temperaturen zwischen verschiedenen Breiten. Ein wichtiger Treiber ist dabei der wandernde Zenitstand der Sonne im Laufe des Jahres. Dort, wo die Sonne im Zenit steht, wird die Oberfläche am stärksten erwärmt. Landmassen erwärmen sich dabei aufgrund ihrer geringeren Wärmekapazität schneller als Ozeane. Im Bereich der stärksten Erwärmung entstehen Hitzetiefs, diese reichen als mehr oder weniger gut ausgeprägte Rinne einmal um den Globus. Diese Tiefdruckrinne wird innertropische Konvergenz (ITCZ) genannt. Die ITCZ verläuft im Nordsommer nördlicher als im Südsommer (Abbildung 1). Die ITCZ liegt nicht schnurgerade an einem Breitengrad entlang, sondern mäandriert mehr oder weniger durch die angesprochene unterschiedliche Erwärmung von Wasser- und Landmassen. Durch die Landmassen über Asien wird sie im Sommer relativ weit nach Norden gelenkt. Der räumliche Unterschied zwischen Sommer- und Winter-ITZC ist dort besonders groß. 

Frueher Monsun in Indien teil 1

Abbildung 1: Lage der innertropischen Konvergenzzone im Juli (rot) und Januar (blau) 

Zu den Teilen des Monsuns, die eine besonders große Distanz zwischen Winter- und Sommerposition haben, gehört der indische Monsun. Den Indischen Subkontinent im Südosten erreicht der Monsun im Mittel Ende Mai, bis er dann zur indisch-pakistanischen Grenze im Nordwesten vorankommt, ist für gewöhnlich Anfang Juli. Dieses Jahr kam der Monsun und damit der Wetterwechsel von Trockenheit sowie großer Hitze hin zu schwülheißem Wetter mit teils großen Regenmengen im Süden Indiens früher an als üblich. Rund zwei bis drei Wochen früher als im Mittel begann die Regenzeit im Süden Indiens (Abbildung 2). 

Frueher Monsun in Indien teil 2

Abbildung 2: Vorankommen des Monsuns im langjährigen Mittel (rot) und 2025 (blau) 

Vorlaufend zur feuchten Luft finden die Temperaturen über dem Nordwesten Indiens und Pakistans gerade ihr Jahresmaximum. Die Höchstwerte erreichen dort in tiefen Lagen über 45 Grad und die Tiefsttemperaturen liegen zum Teil bei über 30 Grad. In den vergangenen Tagen wurden dort neue Mairekorde bezüglich der Höchst- und Tiefstwerte aufgestellt. In der Mitte und im Süden Indiens sind die Temperaturen zwar „gemäßigter“, dafür ist die Luftfeuchtigkeit enorm. Die Taupunkte liegen dort zwischen 22 und 28 Grad. Zum Vergleich: In Deutschland werden Taupunkte um 20 Grad im Sommer selten und meist nur für wenige Stunden erreicht.
Besonders an der Westküste Indiens kommt es seit einigen Tagen zu kräftigen Regenfällen. Regional fallen dort um 100 Liter pro Quadratmeter (l/m²) in 24 Stunden vom Himmel. Diese Mengen entsprächen nach den Kriterien des Deutschen Wetterdienstes extremem Unwetter, der höchsten Warnkategorie. Zugegeben der Vergleich hinkt, sind doch die Schwellenwerte in Deutschland auf ein gemäßigtes Klima ausgelegt und nicht auf tropisches wie in Indien. Dies kann man auch gut anhand der Karte des indischen Wetterdienstes für die 24-stündigen Niederschlagsmengen erkennen. 60 l/m² sind dort noch „moderate rain“ und 100 l/m² entsprechen „heavy rain“, darüber befinden sich aber noch zwei weitere Niederschlagskategorien mit höheren Schwellwerten (Abbildung 3). 

Frueher Monsun in Indien teil 3

Abbildung 3: 24-stündige Niederschlagsmessungen vom 23.05.2025 08:30 Indian Standard Time (IST) bis 24.05.2025 08:30 IST 

Das frühe nördliche Vorankommen spricht zwar dafür, dass auch der Norden Indiens früher als üblich vom Monsun erfasst wird, eine zwingende Folge ist das aber nicht. Die nördliche Ausdehnung des Monsuns könnte auch eine „Pause“ über den mittleren Landesteilen Indiens einlegen. Zumindest im Hinblick auf schadensträchtige Regenmengen steht der Monsun in den kommenden Wochen in der Vorhersage- und Beratungszentrale (VBZ) des Deutschen Wetterdienstes als ein kleiner Teilaspekt der Aufgaben unter Beobachtung. Siehe dazu das Thema des Tages vom 14.05.2025 (https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2025/5/14.html) unter dem Absatz „Warnproduktion“, das die verschiedenen Dienste und ihre Aufgaben in der VBZ beleuchtet.
 

