Kennen wir bereits das Wetter der nächsten sieben Wochen?

Am morgigen Donnerstag, den 27.06.2024, ist der „Siebenschläfertag“, einer der meteorologischen Lostage. Damit einher geht die alljährliche Fragestellung, ob das Wetter am morgigen Siebenschläfertag Aufschluss über das Wetter der nächsten sieben Wochen geben kann. Einige bekannte Bauernregeln zu diesem Tag lauten nämlich:

„Ist der Siebenschläfer nass, so regnet’s ohne Unterlass.“

„Regnet’s am Siebenschläfertag, es noch sieben Wochen regnen mag / der Regen sieben Wochen nicht weichen mag.“

„Wenn’s an Siebenschläfer regnet, sind wir sieben Wochen mit Regen gesegnet.“

„Wenn’s am Siebenschläfer gießt, sieben Wochen Regen fließt.“

„Scheint am Siebenschläfer Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne.“

„Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag.“

Doch was ist dran an diesen Regeln oder sind deren Inhalt eigentlich nur ein Mythos? Und was hat eigentlich das putzige gleichnamige Nagetier mit dem Siebenschläfertag zu tun?

Das Tierchen hat tatsächlich nichts mit dem Siebenschläfertag zu tun. Der Ursprung findet sich in einer frühchristlichen Legende aus der Zeit der Christenverfolgung. Nach dieser Legende flüchteten sieben Brüder, die christliche Schafhirten waren, in eine Höhle bei Ephesos, um sich so vor ihren Verfolgern zu verstecken. Daraufhin wurde die Höhle von den Verfolgern zugemauert, um die Männer verhungern zu lassen. Dort fielen sie in einen tiefen Schlaf. Nach etwa 200 Jahren wachten sie wieder auf, als ein Hirte auf der Suche nach einer Unterbringungsmöglichkeit für seine Schafe die Höhle entdeckte. Die Männer bezeugten daraufhin ihren Glauben, starben allerdings kurze Zeit später. Ihnen zu Ehren wurde in der katholischen Kirche der 27. Juni als Gedenktag gewidmet. In der griechisch-orthodoxen Kirche ist es der 04. August und in der Ostkirche der 23. Oktober.

Kann das Wetter am Siebenschläfertag Aufschluss über das Wetter der nächsten sieben Wochen geben? Das Wetter der nächsten sieben Wochen kann man tatsächlich nicht am Wetter eines einzelnen Tages festmachen. Vielmehr muss eher der Zeitraum zwischen Ende Juni und Anfang Juli als Kriterium herangezogen werden. Nach der Gregorianischen Kalenderreform wäre dieser Lostag zudem eigentlich am 07. Juli. Grundsätzlich besteht für großräumige Wetterlagen in diesem Zeitraum eine Erhaltungstendenz über mehrere Wochen. Bezieht man die Regel des Siebenschläfertages also nicht auf einen einzelnen Tag, sondern auf den genannten Zeitraum, dann bewahrheitet sich diese Regel in etwa zwei von drei Jahren.

Der Siebenschläfertag gehört damit zu den Singularitäten, also den Witterungsregelfällen in der Meteorologie. Andere bekannte Beispiele für solche Singularitäten sind die Eisheiligen, die Schafskälte, die Hundstage, der Altweibersommer oder das Weihnachtstauwetter.

Und wie wird das Wetter am morgigen Donnerstag? Interessant ist erst einmal auch noch, wie das Wetter am heutigen Mittwoch ist. Gewittertechnisch geht es heute nämlich auch schon zur Sache. Dies betrifft in erster Linie die beiden südlichen Bundesländer. Doch zunächst die guten Nachrichten. Im Norden und in der Mitte verspricht der Tag sommerlich zu werden: Sonne satt und Höchstwerte zwischen 27 und 32 Grad. Allenfalls direkt an den Küsten ist es etwas frischer. Verantwortlich für diesen sommerlichen Wetterabschnitt ist das Hoch BIE, welches sich nordöstlich von uns vorübergehend eingenistet hat.

Auch im Süden liegen die Höchstwerte bei meist sommerlichen 26 bis 30 Grad. Im äußersten Süden reicht es aufgrund der morgendlichen Gewitter allerdings „nur“ für 23 bis 26 Grad. Die Gewittertätigkeit ist insbesondere in den beiden südlichen Bundesländern bereits wieder in vollem Gange. Später können dann auch im zentralen Bergland einzelne Gewitter auftreten. Aufgrund der geringen Zuggeschwindigkeit steht bei diesen Gewittern hauptsächlich der (extrem) heftige Starkregen im Fokus. Dieser tritt zwar nur sehr lokal und eng begrenzt auf, dort kann es aber dann durchaus heftig werden. Dann ist mit vollgelaufenen Kellern und Tiefgaragen zu rechnen, kleine Bäche können kurzzeitig anschwellen. Verantwortlich für diese Gewitter ist ein Tief über Italien, welches vor allem in höheren Luftschichten ausgeprägt ist. Dieses transportiert feuchte und zu Gewittern neigende Luft in den Süden Deutschlands.

DWD Kennen wir bereits das Wetter der naechsten sieben Wochen

Nachfolgend verlagert sich dieses Tief dann allmählich nordostwärts. Am heutigen Mittwoch sind die beiden südlichen Bundesländer von den Gewittern betroffen, am morgigen Donnerstag sind es dann weite Teile des Landes. Im Norden, im Westen sowie entlang des Oberrheingrabens wird es zudem ein schwül-heißer Tag mit Höchstwerten von 30 Grad und etwas darüber.

DWD Kennen wir bereits das Wetter der naechsten sieben Wochen 1

Würde man die Siebenschläfer-Regel wortwörtlich nehmen, würden uns also sieben schwül-heiße Wochen mit wahren „Wasserbomben“ an Gewittern bevorstehen.

M.Sc. (Meteorologin) Tanja Egerer
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 26.06.2024
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Die Hurrikansaison 2024: Prognosen und Ist-Zustand

Offiziell läuft die alljährliche Hurrikansaison über dem Nordatlantik vom 1. Juni bis zum 30. November. Vor ihrem Beginn erstellen diverse nationale Wetterdienste und weitere wissenschaftliche Einrichtungen stets Prognosen über ihren Verlauf. Prognostiziert wird dabei die Anzahl benannter Stürme, wobei es dabei nicht nur um Hurrikane geht, sondern um alle tropischen und subtropischen Stürme über dem Nordatlantik.

Dabei definieren sich die Wirbelstürme über ihre mittlere Windgeschwindigkeit (1-minütiger Mittelwind). Ab 62 km/h spricht man von einem tropischen Sturm (bzw. je nach Entstehungsregion auch subtropischen Sturm), ab 119 km/h von einem Hurrikan und ab 178 km/h von einem schweren Hurrikan (engl.: major hurricane). Durchschnittlich entwickelten sich zwischen 1991 und 2020 – also innerhalb der aktuellen sogenannten Vergleichsperiode – pro Jahr 14 tropische Stürme, darunter 7 Hurrikane und 3 schwere Hurrikane.

Vergleichen wir diese Durchschnittswerte mal mit dem Rekordjahr 2020. Mit 30 benannten Stürmen – so viel gab es noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen – entwickelten sich mehr als doppelt so viele Stürme als im Mittel. Davon mauserten sich 14 Stück zu Hurrikanen (Platz 2 nach 2005) und davon wiederum sieben zu schweren Hurrikanen (wie 2005). Letztes Jahr verlief mit 21 tropischen Systemen, was die Gesamtzahl betrifft, zwar ebenfalls überdurchschnittlich, mit 7 Hurrikanen und 3 schweren Hurrikanen lag die Saison aber voll im Soll.

Und auch für 2024 prognostizieren Experten eine überdurchschnittliche Wirbelsturmaktivität auf dem Nordatlantik. Das Klimaprognosezentrum der US-amerikanischen NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) sieht für dieses Szenario eine 85-prozentige Wahrscheinlichkeit. Einer durchschnittlichen Saison räumt es dagegen nur eine 10-prozentige und für eine unterdurchschnittliche sogar nur eine 5-prozentige Chance ein (Stand Ende Mai 2024).

Den Grund dafür sieht das Klimaprognosezentrum vor allem in den extrem hohen Wassertemperaturen des Atlantiks. Rund 90 % des für die atlantische Hurrikansaison relevanten Meeresgebiets bewegt sich in Sachen Temperatur derzeit auf Rekordniveau. Zudem wird erwartet, dass die sog. El Nino Southern Oscillation (kurz: ENSO; siehe ) nach einer der stärksten jemals beobachteten El Nino Phasen in ein La Nina Ereignis umschwenkt. Dabei handelt es sich kurz gesagt um ein großräumiges Zirkulationsmuster über dem Pazifik, dass in dieser Form (La Nina) zu einer Abnahme der Windscherung in den Tropen führt und damit förderlich für eine rege Sturmtätigkeit über dem Nordatlantik ist. Dazu werden schwache Passatwinde und ein verstärkter westafrikanischer Monsun prognostiziert – alles Faktoren, die die Entwicklung von tropischen Wirbelstürmen begünstigen.

In absolute Zahlen umgemünzt geht das Klimaprognosezentrum dieses Jahr von 17 bis 25 benannten Stürmen aus, wovon 8 bis 13 zu Hurrikanen und davon wiederum 4 bis 7 zu schweren Hurrikanen heranreifen sollen. Und damit sind sie nicht alleine, sondern gliedern sich in die Vorhersagen anderer Einrichtungen problemlos ein, wie die folgende Tabelle zeigt.

DWD Die Hurrikansaison 2024 Prognosen und Ist Zustand

Tatsächlich war dieses Jahr bisher nur ein benannter tropischer Sturm unterwegs (Alberto). Der Sturm traf am 20.06. auf die Ostküste Mexikos und sorgte dort sowie auch an der texanischen Küste für zum Teil enorme Überschwemmungen. Mit Blick auf die Prognosen steht in den nächsten Wochen und Monaten wohl noch einiges an Ungemach an. Bleibt zu hoffen, dass so viele Stürme wie möglich über Wasser bleiben, fernab von bewohnten Gebieten, und schlicht als höchst fotogene Modelle für die Satelliten fungieren.

Dipl.-Met. Tobias Reinartz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 25.06.2024

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Es grüßen die Seefahrer

Das Forschungsschiff Polarstern fährt seit der Indienststellung 1982 in die Polargebiete und damit an die abgelegensten Orte dieser Welt. Die Polarstern wird vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) betrieben, mit der Hamburger Reederei F. Laeisz. Der Eisbrecher mit zwei bordeigenen Helikoptern wechselt etwa halbjährlich zwischen der Arktis und Antarktis und dient der Erforschung der Polarmeere. Weiter stellt es auch die Versorgung der deutschen Forschungsstation Neumayer III in der Antarktis sicher. Das Schiff bietet Platz für rund 100 Crewmitglieder und Wissenschaftler:innen. Mit dabei sind auch immer ein zweiköpfiges Wetterteam des Deutschen Wetterdienst. Aktuell sind der Meteorologe Patrick Suter und Frank Otte als Wetterfunktechniker für eine fünfwöchige Reise an Bord.

Nach der Werftzeit legte die Polarstern in der Nacht zum 8. Juni 2024 in Bremerhaven ab. Der Weg führte durch eine recht stürmische Nordsee und entlang der Norwegischen Südküste, weiter durch die Norwegische See nach Norden in die Framstraße. Hier findet aktuell der erste Teil der 143. Polarstern-Expedition im sogenannten „Hausgarten“ zwischen Spitzbergen und Grönland statt. Es ist insgesamt das 25. Jahr in Folge, in dem in der Framstraße, unter Leitung des AWI`s, geforscht wird. Das Gebiet ist besonders interessant, da im Ostteil der Framstraße der Westspitzbergenstrom wärmeres Wasser nach Norden bringt. Im Westteil schiebt dagegen der kalte Ostgrönlandstrom das Eis aus dem Arktischen Meer nach Süden. Dabei werden mit den erhobenen Daten die aktuell großräumigen Umweltveränderungen auf das marine Ökosystem in der Übergangszone zwischen dem Nordatlantik und dem Arktischen Ozean untersucht.

 

DWD Es gruessen die Seefahrer

Wie auf Schiffen grundsätzlich üblich herrscht Dauerbetrieb. Es wird Tag und Nacht geforscht. Die Crew stellt gleichzeitig den Schiffsbetrieb sicher und unterstützt die Forschungsarbeiten. Der Arbeitsalltag des Wetterdienstes beginnt täglich um 06:15 Uhr in der Bordwetterwarte. Als Hauptaufgabe versorgen sie die Schiffsführung, die Wissenschaftler:innen und die Helikopter-Crew mit einer zweimal am Tag aktualisierten Wetterprognose. Beim morgendlichen Briefing um 08:15 Uhr wird zusammen mit dem Kapitän, dem wissenschaftlichen Fahrtleiter und der Helikopter-Crew je nach Wetter über das Tagesprogramm und Hubschrauberflüge entschieden. Für die Unterstützung der Wetterprognosen und auch gleichzeitige Validierung werden bis zu zweimal täglich Wetterballons gestartet, sowie tagsüber alle drei Stunden Wetterbeobachtungen erstellt. In diese Wetterbeobachtungen fließen automatisch gemessene Werte wie Wind, Temperatur, Feuchte und Luftdruck, aber auch Augenbeobachtungen über Wetterescheinung, Wolken, Sichtweite und Seegang ein.

Das Wetter in der Arktis zeigte sich bisher schnelllebig und wechselhaft. Wie meist während der Sommermonate sind die für die Region tonangebenden Hochs und Tiefs nur schwach ausgeprägt. Das bedeutet, dass in Sachen Wind und Seegang oftmals nur wenig los ist. Ganz anders sieht es da beim eigentlichen Wetter aus. Wiederholte und teils schnelle Abläufe von strahlendem Sonnenschein und überfallähnlichen Nebeleinbrüchen bringen den Meteorologen immer wieder vor sehr knifflige Prognosen. Besonders für die Helikopterflüge hat dieser Wechsel Konsequenzen, weil bei sehr tiefliegender Bewölkung, schlechten Sichtweiten, vereisendem Niederschlag oder sogar Nebel die Bedingungen schlagartig schlecht oder sogar potenziell gefährlich werden können. Dementsprechend intensiv sind die ständige Zusammenarbeit und der Austausch mit den beiden Helikopter-Piloten. Jeweils nachmittags werden die aktualisierten Wetterprognosen in einem weiteren Meeting auch den anderen wissenschaftlichen Fahrtteilnehmer:innen erläutert. Dementsprechend sind die Arbeitstage lang und können bei Flugbetrieb auch mal bis in die Nachtstunden andauern, wobei mit dem vorherrschenden Polartag im arktischen Sommer rund um die Uhr Tageslicht vorherrscht.

Für einen rundum zufriedenen Seefahrer:in ist Essen ein wichtiger Bestandteil an Bord. Ein herausragendes Küchenteam sorgt täglich für frische Brötchen und bis zu dreimal am Tag für warme Mahlzeiten sowie nachmittags Kaffee und Kuchen. Die Expeditionen dauern meist zwischen fünf und neun Wochen. Dabei ist es üblich, dass das gesamte Leben an Bord stattfindet und Landgänge gehören zur Ausnahme. Da die räumliche Ausdehnung begrenzt ist, besteht die Möglichkeit sich im Sportraum körperlich zu betätigen. Dazu gehören auch Wasserball im Pool oder das anschließende Aufwärmen in der Sauna. Beim Feierabend sitzt man häufig zusammen, schaut sich aktuell ein EM-Fußballspiel an, ab und zu gibt es auch einen Kino- oder Grillabend. Schöne Highlights sind die unglaublichen Eindrücke, welche man in diesen speziellen Gebieten sammeln kann. Sei das ein Eisbär, welcher von Eisscholle zu Eisscholle wandert oder die Schönheit und auch Gewalten der Natur hautnah zu erleben.

DWD Es gruessen die Seefahrer

Aktuell sind auch noch zwei weitere Kollegen auf dem Forschungsschiff Meteor unterwegs. Dieses ist mit doppelter Andreas-Power am 9. Juni in Reykjavik gestartet und wird nach seismischen Untersuchungen nahe Islands am 18. Juli auf den Azoren erwartet. So nutzen wir die Möglichkeit und wünschen unseren Kollegen Andreas Tschapek und Andreas Raeke auf der Meteor für morgen einen ruhigen und schönen Feiertag.

MSc Met. Patrick Suter (von Bord der FS Polarstern)
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 24.06.2024
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Starke Regenfälle in der Südschweiz

Die gestrige Wetterlage über dem Alpenraum und auch Teilen Deutschlands wurde geprägt von einer sehr feuchten und warmen Luftmasse. Vorderseitig eines Höhentroges, der sich von der Nordsee über Frankreich bis in den Mittelmeerraum erstreckte, wurde diese sehr schwüle Luft über die Alpen geführt. Dabei kam es im Tagesverlauf wiederholt aufgrund konvektiver Einlagerungen zu teils schauerartig verstärktem Regen über der Schweiz. Zudem sorgte orographische Hebung durch den Anstau entlang des Alpenbogens für zusätzliche Verstärkung. Ausschlaggebend für die lokalen Überschwemmungen waren aber die in die Luftmasse eingelagerten Gewitter, die vorderseitig einer Kaltfront vom Nachmittag an bis in die Nacht hinein über die Kantone Wallis, Tessin und Graubünden zogen.

DWD Starke Regenfaelle in der Suedschweiz

Vergleicht man die gemessenen 24-stündigen Niederschlagswerte, fällt ins Auge, dass die gefallenen Regenmengen in Zermatt deutlich geringer ausgefallen sind als in den Regionen des Tessin und Graubünden. Bei solchen Darstellungen des Messnetzes ist aber immer Vorsicht geboten. Bei konvektiven Lagen hängt es immer davon ab, ob „ein Topf getroffen“ wurde oder nicht. Die starke räumliche Variabilität des Niederschlags muss daher durch andere Messsysteme überprüft werden. Aber auch nach der Durchschau von Radarbildern lässt sich feststellen, dass die Niederschlagswerte im Tessin und Graubünden höher waren als im Wallis. Trotzdem wurde Zermatt aufgrund stark ansteigender Flusspegel von der Außenwelt abgeschnitten. Der rasant ansteigende Pegel des Flusses Mattervispa war dort nicht nur Resultat der gefallenen Niederschläge, sondern auch des zusätzlichen Wasserdargebots aufgrund der Schneeschmelze. Dieses Jahr liegt auf den Alpengipfel noch deutlich mehr Schnee als es letztes Jahr um die Zeit der Fall war.

DWD Starke Regenfaelle in der Suedschweiz 1

In den Medien wird neben von Erdrutschen, Schlammlawinen, Murenabgänge, Sturzfluten und Hochwasser in den betroffenen Gebieten berichtet. Da stellt sich dem ein oder anderen die Frage, was das alles ist. Bei der Unterscheidung zwischen den einzelnen Begriffen ist unter anderem der Feststoffgehalt entscheidend.

Ein Erdrutsch entsteht, wenn durch Regenfälle oder auch starke Schneeschmelze der Erdboden so aufgeweicht und durchnässt ist, dass sich einzelne Bodenschichten lösen, und der Schwerkraft folgend hangabwärts gleiten. Bei Erdrutschen ist meist eine Abrisskante erkennbar. Bei Murenabgängen (auch Murgänge oder Schlammlawinen genannt) ist der Wassergehalt deutlich erhöht. Es handelt sich dabei um einen Strom aus Wasser gemischt mit Erde, Gestein und Geröll. Die Fließgeschwindigkeit kann je nach Gelände bis zu 60 Kilometer pro Stunde betragen. Aufgrund der hohen Dichte des fließenden Materials hat ein Murgang ein erhebliches Schadenspotential. Eine Sturzflut ist eine plötzlich auftretende Überschwemmung von tiefer gelegenen Regionen als Folge heftiger Starkregenfälle teils auch in Verbindung mit Schmelzwasser. Sind die Böden sehr trocken oder bereits wassergesättigt, fließen gerade bei Starkregenereignissen große Wassermassen oberflächlich ab und weiter hangabwärts zusammen. Das ist auch der Grund, warum Sturzfluten häufig nicht dort auftreten, wo das Gewitter am stärksten tobt, sondern „talwärts“ oder auch stromab eines Baches. Von einer Sturzflut spricht man allerdings erst dann, wenn zwischen verantwortlichem Niederschlagsereignis und hereinbrechender Flut weniger als sechs Stunden vergehen. Sturzfluten können aufgrund ihrer Kraft, Gegenstände bis hin zu Häusern mitreißen. An sich ist der Feststoffgehalt aber im Vergleich zu Murgängen geringer. Ob es also zu einem Erdrutsch, einem Murgang oder einer Sturzflut kommt ist nicht nur von der Regenmenge abhängig, sondern auch von der Bodenbeschaffenheit und der Topographie.

