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Tanz in den Mai

Der Mai ist der fünfte Monat des Jahres im gregorianischen Kalender. Im römischen Kalender war er noch der dritte, im julianischen Kalender dann ebenfalls der fünfte Monat des Jahres. Benannt ist dieser Monat nach der römischen Göttin Maia, der Göttin des Frühlings und der Fruchtbarkeit. Im katholischen Kirchenjahr gilt er auch als Marienmonat. Der Mai zeigt sich weniger launisch als sein Vorgängermonat April und gilt aufgrund des häufig „schönen“ Wetters als Wonne-, Liebes- oder auch wegen der Hauptblütezeit als Blumenmonat. Warum der Mai als Wonnemonat bezeichnet wird, könnte auch auf Karl den Großen zurückzuführen sein, der den Namen „Wonnemond“ einführte. Dies hat allerdings weniger damit zu tun, was wir heutzutage unter „Wonne“ verstehen. Der Begriff hängt vielmehr mit dem althochdeutschen „wunnimanot“ (Weidemond) zusammen und weist darauf hin, dass zur damaligen Zeit in diesem Monat das Vieh auf die Weide getrieben wurde. Der Mai ist der letzte Monat des meteorologischen Frühlings und  weist direkt in Richtung Sommer. Trotzdem kann es insbesondere in der Zeit der Eisheiligen Mitte des Monats kurzzeitig noch einmal etwas kühler werden. 

Der erste Mai ist der internationale Feiertag der Arbeiterbewegung und in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. In Finnland wird an diesem Tag das Frühlingsfest „Vappu“ begangen. Traditionell beginnen die Feierlichkeiten bereits am Abend zuvor und vergleichbar zum deutschen Karneval ist es üblich, sich zu verkleiden. Am Feiertag selbst gibt es zahlreiche Veranstaltungen und man trifft sich zum Picknick im Park. 

In vielen Gegenden Deutschlands und Österreichs ist es Brauch, oft imposante Maibäume aufzustellen. Auch die Walpurgisnacht (Nacht auf den 01. Mai) gilt als Brauchtum. Der Name leitet sich von der Heiligen Walburga ab, deren Gedenktag der 01. Mai ist. Bekannt ist die Walpurgisnacht auch als Hexensabbat, bei dem sich die Hexen auf dem Blocksberg (Brocken im Harz) zum Tanz mit dem Teufel treffen. In gewisser Hinsicht lebt der Hexentanz auch heute noch in Feiern wie dem „Tanz in den Mai“ weiter, bei dem die Maibowle getrunken werden kann. Auch die „Maifeuer“ sind darauf zurückzuführen. Nachdem das Feuer heruntergebrannt ist, findet in einigen Gegenden der Maisprung statt, bei dem Verliebte gemeinsam über das Feuer springen. Viele, oftmals jüngere Leute ziehen umher, um Streiche zu spielen. 

Und wie gestaltet sich das Wetter zum Monatswechsel? Kurz zusammengefasst: Hoch QUENDOLIN, welches momentan über Zentraleuropa weilt, beschert uns sonniges, trockenes und ruhiges Frühlingswetter. 

In der Walpurgisnacht passiert wettertechnisch weniger bis nichts. Es ist gering bewölkt oder klar, im Verlauf der Nacht bildet sich im Norden örtlich Nebel. Die Tiefsttemperaturen liegen bei Werten zwischen 11 und 4 Grad. In den Mittelgebirgen und im Norden können die Tiefsttemperaturen lokal auch noch etwas niedriger sein. 

Tanz in den Mai teil 1

Wettervorhersage sowie Vorhersage der nächtlichen Tiefsttemperaturen in Deutschland in der Nacht zum Donnerstag, den 01.05.2025 

Am morgigen Feiertag gibt es für alle Sonnenanbeter gute Nachrichten. Bei viel Sonnenschein bilden sich im Tagesverlauf allenfalls ein paar Quellwolken. Im Bergland können ganz vereinzelt kurze Schauer nicht ausgeschlossen werden. Dabei werden Höchsttemperaturen zwischen 24 und 29 Grad erreicht, 30 Grad sind an einzelnen Orten entlang des Rheins durchaus im Rahmen des Möglichen. 

Tanz in den Mai teil 2

Wettervorhersage sowie Vorhersage der Tageshöchsttemperaturen in Deutschland am Donnerstag, den 01.05.2025 

Brauchtümer sowie Fahrrad- und Wandertouren können also uneingeschränkt geplant werden. Hinsichtlich Maifeuern sollte man hingegen Vorsicht walten lassen, da die Böden oftmals sehr trocken sind (siehe https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2025/4/28.html). 

Das „schöne“ Wetter hat für viele aber auch eine Kehrseite, denn der Pollenflug wird bei warmen und sonnigen Bedingungen begünstigt. Bei Pollenallergikern nimmt das Immunsystem die eigentlich harmlosen Pollen als Gefahr wahr und setzt Abwehrmechanismen in Gang, die sich in juckenden und tränenden Augen sowie einer laufenden Nase äußern können. Der Deutsche Wetterdienst erstellt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PDI) Vorhersagen zum Pollenflug-Gefahrenindex für die acht allergologisch wichtigsten Pollen in Deutschland (Hasel, Erle, Esche, Birke, Süßgräser, Roggen, Beifuß und Ambrosia). Der Pollenflug-Gefahrenindex beschreibt die Stärke der Symptomatik bei Allergikern, die von der jeweiligen Pollenart und der in der Luft zu erwartenden Konzentration abhängt. Die aktuellen Vorhersagen können unter www.dwd.de/pollenflug abgerufen werden. 

M.Sc.(Meteorologin) Tanja Egerer
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 30.04.2025
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