Vorsicht, gelber Ball!

War man in den letzten Jahren in den Frühlingsmonaten März und April viel Sonnenschein gewöhnt, so hielt sich dieser in diesem Jahr merklich zurück. Vielmehr regierten immer wieder Tiefdruckgebiete mit dicken Wolken, viel Regen (oder Schnee) und Wind. Entsprechend verfehlte der März mit 100 Stunden Sonnenschein sein Soll von 127 Stunden (Periode 1991 bis 2020) um rund 21 Prozent. Im April betrug das Defizit mit etwa 150 Stunden Sonnenschein im Vergleich zum Sollwert von 183 Stunden (Periode 1991 bis 2020) etwa 18 Prozent.

Keiner Wunder ist es daher, dass die ersten warmen Frühlingstage mit zumindest gebietsweise viel Sonnenschein die Menschen zahlreich nach draußen gelockt haben. Leider mussten einige von ihnen bald feststellen, dass ihre Haut durch einen Sonnenbrand die Farbe Rot angenommen hat.

Die Sonne ist mittlerweile über 4 Monate von ihrem tiefsten Stand im Dezember entfernt und hat schon viel Kraft. Auf der durch die Witterung der vergangenen Wochen bei vielen Menschen noch ungebräunten Haut hat sie dann leichtes Spiel, wenn nicht an ausreichende Schutzmaßnahmen gedacht wurde. Mit jedem Tag wird der Sonnenstand bis zum Sommerbeginn am 21. Juni 2023 noch höher und die Einstrahlung damit intensiver.
Beim Deutschen Wetterdienst wird die Sonnenbrandgefahr mithilfe des UV-Gefahrenindex vorhergesagt.

Der UV-Index wurde von der WHO (Weltorganisation für Gesundheit) und der WMO (Weltorganisation für Meteorologie) eingeführt und soll die Bevölkerung vor Gefahren durch Sonnenstrahlung warnen. In Deutschland werden dabei Werte von 1 bis 10 erreicht, in den Tropen und Subtropen sind Werte von 14 bis 16 möglich, in besonders hohen Lagen wie beispielsweise den Anden treten zum Teil sogar Werte über 17 auf. Dort wurde 2003 auf dem Gipfel des Licancabur in Bolivien in 5900 m Höhe auch der absolut höchste UV-Index mit einem unglaublichen Wert von 43,3 festgestellt. Dieser hohe Wert kam durch einen extrem starken Sonnenwind zustande.

Ein UV-Index-Wert von 1 bis 2 bedeutet, dass es nur eine geringe gesundheitliche Gefährdung gibt und Schutzmaßnahmen nicht erforderlich sind. Bei Werten von 3 bis 5 herrscht eine mittlere Gefährdung und Schutzmaßnahmen sind sehr empfehlenswert. Hemd, Sonnencreme und Sonnenbrille sind geeignete Mittel. Bei Werten von 6 bis 7 besteht eine hohe Gefahr und Schutzmaßnahmen sind erforderlich. Bei Werten von 8 bis 10 ist die Gefährdung sehr hoch und Schutzmaßnahmen sind unbedingt erforderlich. Ein UV-Index-Wert von 10 kommt bei uns jedoch nur in höheren Lagen der Alpen vor. Bei Werten über 11, die es bei uns nicht gibt, ist die Gefährdung extrem und Schutzmaßnahmen sind selbst bei einem kurzen Aufenthalt in der Sonne ein Muss.

Am heutigen Samstag liegt der UV-Index in Deutschland bereits verbreitet bei Werten zwischen 4 und 5. Im Süden ist punktuell ein UV-Index von 6 zu erwarten, womit die Gefährdung dort hoch ist und Schutzmaßnahmen erforderlich sind! Im Nordosten Deutschlands sind dagegen mehr Wolken unterwegs, sodass der UV-Index dort nur 1 bis 3 beträgt und die Gefährdung größtenteils nur gering ist.

Am Sonntag gibt es recht verbreitet UV-Index-Werte von 4 bis 6, während am Montag der Westen und Süden mehr Wolken bekommt und die Werte daraufhin auf 1 bis 3 sinken. Vor allem hinsichtlich einer nicht vorgebräunten Haut sollte bei Outdoor-Aktivitäten im Sonnenschein angesichts der sich nun entfaltenden Wucht der Sonne verstärkt aufgepasst werden!

DWD Vorsicht gelber Ball

DWD Vorsicht gelber Ball

Aktuelle Vorhersagen des UV-Index und weitere Informationen dazu finden Sie unter uvindex und in der WarnWetter App (verfügbar unter „weitere Produkte“ und dann „Gesundheit“).
Unter können Sie auch UV-Warnungen per E-Mail abonnieren.