DWD Starke Regenfaelle in der Suedschweiz 2

Entlang der, einem Nebenfluss des Ticino (deutsch: Tessin), ist eine solche Sturzflut letzte Nacht aufgetreten. Dabei betrug die Abflussmenge kurzzeitig mehr als das zehnfache des monatlichen Mittels für Juni. So schnell wie die Flut kam, so schnell geht sie auch wieder. Aufgrund der Oberflächenstruktur ist die Fließgeschwindigkeit einer Sturzflut in den Schweizer Alpen sehr schnell. Das Wasser fließt in tiefere Regionen ab und kann auch dort nochmal für Überschwemmungen oder Hochwasser sorgen. Aktuell muss unter anderem noch mit erhöhtem Wasserstand am Bodensee gerechnet werden.

MSc Sonja Stöckle
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 22.06.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Wie entsteht Hagel?

Hagel verursacht oftmals erhebliche Schäden und gehört in Deutschland zu den schadensträchtigsten Wetterereignissen überhaupt, allerdings sind die Ereignisse mit besonders schlimmen Auswirkungen eher selten. Vor allem die hohe Bewegungsenergie (kinetische Energie) der Hagelgeschosse führt an Gebäuden, Fahrzeugen und landwirtschaftlichen Flächen zu großen Schäden. Beispielsweise verursachte das „Münchner Hagelunwetter“ am 12.07.1984 Versicherungsschäden von mehreren hundert Millionen Euro.
Am heutigen Dienstag und in der kommenden Nacht zum Mittwoch sind die Bedingungen für die Hagelbildung in Deutschland sehr günstig. Vor allem in einem breiten Streifen quer über der Mitte des Landes können sich einzelne Superzellen samt großem Hagel mit Korngrößen um 5 cm entwickeln. In der nachfolgenden Grafik sind die Bereiche, in denen die Wahrscheinlichkeit für die Bildung schwerer Gewitter deutlich erhöht ist, dargestellt.

DWD Wie entsteht Hagel

Großer Hagel bildet sich dabei nur in hochreichenden organisierten Gewitterzellen wie beispielsweise Superzellen, Multizellen, Gewitterlinien oder mesoskaligen konvektiven Systemen. Der Grund dafür ist, dass sich nur bei hohen Vertikalgeschwindigkeiten, bei einer langen Aufenthaltsdauer in der Wolke und einem hohen Flüssigwassergehalt große Hagelkörner bilden können.

Damit sich im ersten Schritt ein Hagelkorn entwickeln kann, setzt das voraus, dass sich kleine Eispartikel in der Atmosphäre bilden. Dies nennt man Nukleation. Dabei können sich die Eisteilchen bereits bei Temperaturen knapp unter 0 °C formieren, indem Wassertröpfchen an Eiskeimen anfrieren. Damit das kleine Hagelkorn (Nuklei) weiter anwachsen kann, müssen sich weitere Tröpfchen oder Eisteilchen anlagern. Diesen Vorgang nennt man Akkreszenz. In der Grafik wird der Vorgang der Entstehung aufgezeigt.

DWD Wie entsteht Hagel 1

Um ein weiteres Wachstum des Hagelkorns zu erreichen, müssen sich weitere unterkühlte Wassertröpfchen an das Hagelembryo anlagern. Dies geschieht besonders im Bereich des Aufwindes, denn hier können durch den Vertikalwind besonders viele unterkühlte Tröpfchen herangeführt werden. Für das Wachstum des Hagelkorns ist es dabei maßgeblich entscheidend, wie lange sich das Hagelembryo im Bereich der unterkühlten Tröpfchen halten kann. Besonders in Superzellen können sich sehr große Hagelsteine bilden, denn durch die lange Verweildauer im spiralförmigen Aufwindschlauch können sich sehr viele unterkühlte Wassertröpfchen an ein Hagelkorn anlagern. Das bedeutet, dass die Akkreszenzrate relativ hoch ist.

Sicherlich haben Sie auch schon festgestellt, dass Hagelkörner unterschiedlich aussehen und aufgebaut sind. Verantwortlich dafür ist, ob das Anwachsen des Hagelkorns trocken oder feucht erfolgt. Beim trockenen Wachstum werden kleine Luftbläschen in das Hagelkorn eingeschlossen und die entstehende Hagelschicht erscheint opak (undurchsichtig). Durchsichtig hingegen wird das Hagelkorn beim feuchten Wachstum. Oftmals kommt es bei der Hagelentstehung zu einem Wechsel der angesprochenen Wachstumsarten, sodass ein Hagelkorn aus durchsichtigen und undurchsichtigen Schichten besteht.

Ist das Hagelkorn schwer genug geworden und überwiegt die Gravitationskraft (Erdanziehungskraft) gegenüber der Auftriebskraft, die das Hagelkorn durch starke Aufwinde erfährt, fällt das Hagelkorn zu Boden und kann die eingangs erwähnten großen Schäden verursachen.

Diplom Meteorologe Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 18.06.2024
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Extremwettervorhersagen des DWD nicht nur für Deutschland

In den letzten 50 Jahren hat sich die Zahl der extremen Wetterphänomene weltweit in einigen Fällen verfünffacht. Mehr als zwei Millionen Menschen haben ihr Leben verloren (Quelle: WMO). Auch das im Zusammenhang mit dem Extremwetterkongress 2021 aktualisierte Faktenpapier fasst den aktuellen Kenntnisstand zu Extremwetterereignissen in Deutschland zusammen und kommt zu folgender Aussage: „In Folge der globalen Erwärmung starke Veränderungen bei extremen Wetterereignissen. Dabei kommt es sowohl zu regionalen Verlagerungen, in deren Folge extreme Wetterereignisse in Gebieten auftreten, in denen diese bisher nicht aufgetreten sind. Ebenso kommt es innerhalb von Regionen – wie Deutschland – zu einer Zunahme von extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen und eine Abnahme anderer extremer Wetterereignisse wie beispielweise strenge Fröste.“

Im Bereich der Niederschläge und der Winde sind die Aussagen differenzierter und weniger eindeutig. Dennoch wurden im Rahmen eines insgesamt etwa zweijährigen Forschungsprojektes der Behördenallianz aus BBKTHWUBA und DWD einige wichtige Erkenntnisse gewonnen. Demnach ist für den Winter in Deutschland mit einer Zunahme der Auftrittswahrscheinlichkeit der heute 100- tägigen Niederschlagsereignisse um rund 25 % bis 50 % zu rechnen. Beim Wind ergibt sich lediglich für die Wintermonate deutschlandweit weitestgehend einheitlich eine Zunahme der Überschreitungswahrscheinlichkeit der rezenten 100- tägigen Spitzenböen je nach Modell um 25 % bis 100 %.

Die Zunahme an Extremereignissen ist aktuell schon national als auch im weltweiten Fokus deutlich zu beobachten. Aufgrund der zunehmenden Anforderungen bezüglich dieser extremen Wetterereignisse erweitern viele Wetterdienste ihre Beratungs- und Produktvielfalt.

Beim DWD wurde in der Vorhersagezentrale vor einigen Jahren ein Dienst installiert, der sich überwiegend mit den nationalen und internationalen schadensträchtigen Ereignissen beschäftigt und auch teilweise die Beratungstätigkeiten mit nationalen Behörden und Nutzern übernimmt.
Eine besondere Herausforderung stellen dabei die Produkt- und Beratungsanforderungen dar. Das Ziel eines Kundenprodukts in der Extremwettervorhersage ist es, wichtige Informationen auf einfache und verständliche Weise zu vermitteln, die dem Kunden vertraut ist. Je nach Nutzergruppe oder Behörde sind die Anforderungen vielschichtig. Räumlich und zeitlich stark variierende Punkt-Termin-Prognosen für einzelne Standorte wie z.B. Flughäfen oder räumlich und zeitlich stark variierende Prognosen für Gebiete oder topographisch strukturierte Gebiete wie Flusseinzugsgebiete stehen teilweise im Kontrast zu streckenbezogenen Prognosen (für Flugrouten, Straßen, Wasserstraßen etc.) oder regionale und globale Prognosen z.B. für Hilfsorganisationen bzw. die Bundeswehr.

Um diesen Anforderungen ausreichend zu genügen, nutzen die Mitarbeiter in der Vorhersagezentrale neben der normalen Modellvielfalt auch Extremwettertools wie z.B. EFas oder GloFas (Europäisches bzw. globales Hochwasserwarnsystem). Zusätzlich wurde im DWD auch ein einfacher Extremwetterindex (EWI) entwickelt. Um ein globales Vorhersageprodukt zu generieren, das weltweit Hinweise auf extreme Wetterereignisse im kurz- und mittelfristigen Bereich liefert, werden die Vorteile von Ensemble-Methoden sowie von klimatologischen Parametern genutzt und beide Verfahren kombiniert.

„EWI“ identifiziert homogen und konsistent Regionen, in denen Extremwetterereignisse sowohl auf Basis klimatologischer Informationen (EFISOT) als auch unter Berücksichtigung von Wahrscheinlichkeiten (Ensemble) simuliert werden. Das 90 %-Perzentil entspricht einem „reasonable worst case„. Das Endprodukt enthält absolute Werte für die Schwere der erwarteten Ereignisse im bewährten 3-Farben-Stil, wobei in den hervorgehobenen Regionen mindestens ein 20-jähriges Ereignis (für den Referenzzeitraum +/-14 Tage) erwartet wird (siehe Abbildung 1).

DWD Extremwettervorhersagen des DWD nicht nur fuer Deutschland

Als Kundenprodukt wird vor signifikanten nationalen Warnlagen eine schematische Grafik konfiguriert und z.B. dem GMLZ (Gemeinsame Lagezentrum des Bundes) oder der Deutschen Bahn zur Verfügung gestellt. Eine einfache Form dieser Grafik wird dann auch häufiger über
die verschiedenen Social-Media-Kanäle des DWD bereitgestellt (siehe Abbildung 2).

DWD Extremwettervorhersagen des DWD nicht nur fuer Deutschland 1

Wie schon erwähnt, liegt der Schwerpunkt der Extremwettervorhersage nicht mehr nur auf Deutschland. Aufgrund der Globalisierung sowie der internationalen Vernetzung gelangen auch extreme Wetterereignisse im globalen Fokus zunehmend auf die Agenda.
Nahezu weltweit können Bundesbürger oder expandierte Firmen von Extremereignissen bedroht werden. Zudem ist der humanitäre Sektor stark von globalen Extremwettervorhersagen abhängig. Gleichermaßen wird die Arbeit der Meteorologen der Bundeswehr in dieser Hinsicht unterstützt. Für das GMLZ und die Bundeswehr wird dabei täglich für interne Zwecke eine sogenannte Weltwettergefahrenkarte erstellt (siehe Abbildung 3).

Bei der Produktion richtet sich der Blick auf mögliche internationale Hilfeleistungen von DRK und THW. Dabei werden Regionen mit geringerer Infrastruktur inklusive Katastrophenschutz bevorzugt behandelt. Hitze und Dürre werden in der Regel nicht in die Vorhersage aufgenommen. Auch sonst wird mit Blick auf die speziellen Anforderungen bei diesem Produkt auf Vollständigkeit verzichtet.

DWD Extremwettervorhersagen des DWD nicht nur fuer Deutschland 2

Seit einigen Jahren unterstützen die WMO-Mitglieder (Meteorologische Weltorganisation) humanitäre Organisationen und die Vereinten Nationen bei der frühzeitigen Planung von Schutzmaßnahmen sowie bei der Reaktion auf extreme Wetter- und Klimaereignisse.

Der DWD beteiligt sich mit großem Engagement am WMO Coordination Mechanism, da hiermit ein wichtiger Beitrag zur Minderung der Folgen von globalen Extremwetterereignissen geleistet wird (siehe Link 2). Die Unterstützung der Arbeit globaler humanitärer Hilfsorganisationen und auch der Vereinten Nationen mit bestmöglichen Vorhersagen ist eine sehr bedeutende und somit motivierende Tätigkeit für unsere MitarbeiterInnen. Diese stärken im Rahmen der Tätigkeit zudem ihr hochkompetentes Expertenwissen in der Vorhersage, Klimatologie und des Impacts der global zunehmenden Extremereignisse. Hiervon profitiert der DWD auch national, da selbst die Bundesrepublik Deutschland durch den Klimawandel bereits mit nie dagewesenen Extremereignissen konfrontiert wird.

Die WMO stellt in diesem Sinne mit Hilfe von Wetterdiensten einzelner Mitgliedsstaaten globale und regionale Wochenvorhersagen z.B. für UNHCR (UN-Flüchtlingskommissariat) oder UN-OCHA (Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten) bereit. Teile der globalen Wochenvorhersage für das UNHCR (UN-Flüchtlingskommissariat) werden von Mitarbeitern der Vorhersagezentrale des DWD jeden Donnerstag produziert (siehe Abbildung 4 und Link 3). Dabei ist der DWD derzeit für Südamerika, Mittelamerika und die Karibik sowie Süd- und Südwestasien verantwortlich. Zudem hat die Vorhersagezentrale die Backup-Funktion inne und unterstützt das WCM-Team in Genf koordinierend. Bei den Wochenvorhersagen steht der Impact im Vordergrund und keine meteorologischen Schwellenwerte. Um die Qualität der Vorhersagen zu überprüfen und zukünftige Prognosen zu optimieren, werden die Produkte verifiziert.

DWD Extremwettervorhersagen des DWD nicht nur fuer Deutschland 3

Mit einem veränderten Klima und der fortschreitenden Automatisierung und Digitalisierung verändert sich auch das Aufgabenspektrum der Meteorologen im DWD. Der Fokus wandert zunehmend zu nationalen Unwetterlagen und internationalen Extremwetterereignissen sowie der Kommunikation dieser. Dabei stellt der Wissens- und Faktentransfer in der Beratung eine bedeutende Herausforderung dar, der in Zukunft weiter an Wichtigkeit gewinnt.

Dipl.- Met. Lars Kirchhübel
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 16.06.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

EarthCARE – Den Wechselwirkungen in der Atmosphäre auf der Spur

Es ist zwar schon ein paar Tage her, aber am 29. Mai 2024 war es so weit. Genauer gesagt um 0:20 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit hob im fernen kalifornischen Vandenberg (28. Mai, 15:20 Uhr Ortszeit) der neue Erdbeobachtungssatellit an Bord einer Falcon-9 Trägerrakete mit einem Bilderbuchstart ab. Nur wenig später um 1:14 Uhr hat der etwa zwei Tonnen schwere Satellit, der aufgrund seines Aussehens auch „Weißer Drache“ genannt wird, seine Bereitschaft für den Einsatz im All zum Kontrollzentrum signalisiert.

Ob extreme Starkregenereignisse wie in den vergangenen Wochen in Teilen Deutschlands oder Dürre und Hitze in Südeuropa – die Sonneneinstrahlung ist die maßgebliche Größe für die Wetterdynamik und auf längeren Zeitskalen auch das Klimageschehen auf unserer Erde. Sie treibt die Zirkulation in der Atmosphäre an. Allerdings ist die Strahlung der Sonne sehr unterschiedlich in der Erdatmosphäre verteilt und tritt zudem in Wechselwirkungen mit Wolken, Aerosolen (z.B. Schwebeteilchen wie Vulkanasche, Saharastaub oder Industrieemissionen) oder anderen Spurenelementen.

Um den Strahlungshaushalt unserer Erde zeitlich und räumlich viel genauer zu erfassen und die erwähnten Wechselwirkungen der Wolken- und Aerosolprozesse in unserer Atmosphäre global besser zu kennen und zu entschlüsseln, wurde EarthCARE ins Leben gerufen. EarthCARE ist ein Akronym und steht für Earth Cloud, Aerosol and Radiation Explorer. Die Mission ist eine Kooperation der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) mit der japanischen Weltraumagentur (JAXA – Japan Aerospace Exploration Agency).

Für diese Aufgabe sind auf EarthCARE vier sich gegenseitig ergänzende Messinstrumente untergebracht. Mit dieser Kombination ist es möglich gleichzeitig die Wolken- und Aerosolwechselwirkungen mit der kurzwelligen als auch langwelligen Strahlung in der Atmosphäre zu messen.

DWD EarthCARE – Den Wechselwirkungen in der Atmosphaere auf der Spur

Zunächst wäre das Atmosphären-Lidar ATLID zu nennen. Das Atmosphären Lidar sendet dabei Lichtimpulse aus und analysiert die reflektierten Signale. Daraus wird ein hochaufgelöstes vertikales Profil der Erdatmosphäre von Aersolen und Wolken einschließlich ihrer Eigenschaften wie Dichte und Aerosoltyp erstellt. Die bisher nie erreichte Genauigkeit des Lidars wird entscheidend das Verständnis der Rolle von Aerosolen und Wolken in der Energiebilanz der Erde voranbringen.

Mit dem von der JAXA bereitgestellten Wolkenprofilradar CPR (Cloud Profiling Radar) kann EarthCARE das „Innenleben“ von Wolken beobachten. Dabei können detaillierte Informationen zu deren vertikaler Struktur und Geschwindigkeit, Partikelgrößenverteilung und Wassergehalt gewonnen werden. Damit lassen sich zum Beispiel die Erkenntnisse zur Bildung und Auflösung von Wolken vertiefen.

Das dritte Instrument an Bord von EarthCARE ist ein Multi-Spektral-Imager (MSI). Dieses nimmt hochauflösende Bilder in mehreren Spektralbändern des sichtbaren und infraroten Lichtspektrums auf. So können die Wissenschaftler zwischen verschiedenen Arten von Wolken, Aerosolen und der Erdoberfläche unterscheiden und zudem zusätzliche Informationen über die optischen Eigenschaften von Wolken und Aerosolen erhalten, um mehr über ihre Zusammensetzung und Verteilung zu erfahren. Während das Atmosphären-Lidar und das Wolkenradar Profile der Atmosphäre in einem eher dünnen Streifen direkt unter dem Satelliten erfassen, misst der Multi-Spektral-Imager in einem viel größeren Sichtfeld. Durch die Zusammenführung der Lidar-, Radar- und Multispektraldaten werden hochaufgelöste dreidimensionale Informationen über Wolken und Aerosole vorliegen.

Zu guter Letzt ist noch ein Breitbandradiometer BBR (Broad Band Radiometer) an Bord des Satelliten. Dieses Instrument vermisst die reflektierte Strahlung der Sonne aber auch die von der Erde ausgehende Wärmestrahlung in der Atmosphäre. Diese Messungen werden kombiniert mit den aus anderen Instrumenten abgeleiteten Strahlungsinformationen. So lässt sich das Verständnis der Energiebilanz unseres Planeten in Wechselwirkung mit den Aerosolen und Wolken voraussichtlich zusätzlich vertiefen.

Wie geht es nun weiter? EarthCARE durchläuft nun eine halbjährige Inbetriebnahme, bevor dann die routinemäßigen Messungen starten. Während dieser Periode müssen die Instrumente mit weiteren Messdaten aus der Luft und vom Boden verglichen und richtig eingestellt werden. Bei der Validierungskampagne kommt unter anderem auch das Forschungsflugzeug HALO (High Altitude and Long range Research Aircraft) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zum Einsatz. Der Flieger ist mit vier Instrumenten bestückt, die mit denen von EarthCARE vergleichbar sind.

Nach Abschluss der Validierungskampagne geht EarthCARE in den operationellen Modus und liefert den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern neue Datensätze. Man darf gespannt sein, welche neuen Erkenntnisse über die Beziehung zwischen Wolken, Aerosolen und Strahlung gewonnen werden.

M.Sc. (Meteorologe) Sebastian Altnau
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 13.06.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Deutschlandwetter im Mai 2024

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im Mai 2024*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Berlin-Tempelhof Berlin 17,7 °C +3,8 Grad
2 Manschnow Brandenburg 17,4 °C +4,4 Grad
3 Cottbus Brandenburg 17,4 °C +3,9 Grad

Besonders kalte Orte im Mai 2024*

Platz

Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Meßstetten Baden-Württemberg 10,7 °C +1,4 Grad
2 Carlsfeld Sachsen 11,0 °C +2,9 Grad
3 Lenzkirch-Ruhbühl Baden-Württemberg 11,1 °C +1,6 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im Mai 2024**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Wangen/Allgäu-Schwaderberg Baden-Württemberg 366,5 l/m² 263 %
2 Baiersbronn-Ruhestein Baden-Württemberg 357,0 l/m² 208 %
3 Kißlegg Baden-Württemberg 322,0 l/m² 271 %

Besonders trockene Orte im Mai 2024**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Schorfheide-Groß Schönebeck Brandenburg 18,2 l/m² 32 %
2 Hähnichen-Trebus Sachsen 20,1 l/m² 32 %
3 Bad Muskau Sachsen 22,4 l/m² 37 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Mai 2024**

Platz Station Bundesland Sonnenschein Anteil
1 Arkona Mecklenburg-Vorpommern 309 Stunden 118 %
2 St. Peter-Ording Schleswig-Holstein 304 Stunden 136 %
3 List auf Sylt Schleswig-Holstein 300 Stunden 123 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im Mai 2024**

Platz Station Bundesland Sonnenscheindauer Anteil
1 Nürburg Rheinland-Pfalz 138 Stunden 73 %
2 Oberstdorf Bayern 140 Stunden 84 %
3 Meßstetten Baden-Württemberg 142 Stunden 73 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.
* Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int Referenzperiode 1961-1990)
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Monatswertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der jeweiligen Station (int Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet

Meteorologe Denny Karran
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Montage mit Ausblick – Arbeiten auf Deutschlands höchstem Bauwerk

Der Einsatz in der Nacht vom 6. auf den 7. Mai wurde vorab sorgfältig geplant, jeder Arbeitsschritt gut vorbereitet. Mehrfach kontrollieren Holger H., Torsten W. und Jens L. die Werkzeugtaschen, jeder Schlüssel, jede Zange wird sorgsam ausgesucht und mit einem Sicherungssystem verbunden. Nichts darf im Einsatz herunterfallen.

Das Wartungsfenster, in dem die Sendetechnik des Berliner Fernsehturms komplett abgeschaltet wird, beginnt um 01:05 Uhr nachts. Mit dem Fahrstuhl geht es zunächst bis auf 45 Meter Höhe. Hier befindet sich ein Technikraum des Deutschen Wetterdienstes.

DWD Montage mit Ausblick Arbeiten auf Deutschlands hoechstem Bauwerk

Anschließend geht es mit dem Fahrstuhl auf 230 Meter Höhe. Ab hier befindet man sich bereits oberhalb der ikonischen Kugel des Fernsehturms. Ein enges Treppenhaus führt weiter nach oben. Sieben Stockwerke müssen zu Fuß zurückgelegt werden, denn einen Fahrstuhl gibt es hier nicht mehr. Dann auf 245 Metern Höhe ist der Ausblick über Berlin bei Nacht bereits atemberaubend. Am Geländer einer begehbaren Außenplattform befinden sich in gegenüberliegenden Himmelsrichtungen zwei Eisablagerungsgeräte (EAG) sowie zwei LAM630-Wetterhütten des DWD.

DWD Montage mit Ausblick Arbeiten auf Deutschlands hoechstem Bauwerk

Im Zentrum des Turms befindet sich ein Serviceraum. Hier befindet sich der Einstieg in die riesige Sendeantenne. 123 Meter vertikaler Kletterweg bis zur Serviceplattform auf der äußersten Spitze müssen überwunden werden. 45 Minuten sind dafür eingeplant.

DWD Montage mit Ausblick Arbeiten auf Deutschlands hoechstem Bauwerk 1

Nach einer letzten Prüfung der Sicherheitsausrüstung geht es endlich los. Holger und Torsten beginnen mit dem Aufstieg in den Antennenturm. Jens bleibt im Serviceraum zurück. Über einen Seilzug wird er die Werkzeugtaschen ca. 50 Meter nach oben befördern. Aber irgendwann endet der Flaschenzug und die Taschen müssen getragen werden. Für einen Rucksack ist es im Inneren der Röhre zwischen den vielen Antennen und Kabeln viel zu eng.

Unsere Kollegen ziehen ihre Taschen daher an einem ca. 1,5 Meter langen Seil, unter sich hängend, mit nach oben. Eine sprachliche Verständigung mit den Kollegen am Einstieg ist nun nicht mehr möglich. Die lange Röhre schluckt sämtlichen Schall.

Innerhalb des Sendeturms geht jedes Gefühl für die Höhe verloren. Der Blick ist ohnehin die meiste Zeit nach oben gerichtet. Eine viel größere Herausforderung ist die zunehmende Enge. „Mit Platzangst darf hier keiner hoch“ sagt Holger H.. Direkt unterhalb des Ausstiegs zur Spitze beträgt der Innendurchmesser nur noch knapp 1,60 Meter. Dabei spürt man deutlich wie sich die Antenne im Wind bewegt. Der Ausstieg auf die Service-Plattform ist noch einmal eine Kraftanstrengung. Die Ausstiegsluke ist eng. Doch dann ist man am Ziel. In 368 Metern Höhe, Berlins höchstem Arbeitsplatz.

DWD Montage mit Ausblick Arbeiten auf Deutschlands hoechstem Bauwerk 2

DWD Montage mit Ausblick Arbeiten auf Deutschlands hoechstem Bauwerk 3

Die 1,60 Meter durchmessende Plattform ist von einem Sicherungskorb umgeben. Drei horizontale Querstangen auf Fuß-, Bauch-, und Brusthöhe. Die Aussicht ist einzigartig. Selbst auf fliegende Hubschrauber schaut man von hier oben herab. Zeit zum Genießen bleibt keine, der Zeitplan ist eng. In der Mitte der Plattform befindet sich das Ultraschallanemometer des DWD. Der Austausch des Sensors gelingt problemfrei. Die gute Vorbereitung hat sich ausgezahlt.

DWD Montage mit Ausblick Arbeiten auf Deutschlands hoechstem Bauwerk 4

Als unsere Kollegen nach Abschluss der Arbeiten wieder zurück im Serviceraum stehen, brennen ihre Beine und der Schweiß läuft. Trotzdem lächeln sie. Die meisten Kollegen, die es bis zur Spitze geschafft haben, melden sich freiwillig für den nächsten Aufstieg. Den Aufstieg auf Deutschlands höchstes Bauwerk – den Berliner Fernsehturm.