M.Sc. (Meteorologe) Thore Hansen
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 26.05.2025
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Vater(Männer)tag in Regenjacke?

Es wird vielleicht den einen oder anderen überraschen, aber der Vatertag oder in manchen Regionen auch liebevoll „Männertag“ genannt ist streng genommen gar kein Feiertag. Trotzdem haben die meisten frei. Warum? Weil er jedes Jahr genau auf Christi Himmelfahrt fällt, und das ist ein gesetzlicher Feiertag. Und so nutzen viele Männer – und übrigens auch immer mehr Frauen – diesen Tag, um mit Freunden oder der Familie durch Wälder und Wiesen zu ziehen. Mit dabei: der Klassiker unter den Outdoor-Gefährten – der Bollerwagen. Beladen mit Snacks, Getränken und guter Laune geht es auf kleine oder große Tour. Dabei ist vor allem eines wichtig – trockenes Wetter. Doch das könnte dieses Jahr schwierig werden.

Nicht nur die vergangenen Wochen, sondern sogar Monate waren viel zu trocken. Es könnte deutschlandweit der trockenste Frühling seit Aufzeichnung werden. Doch in der kommenden Woche wird es nasser. Es stellt sich eine „typische Westlage“ ein, die aber angesichts der Witterung der letzten Wochen schon eher ungewöhnlich wirkt. Dabei gelangt mit westlicher Strömung mäßig warme Meeresluft nach Deutschland. Immer mal wieder zieht dann auch ein Tief über die Nordsee, wodurch der Druckgradient verstärkt wird und wir vorübergehend auffrischende Winde zu erwarten haben. Auch die Ausläufer der Tiefs werden wir zu spüren bekommen. Zwischen den Fronten sorgen Kurzwellentröge in der Höhe für vorübergehende Labilisierung der Luftmasse. Dadurch entstehen Schauer und auch einzelne Gewitter.

In der Nacht zum Donnerstag liegt ein Tiefdruckgebiet über der Ostsee. Hierdurch wird es vor allem im Nordosten windig, an der Küste auch nochmal stürmisch. Die Kaltfront des Tiefs erstreckt sich zu Beginn der Nacht einmal quer über Deutschland und soll bis zum Ende der Nacht zu den Alpen hin abziehen. Rückseitig der Kaltfront kommt es südlich der Donau bis zum Vormittag hinein zu Schauern.
 

VaterMaennertag in Regenjacke teil 1 

Vorhersage des Bodendrucks und prognostizierte Frontenanalyse für Donnerstag, den 29.05.2025 12 UTC (Quelle: DWD) 

VaterMaennertag in Regenjacke teil 2

Links: Temperatur und Geopotential in 500 hPa Rechts: Prognostizierte Windgeschwindigkeiten und Geopotential in 300 hPa jeweils für Donnerstag, den 29.05.2025 12 UTC [ICON-Modell: Lauf 25.05.2025 06 UTC] (Quelle: DWD) 

Am Donnerstag stellt sich die Wetterlage etwas um. Ein Hochdruckgebiet entsteht über Frankreich. Sein Einflussgebiet weitet sich im Tagesverlauf über Deutschland hinweg in Richtung Polen aus. Doch reicht das, um alle Wolken- und Regenfelder abzutrocknen? Die Antwort lautet: Nein. Obwohl sich am Boden der schwache Hochdruckeinfluss ausbreitet, bleibt in der Höhe der Zustrom feuchter Atlantikluft erhalten. Der Jetstream, ein Starkwindband in großer Höhe, erstreckt sich am Donnerstag antizyklonal gekrümmt wie ein Bogen von den Britischen Inseln über Deutschland hinweg bis zur Adria. Unter dem Jetmaximum bei den Britischen Inseln bildet sich entwicklungsgünstig ein Tiefdruckgebiet. Dessen Warmfront ist durch kräftige Warmluftadvektion stark ausgeprägt und erreicht im Laufe des Donnerstags schon den Westen Deutschlands.
 

VaterMaennertag in Regenjacke teil 3

Prognostizierte Höchstwerte für Donnerstag, den 29.05.2025 (Quelle: DWD) 

Und bevor man sich von Begriffen wie „Warmfront“ oder „Warmluftadvektion“ zu sommerlichen Tagträumen verleiten lässt: Die Temperaturen bleiben mit 15 bis 22 Grad eher verhalten. Die genaue zeitliche Abfolge der Wetterereignisse am Donnerstag ist noch mit Unsicherheiten behaftet. Der Blick auf die Prognosemodelle zeigt aber, dass es wohl nirgends ganz trocken bleibt. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit des EZMWF-Modell-Ensembles weist am Donnerstag kaum eine Region unter 50 Prozent Niederschlagswahrscheinlichkeit auf. Auch das ungewichtete Mittel der Niederschlagsmenge des ICON-Ensembles zeigt keine trockene Region am Donnerstag. Warnwürdige Niederschlagsmengen sind aber nicht zu erwarten. Am ehesten kann man im Nordosten auf eine Wanderung trockenen Fußes hoffen. Am Alpenrand sind wohl nur die wetterfesten Wanderer unterwegs. Im Stau der Alpen wird ganztags Regen simuliert, eine Regenpause ist dort unwahrscheinlich.
 

VaterMaennertag in Regenjacke teil 4 

Links: Wahrscheinlichkeit für Niederschlag für Donnerstag 00-24 UTC. [EZMWF-Ensemble: Lauf 25.05.2025 00 UTC] Rechts: Ungewichtetes Mittel der 24-Std. Niederschlagssumme [ICON_EU-Ensemble: Lauf 25.05.2025 06 UTC] (Quelle: DWD) 

Kurz gesagt: Wer sich auf den Weg macht, sollte sich vom Wetter nicht abschrecken lassen, aber vorbereitet sein und sich neben der Verpflegung auch eine Regenjacke oder Regenschirm mit einpacken. Denn: Ein echter Vatertag ist auch mit Wolken und ein paar Tropfen im Gesicht ein Erlebnis – besonders mit der richtigen Gesellschaft im Gepäck. 

MSc Sonja Stöckle
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 25.05.2025
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Unbeständige Witterungsphase

Eine unbeständige Witterungsphase steht uns vor der Tür. Tiefdruckgebiete haben endlich den Weg frei, um Deutschland mit Tiefausläufern zu beeinflussen und Regen zu bringen. 

Am heutigen Samstag erreicht uns die Warmfront von Tiefdruckkomplex NORMAN über dem Nordatlantik nahe den Britischen Inseln. Sie bringt ab Mittag von Westen her Regen, der sich abends bis zur Mitte ausbreitet. An der Ostsee gibt es noch einzelne Schauer. Der Rest des Landes liegt unter schwachem Hochdruckeinfluss, dabei zeigt sich neben einigen dichteren Wolken die Sonne und es bleibt meist trocken. Die Temperaturen liegen zwischen 14 und 19 Grad, damit es eher kühl für Ende Mai. Der Südwestwind frischt im Tagesverlauf auf, mit einzelnen starken bis stürmischen Böen im Nordwesten. 

Unbestaendige Witterungsphase teil 1

Bodenanalyse mit Fronten und Luftdruck, Samstag den 24.05.2025 12 UTC ( Quelle:DWD) 

In der Nacht zum Sonntag fällt zeit- und gebietsweise Regen, nur im äußersten Osten bleibt es bis in die Frühstunden trocken. Durch die dichten Wolken und den spürbaren Wind ist die Nacht mit 11 bis 5 Grad deutlich milder als die vergangene. 

Unbestaendige Witterungsphase teil 2

Wetter- und Temperaturkarte, Samstag 24.05.2025 (Quelle.DWD) 

Am Sonntag zieht der flächige Regen langsam nach Osten ab, jedoch folgen zahlreiche Schauer und einzelne Gewitter. Dazwischen zeigt sich auch kurz die Sonne. Man denkt, dass man im April statt Ende Mai ist. Die Temperaturen bleiben mit 15 bis 20 Grad eher verhalten und es ist ziemlich windig mit starken bis stürmischen Böen vor allem in Schauernähe sowie im Westen und Nordwesten des Landes. 

In der Nacht zum Montag klingen die meisten Schauer von Nordwesten ab und bei Tiefwerten zwischen 11 und 6 Grad klart es gebietsweise auf. Der Wind lässt auch deutlich nach. 

Unbestaendige Witterungsphase teil 3 

Wetter- und Temperaturkarte, Sonntag 25.05.2025 (Quelle.DWD) 

Die neue Woche startet auch unbeständig, dabei ziehen immer wieder Tiefausläufer durch, die Regen bringen, gefolgt von kurzen trockenen Phasen. Dabei ist es weiterhin zeitweise sehr windig, im Norden auch stürmisch. Die Höchstwerte liegen meistens zwischen 17 und maximal 23 Grad. Die Nächte bleiben relativ mild. 

Unbestaendige Witterungsphase teil 4

Wetterausichten von Montag bis Mittwoch (26.– 28.05.2025) (Quelle:DWD) 

 

Die Details für das lange Himmelfahrts-Wochenende werden an dieser Stelle so bald wie möglich bekanntgegeben. 

Dipl. Met. Marco Manitta
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 24.05.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

 

Klimadiagramme

Damals wie heute wird im Geografieunterricht an einer Schule ein Atlas verwendet. Dieser ist sowohl digital auf einem Tablet als auch analog als Buch verfügbar. Wenn man so durch die Atlas-Seiten blättert, dann entdeckt man irgendwann auch Klimadiagramme. Oftmals ist eine Darstellung von der Erde und dessen Klimazonen abgebildet. Bei Schulprüfungen gibt es bis heute die Aufgabe: Von welchem Ort stammt das Klimadiagramm? Um dies beantworten zu können, muss man ein Klimadiagramm jedoch richtig lesen und auswerten können.

In der nachfolgenden Beispielgrafik sind zehn nummerierte Pfeile dargestellt. Welche Beschriftung würden Sie für die einzelnen Pfeile wählen? Probieren Sie es mal aus bevor Sie weiterlesen! Genau eine solche Aufgabe könnte es im Geografie- beziehungsweise Erdkundeunterricht geben.
 

Klimadiagramme teil 1

Klimadiagramm aus Schulzeiten 

Beginnen wir in der oberen, linken Ecke: Zunächst wird der Name (Ort) der Station genannt (1). Danach folgt die Höhe der Station in Metern über dem Meeresspiegel (2). Beim dritten Pfeil ist die durchschnittliche Jahrestemperatur in Grad Celsius [°C] (3) angegeben. Anschließend benötigt man eine linke vertikale Achse (y- bzw. Hochachse) mit der Skala für die Temperatur in Grad Celsius (°C) (4). Der nächste Pfeil zeigt auf die Temperaturkurve im Diagrammpapier (5). Nun sind wir schon im unteren Feld angekommen bei der Grundachse (horizontale bzw. x-Achse) mit den Monaten von Januar bis Dezember (6). Weiter geht es mit den Niederschlagssäulen (7). An der rechten Hochachse ist der Maßstab für die Niederschlagswerte in Millimeter (mm) (8) aufgetragen. Am vorletzten Pfeil steht die Jahressumme der Niederschläge in mm (9). Zum Schluss ist noch die Lage im Gradnetz (10) von entscheidender Bedeutung. 

 

Klimadiagramme können natürlich auch ganz anders aussehen. Darum wundern Sie sich bitte nicht, wenn Sie einmal ein Diagramm entdecken, das nicht exakt wie diese Beispielgrafik aussieht. Sie soll nur verdeutlichen, wie der generelle Aufbau eines solchen Diagramms ist. Vielleicht haben Sie es erkannt, die händischen Eintragungen wurden auf Millimeter-Papier gemacht. In der digitalen Welt gibt es in der heutigen Zeit natürlich unzählige Auswertetools, die dies bereits für uns übernehmen. 

 

Schauen Sie doch mal im Keller oder in fast vergessenen Schubladen nach Ihrem eigenen Schulatlas aus Schulzeiten! Darin gibt es allerlei interessante Abbildungen zu entdecken – die Klimadiagramme sind da nur ein spannendes Beispiel. 

Dipl.-Verw.Betriebsw. (FH) Stefan Hahn
Regionale Wetterberatung Potsdam 

in Zusammenarbeit mit
Dipl.-Met Magdalena Bertelmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 23.05.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

 

Eröffnung eines Infopavillons am Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg

Am vergangenen Dienstag hat der Deutsche Wetterdienst auf dem Gelände des Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg einen frei zugänglichen Infopavillon eröffnet. Unter dem Motto „Forschung im Deutschen Wetterdienst“ lädt die neue Ausstellung dazu ein, einen anschaulichen Einblick in die Aufgaben des nationalen Wetterdienstes zu gewinnen. Der DWD ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr. 

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder: „Das Observatorium Hohenpeißenberg ist die älteste Bergwetterstation der Welt und blickt auf eine mehr als 240-jährige Geschichte zurück. Daher ist die neue Ausstellung nicht nur ein modernes Informationsangebot, sondern auch ein sichtbares Zeichen für die lange und bedeutende Tradition der Wetter- und Klimaforschung in Deutschland. In spektakulärer Lage bekommen die Besucher auf rund 40 Quadratmetern Ausstellungsfläche einen detaillierten Einblick in die Forschungsfelder des Deutschen Wetterdiensts.“ 

Attraktive Ausstellung mit modernen Inhalten 

Interaktive Monitore mit Filmen und Schautafeln informieren über den Aufbau der Atmosphäre, die Entstehung von Wettervorhersagen sowie über die aktuelle Klima- und Umweltforschung beim DWD und seiner Observatorien. Ein Diorama zeigt Messsysteme des DWD und das drei-dimensionale Modell eines Wettersatelliten. Ein „Wettermemory“ vermittelt jungen Gästen spielerisch Wissen. 

Besonders im Fokus stehen natürlich die heutigen Arbeiten des Observatoriums Hohenpeißenberg selbst: Seit 1781 werden hier meteorologische Daten erhoben – u.a. eine weltweit einzigartige Temperaturmessreihe, die wertvolle Erkenntnisse zur Entwicklung des Klimas liefert. Die Daten des Observatoriums fließen direkt in die nationale und internationale Klimaforschung ein und bilden eine essenzielle Grundlage für langfristige Prognosen und wissenschaftliche Bewertungen. 

Dr. Christian Plaß-Dülmer, Leiter des Observatoriums Hohenpeißenberg, betonte bei der Eröffnung: „Wir freuen uns sehr, mit dem Infopavillon nun einen Ort geschaffen zu haben, an dem wir unsere Arbeit verständlich und lebendig präsentieren können.“ 

Auch Dr. Peter Braesicke, Leiter des Geschäftsbereichs Forschung und Entwicklung beim DWD, hob die Bedeutung des Pavillons hervor: „Gerade in Zeiten des Klimawandels ist es wichtig, wissenschaftliche Zusammenhänge für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der neue Infopavillon hilft uns, komplexe Forschungsthemen greifbar zu machen und Vertrauen in unsere Arbeit zu schaffen.“ 

Eroeffnung eines Infopavillons am Meteorologischen Observatorium Hohenpeissenberg teil 1

Der neue Informationspavillon am Observatorium Hohenpeißenberg 

Wissenschaftliche Messungen als Blickfang am Gebäude 

Das mehrfach gefaltete Dach erinnert an einen Graphen der langen Hohenpeißenberger Temperatur Messreihe seit 1781. Die Temperaturreihe ist in Form sogenannter „warming stripes“ in die architektonische Gestaltung der Dachfront eingeflossen. Dort erscheinen kalte Jahre als blaue Streifen und warme Jahre als rote Streifen. Diese farbige Visualisierung macht auf einen Blick deutlich, wie sich das Klima in den vergangenen Jahrhunderten verändert hat.

Die feierliche Eröffnung wurde von zahlreichen Besucherinnen und Besuchern begleitet, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Medien. Die anwesende Presse hatte Gelegenheit, die Ausstellung exklusiv zu erkunden und mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen. 

Mit dem neuen Infopavillon am Hohenpeißenberg schafft der Deutsche Wetterdienst einen Ort der Begegnung zwischen Forschung und Gesellschaft – informativ, zugänglich und zukunftsweisend. 

Nach einer kurzen Bauzeit von Juni 2024 bis Mai 2025, unter Leitung des Bauamtes Weilheim, freut sich der Infopavillon des DWD nun auf zahlreiche Besucher. Die Öffnungszeiten des Pavillons sind täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr. 

Eroeffnung eines Infopavillons am Meteorologischen Observatorium Hohenpeissenberg teil 2

Meteorologisches Observatorium Hohenpeißenberg

Luftaufnahme des Meteorologischen Observatoriums Hohenpeißenberg 

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 22.05.2025
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