Dipl.-Met. Simon Trippler
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 06.05.2023
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Deutschlandwetter im April 2023

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im April 2023*

Platz Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Waghäusel-Kirrlach Baden-Württemberg 10,1 °C 0,0 Grad
2 Freiburg Baden-Württemberg 10,0 °C +1,0 Grad
3 Ohlsbach Baden-Württemberg 9,9 °C +0,9 Grad

Besonders kalte Orte im April 2023*

Platz Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Carlsfeld Sachsen 3,1 °C -0,2 Grad
2 Zinnwald-Georgenfeld Sachsen 3,1 °C -0,2 Grad
3 Kahler Asten Nordrhein-Westfalen 3,6 °C +0,1 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im April 2023**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Oberstdorf Bayern 272,9 l/m² 203 %
2 Aschau-Stein Bayern 271,8 l/m² 154 %
3 Immenstadt Bayern 262,7 l/m² 178 %

Besonders trockene Orte im April 2023**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Arkona Mecklenburg-Vorpommern 17,9 l/m² 53 %
2 Usedom Mecklenburg-Vorpommern 20,9 l/m² 53 %
3 Graal-Müritz, Seeheilbad Mecklenburg-Vorpommern 21,3 l/m² 49 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im April 2023**

Platz Station Bundesland Sonnenschein
1 Westermarkelsdorf auf Fehmarn Schleswig-Holstein 241 Stunden 135 %
2 List auf Sylt Schleswig-Holstein 239 Stunden 133 %
3 Arkona Mecklenburg-Vorpommern 238 Stunden 130 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im April 2023**

Platz Station Bundesland Sonnenscheindauer Anteil
1 Oberstdorf Bayern 102 Stunden 75 %
2 Carlsfeld Sachsen 103 Stunden 77 %
3 Freudenstadt Baden-Württemberg 103 Stunden 68 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.
* Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int Referenzperiode 1961-1990)
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Monatswertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der jeweiligen Station (int Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter Meteorologe Denny Karran
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Wonnemonat Mai

Über Skandinavien herrscht hoher Luftdruck vor. Westlich von England kreist Tief XAVER. Bei uns wird aktuell am Südrand des Hochs trockene Luft aus Osten ins Land geführt. Die Lage ändert sich aber bereits, denn aus dem umfangreichen Tief über dem Atlantik entwickelt sich ein Randtief, welches in der Nacht zum Freitag dem Westen und Südwesten Deutschlands dichte Wolken und erste Schauer bringt.

Das Randtief trägt ebenfalls den Namen XAVER und wird in den Wetterkarten mit einer römischen 2 (II) betitelt. Hochdruckgebiet TINA liegt derweil über Skandinavien und lenkt in den Norden weiterhin trockene Luft aus östlicher Richtung.

DWD Wonnemonat Mai

Mit zunehmendem Gradienten zwischen den beiden Druckgebilden frischt der östliche Wind kräftig auf und an den Küsten sowie im angrenzenden Binnenland treten steife bis stürmische Böen auf. Exponiert sind auch Sturmböen möglich.

DWD Wonnemonat Mai

Im übrigen Bundesgebiet dreht der Wind zunehmend auf südwestliche Richtung und es wird feuchte und instabile Luft ins Land geführt. In dieser bilden sich teils kräftige Schauer und Gewitter, die sich im weiteren Tagesverlauf nord- und ostwärts ausbreiten. Örtlich besteht die Gefahr von unwetterartigen Erscheinungen durch heftigen Starkregen (mehr als 25 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde). Vereinzelt lassen sich auch schwere Sturmböen bis zu 100 Kilometer pro Stunde und größerer Hagel nicht ausschließen.

DWD Wonnemonat Mai 1

In der Nacht zum Samstag verlagern sich Schauer und Gewitter in den Osten und Nordosten und gehen dort mehr und mehr in länger anhaltenden Regen über. Gebietsweise können dabei in wenigen Stunden um 20 Liter pro Quadratmeter fallen.

Samstag selbst zieht der Regen ostwärts ab und es gibt im Tagesverlauf noch einzelne Schauer. Bereits in der Nacht zum Sonntag nähert sich von Westen her das nächste Tiefdruckgebiet mit dichten Wolken und Regen. Dabei sind auch wieder Schauer und Gewitter möglich, die sich am Sonntag tagsüber ihren Weg vom Südwesten nach Norden und Osten bahnen. Östlich der Elbe bleibt es bis zum Abend wahrscheinlich noch trocken mit teils längeren sonnigen Abschnitten. Während es am Samstag im Norden und Nordosten noch kühl ist, erwärmt sich am Sonntag auch dort die Luft auf über 17 Grad. Nur direkt an den Küsten ist es bei auflandigem Wind durch die noch kühle See frischer.

DWD Wonnemonat Mai 2

In der Nacht zum Montag kommen die Schauer und Gewitter nordostwärts voran. Die neue Woche startet dann wechselhaft mit einem Wechsel aus Sonne und Wolken sowie einzelnen Schauern und Gewittern. Dabei ist es weiterhin mäßig warm mit Höchstwerten zwischen 18 und 23 Grad.

Dipl. Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 04.05.2023

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2023 – Ein April, wie er FRÜHER einmal war!

Irgendwie haben die meisten Bundesbürger – der Autor dieses Textes eingeschlossen – das Gefühl, dass in diesem Jahr der Frühling nicht so recht in die Gänge kommen mag. Zwei Drittel des (meteorologischen) Frühlings sind schon vorbei. Die Tage, an denen man am Nachmittag bei Sonnenschein mit T-Shirt im Freien einen leckeren Eisbecher genießen oder abends bei angenehmen Temperaturen grillen konnte, kann man aber an einer Hand abzählen. Vor allem vom April haben wohl die meisten den Eindruck, dass er viel zu kühl, regenreich und eher trüb war.