Stefan Wagner (TI34)
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.05.2024
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Reinhard Süring – Bis an die Grenzen und darüber hinaus (Teil 2)

„…Bald darauf fielen wir beide in tiefe Ohnmacht; Berson zog noch unmittelbar vorher mehrfach das Ventil, als er schon seinen Gefährten (Süring) schlafen sah (Berson und Süring 1901). …“

Wie lebensgefährlich das ganze Unternehmen letztlich war, geht aus einer nicht besonders hervorgehobenen Bemerkung in dem Bericht von Berson und Süring hervor: „…Vor oder nach diesem Ventilziehen versuchte auch Süring in lichten Augenblicken seinem schlafenden Kollegen durch verstärkte Sauerstoffatmung aufzuhelfen, aber vergebens. Schließlich werden vermutlich beide Insassen ihre Atemschläuche verloren haben und dann in eine schwere Ohnmacht gesunken sein, aus welcher sie ziemlich gleichmäßig bei etwa 6000 Metern wieder erwachten …“

Dabei war der Ballon im raschen Fall begriffen. Erst bei 2500 m Höhe bekamen beide den Ballon wieder ins Gleichgewicht, doch konnten beide Männer instrumentelle Beobachtungen wegen zu großer körperlicher Schwäche nicht mehr durchführen. Um 18:25 Uhr landeten Süring und Berson im Kreis Cottbus. Sie wurden von einer großen Menschenmenge empfangen und übernachteten im Haus eines Pfarrers. Erst am nächsten Tag wurde mit Hilfe von 30 Mann das schwere Gerät geborgen und nach Berlin zurückgebracht.

Die Rekordhöhe von 10500 m (es können auch 10800 m gewesen sein, doch war die Registriertinte eingefroren, so dass man die Aufzeichnungen des Barographen nicht als einwandfreies Dokument gelten ließ) für eine bemannte offene Gondel wurde seither nie übertroffen. Süring überließ zwar nichts dem Zufall und hatte im Vorfeld der Ballonfahrt mit dem Wiener Physiologen Hermann von Schröter, einem Pionier der Luftfahrtmedizin, die Höhe abgeschätzt, ab der wegen des geringen Luftdrucks auch die Atmung von reinem Sauerstoff nicht mehr genügen würde, um den menschlichen Körper selbst bei absoluter Ruhe ausreichend zu versorgen. Ihr Ergebnis lag bei 12500 Metern. Wie knapp sie damals dem Tot entronnen sind, belegte leider der Versuch des amerikanischen Ballonfahrers Hawthorne C. Gray im Jahr 1927. Sein mitgeführter Barograph registrierte zwar mit 12800 m Höhe einen nochmals um 2000 m höheren Wert, er überlebte diese Fahrt jedoch nicht.

Die weltweite Anerkennung Sürings durch seine waghalsigen Ballonfahrt im Sinne der Wissenschaft ließ nicht lange auf sich warten. Es war letztlich die entscheidende Grundlage zum Nachweis für die Existenz der Stratosphäre (Aßmann, de Bort 1902), in der die Temperatur mit der Höhe wieder zunimmt. Zuvor regierten die Zweifel über Temperaturverfälschungen durch die in diesen Niveaus ungehinderte Sonnenstrahlung. Unter seiner Leitung wurde das Observatorium ein Wolkenforschungszentrum von internationalem Ruf. Süring gehörte zahlreichen internationalen Kommissionen an. Er war somit zurecht einer der bedeutendsten deutschen Meteorologen in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts.

DWD Reinhard Suering Bis an die Grenzen und darueber hinaus Teil 2

Bei allen privaten und dienstlichen Verpflichtungen, die durch seine internationalen Beziehungen und Reputation weiter wuchsen, blieb das Observatorium Potsdam eine Herzensangelegenheit. 35 Jahre nach seiner dort durchgeführten ersten Wetterbeobachtung wurde er im Jahr 1928 zum Direktor ernannt. Mit seiner wohlverdienten Pensionierung 4 Jahre später sollte dieses Kapitel aber noch nicht beendet sein, wovon er selbst zu diesem Zeitpunkt noch nichts ahnte.

Nachdem Potsdam im ersten Weltkrieg fernab des Frontgeschehens lag, sollte sich dies im 2. Weltkrieg ändern. Beim Luftangriff auf Potsdam am Abend des 14. April 1945, der auch als „Nacht von Potsdam“ bekannt ist, wurden große Teile der Potsdamer Altstadt komplett zerstört. Kurz darauf wurde die Stadt zur Festung erklärt und die Front mit Kämpfen um Berlin in der Endphase des 2. Weltkrieges am 23. April 1945 erreichte auch die Außenbezirke Potsdams. Das Personal des Meteorologischen Observatoriums auf dem Potsdamer Telegraphenberg wurde bereits am 20. April abgezogen, die letzten verbliebenen Männer für den „Endkampf“ zum Militär eingezogen. Die letzte Wetterbeobachtung erfolgte am 20. April um 7 Uhr. Am 24. April vormittags sprengten abziehende deutsche Truppen den Übergang über die Havel, die das Potsdamer Zentrum vom Telegraphenberg trennt. Aber vorher hat offenbar der 79-jährige ehemalige Direktor Reinhard Süring noch den Weg zum Observatorium gefunden und bereits am Nachmittag des 24. Aprils wieder die Wetterbeobachtungen aufgenommen, also noch weit vor der Kapitulation am 8. Mai. Er riskierte für eine lückenlose Beobachtungsreihe im Sinne der Wissenschaft erneut sein Leben. Daraufhin übertrugen ihm die sowjetische Besatzungsmacht nochmals die Leitung des Observatoriums, die er nochmals bis zum 31. März 1950 innehatte. Am 29. Dezember desselben Jahres starb Reinhard Süring im Alter von 84 Jahren in Potsdam.

Ihm zu Ehren wurde im Jahr 2005 in Potsdam die Reinhard-Süring-Stiftung gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hat, den historischen Standort des Observatoriums auf dem Potsdamer Telegraphenberg zeitlich unbegrenzt zu erhalten. Die Stiftung fördert die Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Meteorologie; sie ist eine der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft nahe Stiftung. Es soll schwerpunktmäßig die umweltrelevante Weiterbildung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gefördert werden.

DWD Reinhard Suering Bis an die Grenzen und darueber hinaus Teil 2

Doch damit nicht genug. Süring ist zugleich auch Namensgeber einer Plakette, die von der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft (DMG) an Persönlichkeiten verliehen wird, die sich hervorragende wissenschaftliche oder organisatorische Verdienste um die Ziele der DMG beziehungsweise ihrer Vorgängergesellschaften erworben haben.

So wird er weiter in Erinnerung bleiben als ein Mann, dem es immer auch am Herzen lag, meteorologisches Wissen zu teilen (unter anderem auch als Herausgeber von Lehrbüchern und Fachzeitschriften) sowie zugleich offen und neugierig gegenüber weiterführender Forschung und teils widersprüchlicher Theorien zu sein.

Diplom Meteorologe Robert Hausen
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 24.05.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst