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Die Zeichen stehen auf Frühling

Was war das doch kalt in der vergangenen Nacht im Osten Deutschlands! Im südlichen Brandenburg wurden an der Station Schipkau-Klettwitz knappe -10 Grad registriert, an der Station Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge sogar -11,2 Grad. Bereits am gestrigen Montag überquerte uns ein schwacher Tiefausläufer südwärts. Dieser brachte rückseitig einen Schwall maritimer Kaltluft aus polaren Breiten mit sich. Diese Kaltluft liegt nun unter dem Einfluss von Hoch „Konstantina“, das heute seinen Schwerpunkt nach Mitteleuropa verlagert. So stellt sich hierzulande ruhiges, meist störungsfreies Hochdruckwetter mit viel Sonnenschein ein. Niederschläge sind dagegen Mangelware. Die Trockenheit, die in vielen Teilen Deutschlands seit Wochen anhält, setzt sich weiter fort.

Die Zeichen stehen auf Fruehling teil 1

DWD-Vorhersagekarte für den Bodendruck und die Luftmassengrenzen für Dienstag, den 18. März 2025, 14 Uhr MEZ auf Basis des ICON-Modelllaufs vom 17. März 2025, 02 Uhr. 

Die Temperatur steigt im Westen und Südwesten tagsüber mit Unterstützung der kräftigen Märzsonne auf bis zu 13 Grad an, am morgigen Mittwoch werden sogar frühlingshafte 18 Grad erreicht. Dennoch zeigt sich in den Nächten, was in der trockenen Polarluft steckt. Bei klarem Himmel sinkt die Temperatur recht verbreitet in den leichten bis mäßigen Frostbereich ab. In der kommenden Nacht zum Mittwoch sind im Osten vereinzelt erneut bis zu -10 Grad nicht ausgeschlossen. 

Die Zeichen stehen auf Fruehling teil 2

MOSMIX-Vorhersage der Tiefstwerte für die Nacht zum Mittwoch sowie der Höchstwerte am Mittwoch, den 19. März 2025. 

Bis zum Donnerstag verlagert das Hoch seinen Schwerpunkt allmählich nach Südosteuropa. Deutschland gelangt damit mehr und mehr zwischen die Stühle. Zum einen liegt Hoch „Konstantina“ dann mit seinen Schwerpunkten über Italien, der Balkanhalbinsel und dem östlichen Mittelmeer. Zum anderen findet man in Biskaya-Nähe über dem Nordostatlantik ein weiteres Tief, das vergangene Nacht international auf den Namen „Martinho“ getauft wurde. Somit dreht die Strömung bei uns auf südliche Richtungen und es kann deutlich mildere Luft aus subtropischen Breiten nach Deutschland einfließen. 

Die Zeichen stehen auf Fruehling teil 3

DWD-Vorhersagekarte für den Bodendruck und die Luftmassengrenzen für Donnerstag, den 20. März 2025, 14 Uhr MEZ auf Basis des ICON-Modelllaufs vom 18. März 2025, 02 Uhr. 

So ganz störungsfrei bleibt das Wettergeschehen jedoch nicht. Am Donnerstag ziehen die Reste eines ehemals kräftigeren Tiefs, das international auf den Namen „Laurence“ getauft wurde, in Deutschland auf. In der Wetterkarte in Abbildung 1 lässt sich dieses über Spanien wiederfinden. Dort sorgte das Tief in den vergangenen beiden Tagen lokal für unwetterartige Regenfälle und kräftigen Wind. Bis es Deutschland erreicht, ist es nur mehr „ein Schatten seiner selbst“. So ziehen am Donnerstag vorübergehend dichtere Wolken über die Nordwesthälfte hinweg, dabei bleibt es meist aber trocken. Sonst scheint vielerorts die Sonne.

Die Temperatur klettert tagsüber noch etwas höher, im Südwesten werden bereits bis zu 20 Grad erreicht. Zudem nimmt die Frostgefahr sukzessive ab. In der Nacht zum Freitag bleibt es im Westen und Nordwesten sowie im küstennahen Binnenland frostfrei. Sonst wird nochmals leichter Frost bis -3 Grad vorhergesagt. 

Die Zeichen stehen auf Fruehling teil 4

MOSMIX-Vorhersage der Höchstwerte am Donnerstag, den 20. März 2025 und am Freitag, den 21. März 2025. 

Am Freitag scheint dann erneut vielerorts die Sonne, nur im Westen und Südwesten zeigen sich hohe Wolkenfelder. Die Kombination aus subtropischer Luft und kräftiger Sonne lässt die Temperatur noch ein wenig weiter klettern. Örtlich sind im Westen bis zu 23 Grad möglich. 