Vergleicht man die Monatsmittelwerte von Temperatur, Sonnenschein und Niederschlag hingegen mit der klimatologischen Referenzperiode 1961-1990, so erhält man ein anderes Bild. Demnach war der April 2023 eigentlich ziemlich durchschnittlich (siehe auch Pressemitteilung zum April 2023). Mit einer Monatsmitteltemperatur von 7,5 Grad war der Monat sogar geringfügig zu mild (Abweichung: +0,2 Grad). Auch bezüglich des Sonnenscheins wurde das klimatologische Mittel fast exakt getroffen, mit 151 Sonnenstunden wurden 98% des Klimamittels (154 Stunden) erreicht. Sonderlich regenreich war der Monat auch nicht. Zwar fiel im deutschlandweiten Mittel mit 63,3 mm etwas mehr Niederschlag als im Mittel (58,2 mm), die Abweichung betrug aber nur 9%.

Hat uns unser persönlicher Eindruck also derart in die Irre geführt? Nicht unbedingt! Im Zuge der Klimaveränderung haben sich die klimatischen Bedingungen bei uns in Deutschland in allen Monaten verändert, ganz besonders aber im April (weiterführende Infos im beigefügten Link). Vergleicht man den diesjährigen April mit der neueren Referenzperiode 1991-2020 (blau gestrichelte Linie in den Abbildungen), die eher dem „gefühlten Durchschnitt“ entspricht, kommt man zu einem anderen Schluss. Demnach war der Monat mit einer Abweichung von -1,4 Grad signifikant zu kalt (Mittel 1991-2020: 9,0 Grad), deutlich zu nass (Abweichung 42% vom Mittel: 44,7 mm) und auch deutlich zu sonnenscheinarm (Abweichung -17,5% vom Mittel: 183 Sonnenstunden). Es kommt also auf die Wahl der Referenzperiode an, mit dem man den Monat vergleicht.

DWD 2023 Ein April wie er FRUeHER einmal war

DWD 2023 Ein April wie er FRUeHER einmal war 1

Generell sollen Klimareferenzperioden ermöglichen, den aktuellen Witterungszustand sowohl zum gegenwärtigen Klimazustand einer Region als auch zur langfristigen Entwicklung des Klimas in der Region in Beziehung zu setzen. In einem stabilen Klima können diese beiden Zwecke durch eine gemeinsame Referenzperiode erfüllt werden. Gemäß den Empfehlungen der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) ist es üblich, zur Erfassung des Klimas und seiner Änderungen Mittelwerte über einen Zeitraum von 30 Jahren zu bilden. Hierfür kam in der Vergangenheit häufig der Zeitraum 1961 bis 1990 zum Einsatz. Da Klimaelemente wie Temperatur, Sonnenstunden und Niederschlag aufgrund des anthropogenen Klimawandels allerdings einen konsistenten Trend aufweisen, ist für eine statistische Beschreibung des aktuellen Klimas die neuere Klimanormalperiode 1991-2020 vorzuziehen. Die klimatischen Bedingungen dieses Zeitraums entsprechen auch dem „erlebten“ Klima der Bevölkerung, weshalb der Mittelungszeitraum 1991-2020 deutlich besser geeignet ist, einen aktuellen Monat einzuordnen. Andererseits ist es für die Betrachtung der langfristigen Entwicklung des Klimas sinnvoll, eine feste Standardperiode als Referenzpunkt zu nutzen, die einen mittleren Zustand des Klimas im Untersuchungszeitraum abbildet. Wenn zum Beispiel die Temperaturentwicklung in Deutschland seit 1881 relativ zu 1991-2020 betrachtet wird, erscheinen fast alle Jahre dieser Zeitreihe als „zu kühl“, auch relativ warme Jahre.

DWD 2023 Ein April wie er FRUeHER einmal war 2

Da mit einer Klimareferenzperiode folglich nicht mehr alle Anforderungen erfüllt werden können, empfiehlt die WMO die Nutzung von zwei Bezugszeiträumen:

1) Für die Bewertung langfristiger Klimaentwicklungen wird die WMO-Referenzperiode 1961-1990 beibehalten, da dieser Zeitraum nur zum Teil von der aktuell zu beobachteten beschleunigten Erwärmung betroffen ist.

2) Für Aufgaben des Klimamonitorings, wie z.B. monatliche, saisonale oder jährliche Anomalienkarten, die nicht auf die Überwachung des längerfristigen Klimawandels ausgerichtet sind, sowie als Basis für Klimavorhersagen, werden die Klimanormalperioden zukünftig alle zehn Jahre aktualisiert.

Der DWD setzt diese Empfehlungen um und verwendet für Auswertungen im Zusammenhang des längerfristigen Klimawandels weiterhin den Zeitraum 1961-1990 als Klimanormalperiode. Im Kontext des zeitnahen Klimamonitorings wird daneben die aktuelle Referenzperiode 1991-2020 eingesetzt.

Kommen wir abschließend nochmal auf den diesjährigen April 2023 zurück, so kann man zusammenfassend also feststellen, dass der Monat vor 40 oder 50 Jahren völlig normal gewesen wäre, quasi ein „April, wie er früher einmal war“. Im Vergleich zu den klimatischen Bedingungen der letzten Jahrzehnte hingegen war er signifikant zu kühl, sonnenscheinarm und zu nass. Unser Gefühl hat uns also doch nicht getäuscht.

Dr. rer. nat. Markus Übel (Meteorologe)
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 03.05.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Was bringt die erste Maiwoche?

Der Start in den Mai fällt heute durchaus unterschiedlich aus: Während im Südwesten bereits heute Morgen dichte Wolken und zeitweilig etwas Regen für trübe Ausflugsaussichten sorgten, startete der Rest des Landes zumindest trocken und vor allem im Norden und Nordosten sowie im Südosten sogar recht freundlich in den Mai. Im Laufe das Nachmittages erreicht der Regen im Süden auch die ostbayerischen Gebiete und von Westen kommen zunehmend Schauer und auch örtliche Gewitter auf, die lokal für Starkregen und auch Hagel sorgen können. Verantwortlich für diese wettertechnische Gemengelage ist eine Tiefdruckzone, die sich von Südskandinavien über Deutschland bis nach Süditalien und Sizilien erstreckt. Vor allem die Zirkulation südlich der Alpen sorgt im Süden für eine feuchtere Luftmasse, in der es eben zeitweise regnet. Und im Laufe der Nacht zum Dienstag kommen auch von der Nordsee her Schauer auf, die sich südostwärts auf den bis dahin meist niederschlagsfreien Norden und Nordosten des Landes ausbreiten.

Im Laufe des morgigen Dienstags setzt von Westen eine allmähliche Wetterberuhigung ein, da sich die Tiefdruckzone langsam ostwärts aus unserem Vorhersagebereich verabschiedet und sich von Westen der Einfluss von Hoch SIGRUN durchsetzt. Zunächst treten aber vor allem in der Südosthälfte am Dienstag nochmal schauerartige Niederschläge auf, eventuell sind auch lokal Gewitter dabei und an den Alpen regnet es noch häufig. Im Tagesverlauf klingen die Niederschläge von Westen weiter ab und ziehen sich zunehmend in den Südosten zurück, wo sie im Laufe der Nacht zum Mittwoch dann auch abklingen. Vor allem im Westen und Südwesten lockert die Bewölkung mehr und mehr auf, so dass die Temperaturen in der von Norden eingeflossenen, doch recht kühlen Luftmasse, deutlich zurückgehen. Insbesondere im Norden ist das zu spüren: nach den mit Sonnenunterstützung knapp 20 Grad am heutigen Montag sind es am Dienstag im Norden meist nur noch 9 bis 13 Grad. Auch wenn Luftfrost abseits des Berglandes nachts meist kein Thema ist, so ist relativ verbreitet Frost in Bodennähe zu erwarten. Empfindliche Pflanzen, die schon im Garten oder auf dem Balkon sind, sollten daher besser nochmal ins Haus geholt oder abgedeckt werden.

DWD Was bringt die erste Maiwoche scaled

Am Mittwoch und Donnerstag überwiegt unter Hochdruckeinfluss freundliches und trockenes Wetter, bevor dann zum Freitag, voraussichtlich schon ab der Nacht zum Freitag, von Westen wieder Regen und damit unbeständigeres Wetter aufkommt. Vor dem Regen am Freitag wird am Donnerstag der voraussichtlich wärmste Tag der Woche erwartet, denn bei noch störungsfreiem Wetter und mit einer südwestlichen Höhenströmung gelangt eine deutlich mildere Luftmasse von Süden nach Deutschland und vor allem im Südwesten sind so Höchsttemperaturen bis 25 Grad möglich. Der Freitag selbst könnte sich aufgrund vermehrt auftretender und teils voraussichtlich auch kräftiger Gewitter recht turbulent gestalten.

Ein kleiner Ausblick für das erste Wochenende im Mai: Überwiegend wechselhaft, am ehesten trocken mit freundlichen Abschnitten im Nordosten.

Dipl.-Met. Sabine Krüger
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 01.05.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

„70 Jahre zwischen Natur und Gesellschaft“ – die Ausstellung des Deutschen Wetterdienstes

Wie entsteht eine Wettervorhersage? Wann wird vor Unwettern gewarnt? Wie wirkt sich der Klimawandel auf Städte und die Landwirtschaft aus? Und wie erhalten Schiffskapitäne und Flugzeugpiloten eigentlich ihre Wettervorhersagen? Spannende Fragen rund um Wetter und Klima werden derzeit von den Expert:innen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages in Berlin beantwortet. Dort können Sie an verschiedenen Stationen einem Meteorologen bei seiner Arbeit über die Schulter schauen, eine automatische Bordwetterstation begutachten oder einen Wetterballon und einen Wettersatelliten hautnah erleben.

Dies und noch viel mehr bietet die Ausstellung „70 Jahre zwischen Natur und Gesellschaft“ im Paul-Löbe-Haus. Der 70. Geburtstag des DWD gab den Anlass zu dieser Präsentation. „Wir freuen uns sehr, dass wir am Sitz unseres Auftraggebers, des Parlaments, unsere Aufgaben und Leistungen präsentieren und zeigen können, wie wir als nationaler Wetterdienst unsere gesetzlichen Aufgaben zum Wohl der Menschen erfüllen“, betonte DWD-Präsident Professor Doktor Gerhard Adrian anlässlich
der Eröffnung.

DWD 70 Jahre zwischen Natur und Gesellschaft die Ausstellung des Deutschen Wetterdienstes

An insgesamt sieben Stationen erhalten die Besucherinnen und Besucher sowohl analog als auch digital bisher nicht gekannte Einblicke in die Welt von Wetter und Klima. So ist an der Eingangsstation erstmals das unterzeichnete Original-DWD-Gesetz aus dem Jahr 1952 zu sehen.
Darüber hinaus wird gezeigt, wie der DWD im täglichen Leben der Menschen präsent ist. Grundlage der Arbeit des DWD bilden meteorologische Daten aus Deutschland und der ganzen Welt. Gäste erfahren, wie der DWD diese Daten erfasst, verarbeitet und weltweit verbreitet oder wie er Wetter- und Klimamodelle entwickelt. Meteorolog:innen und Klimatolog:innen führen durch die Ausstellung und erklären, wie sie Wetter und Klima vorhersagen, wie der DWD die Bevölkerung vor gefährlichen Wetterereignissen warnt, wie der nationale Wetterdienst mit Einrichtungen des Katastrophenschutzes, der Bundeswehr und zahlreichen Kunden zusammenarbeitet, wie er den Klimawandel und seine Auswirkungen erforscht oder wie er verschiedenste Kunden zum Klimawandel berät. An verschiedenen Stationen gibt es Meteorologie „zum Anfassen und Bestaunen“.

DWD 70 Jahre zwischen Natur und Gesellschaft die Ausstellung des Deutschen Wetterdienstes 1

Täglich um 10.00 Uhr und 14.00 Uhr gibt es Führungen durch die Ausstellung, dienstags und donnerstags zusätzlich um 12.00 Uhr. Zudem bietet der DWD ein umfassendes und spannendes Vortragsprogramm an. Die Themen reichen von „Vom Schamanen zum Supercomputer – Wie entsteht eine Wettervorhersage?“ bis hin zu „Innovativen Wetter- und Klimadiensten für eine sichere Energieversorgung“. Eine vollständige Liste der Vorträge finden Sie in den Links unterhalb dieses Thema des Tages.
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Bis zum 12. Mai 2023 wird die Ausstellung noch für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Eine Anmeldung zum Besuch, zu Führungen und Vorträgen im Voraus ist erforderlich. Für Schulklassen oder größere Gruppen können zusätzliche Führungen vereinbart werden. Details zur Anmeldung finden Sie ebenfalls in den Links.

DWD 70 Jahre zwischen Natur und Gesellschaft die Ausstellung des Deutschen Wetterdienstes 2 scaled

Foto © bundesfoto/Bernd Lammel – Telef.: +49 (172) 311 4885 – DEU / Berlin / 19.04.2023 / DWD-Ausstellung im Paul-Löbe-Haus, Berlin / „70 Jahre zwischen Natur und Gesellschaft“- unter diesem Motto stellt der Deutsche Wetterdienst (DWD) sein Portfolio vor. Vom 20. April bis 12. Mai zeigt der DWD im Foyer des Paul-Löbe-Hauses, wie er auf Basis des DWD-Gesetzes im Dienst der Gesellschaft steht. Mit einem Beitrag von etwas mehr als 4€ pro Steuerzahlendem, erfüllt der DWD ein umfassendes Aufgabenpaket zu Wetter und Klima – einem Themenkomplex, der nahezu alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche berührt und beeinflusst.

DWD 70 Jahre zwischen Natur und Gesellschaft die Ausstellung des Deutschen Wetterdienstes 3

M.Sc.Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 30.04.2023
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„Vasco“ sorgte für einen spannenden Freitag

Tief „Vasco“ sorgte am gestrigen Freitag (28.04.2023) für einen spannenden Wettertag. Das Tief zog mit seinem Kern im Tagesverlauf von der Deutschen Bucht über die Norddeutsche Tiefebene hinweg und erreichte in den heutigen Frühstunden die polnische Grenze. Im Gepäck hatte das Tief vor allem einige Gewitter und – was zum diesjährigen April passt – weiteren Regen. Selbstverständlich besteht seitens der Natur, die sich zurzeit in ihrer Wachstumsphase befindet, ein hoher Wasserbedarf. Die Böden sind jedoch bereits gut gesättigt. In der Pressemitteilung zum Deutschlandwetter im April 2023 betonte DWD-Sprecher Uwe Kirsche, dass der diesjährige April erstmals seit 15 Jahren wieder zu nass ausfiel.

DWD Vasco sorgte fuer einen spannenden Freitag

Und so passte auch die gestrige Wetterlage zum April 2023. Bereits in der Nacht zum Freitag und am Freitagvormittag zog von Westen die Warmfront von „Vasco“ auf und brachte etwas Regen. Im Südwesten und Süden fiel dieser auch teils schauerartig verstärkt und hielt tagsüber weiter an. Entsprechend wurden für den Schwarzwald und den unmittelbaren Alpenrand sogar Dauerregenwarnungen nötig, die rückblickend durchaus verdient waren. In den bewarnten Regionen kamen in 24 Stunden zwischen 30 und 50 Liter pro Quadratmeter (kurz: l/qm) vom Himmel, teils fielen die Niederschläge auch in kürzerer Zeit. Im Allgäu waren es sogar knapp über 60 l/qm. Die Station in Oberstdorf-Rohrmoos im Allgäu registrierte 66,1 l/qm. Die nahe gelegene Station Hinterhornbach auf österreichischer Seite meldete sogar 78 l/qm innerhalb eines Tages.

DWD Vasco sorgte fuer einen spannenden Freitag

Nach den Niederschlägen in der vorangegangenen Nacht und am Vormittag konnte man im Westen und Südwesten tagsüber durchaus spüren, dass „Gewitter in der Luft lagen“. Kein Wunder, denn die im sogenannten Warmsektor (Bereich zwischen der Warm- und Kaltfront eines Tiefdruckgebiets) einfließende Luft stammte ursprünglich aus der Biskaya und war somit nicht nur sehr mild, sondern auch sehr feucht. Die Temperatur erreichte am Nachmittag immerhin Werte zwischen 17 und 21 Grad, der Taupunkt (Luftfeuchtemaß; siehe auch DWD-Lexikon) lag am Nachmittag im Vorfeld der Gewitter teilweise bei 14 bis 16 Grad. Entsprechend fühlte sich die Luft durchaus recht drückend und schwül an. So bildeten sich schließlich im Nachmittagsverlauf in der Südwesthälfte teils kräftige Schauer sowie einige Gewitter.

Besonders stach eine Gewitterzelle heraus, die vom Ahrtal und Neuwieder Becken (Rheinland-Pfalz) über Mainz und dessen Vororte bis zum Odenwald zog und es in der Folge dann etwas abgeschwächt sogar bis Mitternacht noch zur Ostalb (Baden-Württemberg) schaffte. Somit legte die Zelle rund 320 Kilometer zurück. Insbesondere in Mainz und den umliegenden Ortschaften kam es Zeitungsberichten zufolge zu dutzenden Feuerwehreinsätzen. Heftige Böen deckten einige Ziegel ab, verursachten Schäden an Häusern und stürzten Bäume um. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Darüber hinaus setzte ein WarnWetter-App-Nutzer gegen 19:17 Uhr eine Hagelmeldung aus dem nahe gelegenen Bodenheim mit einer Korngröße von bis zu 3 cm ab.
Am heutigen Samstag kehrt nun erst einmal Ruhe in der Wetterküche ein. Hoch „Rixte“ schiebt sich von der Nordsee allmählich nach Deutschland und sorgt zunehmend für eine Wetterberuhigung. Während im Tagesverlauf vor allem im Osten und Süden noch Schauer, an den Alpen auch einzelne Gewitter auftreten, zeigt sich am morgigen Sonntag, dem letzten Apriltag, vielerorts die Sonne und es bleibt trocken.

Vasco sorgte fuer einen spannenden Freitag

MSc.-Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.04.2023
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Das weiße Gold

„Edelgemüse“, „königliches Gemüse“, „Weißes Gold“ – viele heroische Synonyme ranken sich um die kulinarische Spezialität. Doch warum eigentlich? Immerhin können laut einer Umfrage 13% der Deutschen so gar nichts mit dem eigenen Geschmack anfangen. Bei stolzen 64% der Erwachsenen – und damit knapp zwei Dritteln – liegt er allerdings weit vorne in der Beliebtheitsskala. Im Schnitt verzehrt jeder Deutsche rund 1,5 Kilo pro Jahr. Das Wort „stolz“ ist auch ein gutes Stichwort, wenn es um den Preis geht. Trotz Inflation mitsamt gestiegener Produktionskosten sowie Erhöhung des Mindestlohns versuchen die Spargelbauern die Preise für die Verbraucher halbwegs stabil zu halten. Ein schwieriger Spagat…

DWD Das weisse Gold

Nach wie vor wird überwiegend per Hand geerntet, da er so nicht beschädigt wird. Entwicklungen um den Einsatz von Ernte-Robotern laufen auf Hochtouren, noch aber sind finanzieller Aufwand und Verluste zu hoch. Die immer noch vergleichsweise hohe Nachfrage hat längst die ausländische Konkurrenz auf den Plan gerufen. So haben gerade Gemüsehändler in den Mittelmeerländern (vor allem Spanien und Griechenland, die als ursprüngliche Heimat des Spargels gelten) die Lukrativität dieses Geschäftes für sich erkannt. Angesichts der jüngsten und extrem frühen Hitzewelle und Dürre in Spanien stellt sich allerdings schon die Frage, wie nachhaltig diese Konzepte sind. Und dennoch stellen Exporte nach Deutschland in der Vorerntezeit der hiesigen Spargelbauern ein lukratives Geschäft dar. Daher versucht man auch hierzulande durch beheizte Böden und dunkle Abdeckplanen (stärkere Absorption der Sonnenstrahlung und damit ebenfalls Erwärmung) die Ernte zu beschleunigen. Durch genannte Maßnahmen kann man immerhin bis zu 2 Wochen Zeit gewinnen. Das rechnet sich in der Summe allerdings immer weniger, weshalb viele Bauern ihre Anbauflächen für Spargel immer weiter verkleinert haben. Die Supermärkte reagieren auf das Kaufverhalten der Konsumenten und bedienen sich bei der billigeren Importware – ein Teufelskreis. Der Deutsche Bauernverband schlug bereits mehrmals Alarm, dass aus diesen Gründen Spargel und auch Erdbeeren eines Tages von den heimischen Feldern verschwinden könnten. „Vergangenes Jahr wurden Erdbeer- und Spargelflächen teilweise nicht mehr abgeerntet“, sagte Bauernverbandspräsident Joachim Rukwied.

Spargel ist sehr wetterempfindlich. Er benötigt vor allem Sonne, Wärme und ein gesundes Maß an Feuchtigkeit. Spätfröste, wenig Sonnenschein und Staunässe sind normalerweise Gift für das sensible Gemüse. Besonders wohl fühlt es sich bei reichlich Sonnenschein, in humusreichen, lockeren Böden mit Temperaturen von mindestens 16 Grad und einem PH Wert um 6. Hierzulande startet die Spargelsaison üblicherweise Mitte April und endet traditionell am 24. Juni jeden Jahres (Johannestag oder auch „Spargelsilvester“). Längere Erntephasen sind zwar möglich – insbesondere bei verspätetem Beginn – der Spargel benötigt jedoch dringend die Regenerationsphase im Sommer für die nächste Saison, sagt doch eine alte Bauernweisheit: „Kirschen rot – Spargel tot!“. Allgemein gilt eine Ruhephase von 3 Monaten vor Auftreten der ersten Fröste im Herbst als ideal.

Aufgrund der aktuellen Witterung mit einem in etwa normal temperierten Frühjahr (März rund 1 Grad zu mild, April rund 1,5 Grad zu kühl im Vergleich zur Referenzperiode 1991-2020) gab es in einigen Regionen schon Ende März und vor allem zu den Osterfeiertagen den ersten einheimischen Spargel. Auch beim Sonnenschein gibt es kaum nennenswerte Abweichungen zum langjährigen Mittel. Allerdings ist im Vergleich zu den Vorjahren ein deutliches Niederschlagsplus zu verzeichnen. So folgte auf den nassesten März seit gut 20 Jahren nun der erste zu nasse April seit 15 Jahren. Sprich von 2009 bis 2022 fielen sämtliche Aprilmonate zu trocken aus. Bei etwas schweren Böden kann daher Staunässe zum Problem werden.

DWD Das weisse Gold

Aber auch die Spätfröste müssen im Blick behalten werden. So gab es in der Nacht zum Mittwoch über weiten Teilen der Landesmitte, in den Folgenächten gebietsweise auch weiter nördlich und östlich, leichte Luftfröste. In Bodennähe sank das Thermometer mitunter auf Werte um -5 Grad ab. Gerade bei mehreren Frostnächten in Folge oder mäßigen Nachtfrösten wird’s dann brenzlig. Für die kommende Woche deutet sich gerade für den Norden und Osten des Landes weiterhin erhöhtes Frostpotential an. Bleibt zu hoffen, dass die Ernteausfälle gering bleiben und die über 100.000 Tonnen Stangengemüse (laut Statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2022 rund als 110.300 Tonnen Spargel in Deutschland geerntet) als Salat, Auflauf, im Schinken ummantelt oder mit Sauce Hollandaise garniert auf den Tellern landen.

Dipl. Met. Robert Hausen
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 28.04.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Zukunftstag 2023

Es passiert leider noch viel zu oft, dass junge Menschen ihre Berufsmöglichkeiten nicht kennen oder wahrnehmen, weil ihnen bereits in frühen Jahren geschlechterspezifische Rollen beigebracht werden. So ist es auch nicht verwunderlich, dass in technischen oder naturwissenschaftlichen Berufen Frauen seltener anzutreffen sind als Männer.
Der Girls Day oder Mädchen-Zukunftstag möchte genau dagegen etwas Tun und jungen Mädchen Berufe näherbringen, die sonst eher „was für Jungs“ sind. Dabei wird ein Augenmerk auf die Berufe und Studienfächer gelegt, in denen der Frauenanteil unter 40 % liegt.

DWD Zukunftstag 2023

Seit Beginn der Initiative im Jahre 2001 haben mehr als 2 Millionen Mädchen die Angebote der Girls Days wahrgenommen. Dabei waren Umfragen zufolge 94 % der Teilnehmerinnen mit dem Tag und den angebotenen Aktionen zufrieden. Etwa 42 % konnten sich nach dem Besuch des Girls Day vorstellen, in einem der besuchten Unternehmen zu arbeiten.

Andersherum gibt es in den Berufen aus den Bereichen Gesundheit/Pflege, Soziales und Erziehung weniger Männer als Frauen. Um den Jungs die Möglichkeiten und Vielfältigkeit der Berufe näher zu bringen, gibt es seit 2011 den Boys Day. Seither haben knapp 375.000 Jungs an Aktionen und Angeboten teilgenommen.

Auch beim DWD informieren sich heute Mädchen und Jungs über die verschiedenen Berufe in den technischen und naturwissenschaftlichen Zweigen des Wetterdienstes. In Hamburg führte der Kollege Frank Kahl die Jugendlichen durch die „heiligen Hallen“ und stand Rede und Antwort.

DWD Zukunftstag 2023 1

Beim Deutschen Wetterdienst in Offenbach durften die Jugendlichen im hauseigenen TV-Studio vor die Kamera und sich an einer Wettermoderation probieren.

DWD Zukunftstag 2023

Alle Beteiligten hatten wie immer sehr viel Spaß und haben viele neue Eindrücke mit nach Hause genommen. Wir beim Deutschen Wetterdienst freuen uns bereits jetzt schon auf den jugendlichen Besuch im nächsten Jahr.

Dipl. Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 27.04.2023
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Wilder Ritt geht weiter

Das vergangene Wochenende war doch recht frühlingshaft. Die Sonne zeigte sich an vielen Orten für längere Zeit und Temperaturen um oder teils über 20 Grad lockten viele Menschen ins Freie. Man sehnt sich ja geradezu nach warmem Frühlingswetter. Dabei gab es am Samstag fast den ersten Sommertag diesen Jahres. Jena-Sternwarte (Thüringen) mit 24,6 Grad und Nienburg an der Weser (Niedersachsen) ebenfalls mit 24,6 Grad scheiterten nur knapp an der Schwelle eines Sommertages. Diese ist meteorologisch so definiert, dass mindestens 25,0 Grad erreicht werden müssen. In diesem Jahr ist diesbezüglich weiter Geduld gefragt und so viel sei vorweggenommen: Bis Ende des Monats stehen die Chancen denkbar schlecht. Den letzten Sommertag in Deutschland gab es Ende des vergangenen Oktobers in Aue (Sachsen). Am 30.10. wurden dort 26,6 Grad gemessen. Der erste Tag des letzten Jahres, an dem die 25 Grad-Marke gerissen wurde, war übrigens der 12.04. mit 25,2 Grad in Rheinstetten (Baden-Württemberg). Im Jahr 2021 wurde sogar schon Ende März an einigen Stationen das Kriterium eines Sommertags erreicht.

Doch da der diesjährige April seinem Ruf alle Ehre macht, lautet das Motto nun nicht „Frühlingshoch samt Sommerwärme“, sondern „Was hätten Sie denn gerne?“. Im Angebot wären dabei: etwas Sonne, zeitweilige Regenfälle, Schauer, einzelne Gewitter, lebhafter Wind und sogar Schnee. Allzu viel fehlt also nicht, um die gesamte Bandbreite an Wetterelementen abzubilden.

Verantwortlich dafür ist Tief UDO, das über dem südlichen Skandinavien seine Kreise zieht und eben unbeständiges und auch wieder kühleres Aprilwetter bringt. Erst zum Mittwoch hin kann sich Hoch QUEENIE, das derzeit noch über dem Nordwestatlantik liegt, langsam nach Mitteleuropa ausdehnen und vorübergehend für eine Stabilisierung sorgen.

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Heute Nachmittag steht windiges Schauerwetter samt einzelnen kurzen Gewittern auf dem Programm. Mit 12 bis 16 Grad, im Osten auch nochmals bis 18 Grad bleibt es aber zunächst noch mild. Lediglich an der Nordsee wird es mit zweistelligen Höchstwerten bereits eng.

Temperaturtechnisch wird der Tiefpunkt der Woche am morgigen Dienstag erreicht. Die Höchstwerte liegen dann nur noch zwischen 10 und 13 Grad. Bei längerem Regen und an der Nordsee werden maximal 8 Grad erreicht. Diese fühlen sich mitunter noch kälter an, denn es bläst erneut ein lebhafter West- bis Nordwestwind. Dazu ist im Süden der Regenschirm Pflicht, denn immer wieder kommt es zu schauerartigen Regenfällen, lokal samt Blitz und Donner. In den Hochlagen der Alpen – etwa oberhalb 1200 m – gibt sich der Winter noch nicht geschlagen. Dort schneit es zeitweise und es kann sich eine dünne Neuschneeauflage bilden. In Staulagen sind sogar bis zu 10 cm Neuschnee möglich. Ansonsten stellt sich ein Sonne-Wolken-Mix ein und es treten nur einzelne Schauer auf. Summa summarum fallen im Süden in der Fläche 2 bis 8, in Staulagen um 15 l/qm. Ansonsten beläuft sich die Niederschlagsmenge auf 0 bis 3 l/qm.

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Am Mittwoch und Donnerstag setzt sich dann schwacher Hochdruckeinfluss durch. Die Schauer werden deutlich seltener und sind am ehesten noch im Norden bzw. im Umfeld der Alpen anzutreffen. Nachts ist allerdings Vorsicht geboten, denn gebietsweise gibt es nochmals Luftfrost. Frost in Bodennähe tritt recht verbreitet auf. Empfindliche Pflanzen sollten daher möglichst noch in wärmeren Bereichen gelagert werden.

Tagsüber steigen die Temperaturen allmählich wieder an und kratzen am Donnerstag im Südwesten bereits an der 20 Grad-Marke.

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Im weiteren Verlauf wird es wieder wechselhafter bei milden bis sehr milden Höchstwerten. Die Gefahr von Nachtfrost ist dann wenigstens auch wieder gebannt.

Dipl.-Met. Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 24.04.2023
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