Die Zeichen stehen auf Fruehling teil 5

DWD-Vorhersagekarte für den Bodendruck und die Luftmassengrenzen für Freitag, den 21. März 2025, 14 Uhr MEZ auf Basis des ICON-Modelllaufs vom 18. März 2025, 02 Uhr. 

In der Wetterkarte von Freitag lässt sich jedoch bereits erahnen, was uns im Laufe des Wochenendes erwartet. Das Tief, welches weiterhin im Bereich der Biskaya zu finden ist, schickt seinen Ausläufer nach Deutschland, der das Wochenendwetter mit dichten Wolken und etwas Regen wieder wechselhafter gestalten wird – zumindest in der Westhälfte. Die Details werden derzeit aber noch etwas ungenau von den Wettermodellen vorhergesagt. Allerdings ist bereits heute klar: Mit dem Wetterwechsel geht auch ein Rückgang der Temperaturen einher. Während am Samstag im Westen voraussichtlich noch ungewöhnlich milde 20 Grad erreicht werden können, nähern wir uns am Sonntag mit 9 bis 16 Grad etwas mehr der für die Jahreszeit üblichen Temperatur an. 

M.Sc. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 18.03.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst 

 

 

Von der Kälte direkt in die „Hitze”

So schnell kann es gehen: Zu Wochenbeginn fröstelten größere Teile Deutschlands bei zweistelligen Minusgraden in der Nacht. Jetzt das Gegenteil: Am heutigen Freitag klettern die Werte auf deutlich zweistellige Plusgrade. Und auch in den kommenden Tagen wird es zumindest tagsüber sehr mild.

Heutige Spitzenreiter sind dabei einzelne Orte in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg mit Temperaturen von über 18 Grad. Aber auch insgesamt sind heute verbreitet äußerst milde Werte zu finden. Diese liegen vor allem im Westen und Südwesten Deutschlands zwischen 15 und 17 Grad. Nicht ganz so glimpflich davon kommen dagegen der Nordosten und äußerste Osten Deutschlands sowie das thüringische Werratal. Hier hält sich die zuvor eingeflossene Kaltluft noch ziemlich hartnäckig. So sind im thüringischen Meiningen bei Dauernebel nur sechs Grad zu vermelden. Auch zwischen Zittauer Gebirge und Stettiner Haff zeigt das Thermometer weiterhin nur einstellige Plusgrade. Auf der Insel Rügen hat es teilweise gar nur drei Grad.

Doch wie kommt’s? Nach länger anhaltender Hochdruckphase (sog. Blockierungslage), bei der arktische Kaltluft nach Mitteleuropa gelangte, übernehmen nun atlantische Tiefdruckgebiete wieder das Zepter. Dabei hat die Strömung mittlerweile auf südliche Richtungen gedreht, sodass milde Luftmassen aus Südwesteuropa direkt den Weg zu uns finden und uns diese frühlingshaft anmutenden Temperaturen bescheren. Die Hauptrolle spielt dabei ein mächtiger und ausgedehnter Tiefdruckkomplex bei Island („Nico” und „Orkan”), dessen Ausläufer sich bis zu uns nach Deutschland erstrecken. Gleichzeitig wirken noch die letzten Reste von Hoch „Fenja” über Osteuropa. Zum einen bemerkbar durch die letzten Reste kalter Luft im Osten, zum anderen dadurch, dass die Erwärmung ohne große Niederschläge, stattdessen aber mit oftmals heiterem und trockenem Wetter einhergeht. 

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Aktuelle Großwetterlage mit Frontensystemen, bezeichneten Druckgebieten und Luftmassenzufuhr (Quelle: DWD) 

Diese milde Witterung bleibt uns auch in den kommenden Tagen erhalten. Die atlantischen Tiefdruckgebiete bleiben nun erstmal wetterbestimmend und lenken auch in der kommenden Woche weiterhin milde Luftmassen nach Deutschland. Unbeständiges Wetter ist dabei aber zunächst nicht zu erwarten. Der Hochdruckblock östlich von uns wirkt diesem noch entgegen.

Erst ab Montagabend sorgt ein durchziehendes Frontensystem verbreiteter für etwas Niederschlag. Aber auch nach dessen Durchzug bleibt es zunächst weiterhin relativ mild. Nachtfröste sind zwischenzeitlich kaum noch ein Thema. Vor allem mit Beginn der kommenden Woche sinken die Temperaturen nachts nur noch ganz vereinzelt unter den Gefrierpunkt. Erst ab der zweiten Wochenhälfte deutet sich wieder ein Trend zur Abkühlung an. 

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Prognose der Höchsttemperaturen für die kommenden Tage (Quelle: DWD)  

M.Sc. Felix Dietzsch
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 21.02.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst