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Wetter international

In Deutschland herrscht Hochdruckeinfluss und oft eher trübes Wetter vor. Eine Änderung ist vorerst auch nicht in Sicht, denn die Wetterlage stellt sich nicht um. Hoch SIEGLINDE liegt weiterhin über Großbritannien und führt an ihrer Vorderseite milde und feuchte Luft nach Deutschland. Erst in der neuen Woche verlagert sich das Hoch langsam nordwärts und wir geraten auf die Südflanke des Hochs.

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Karte Europa und Nordatlantik mit Vorhersage von Bodendruck und Frontalzonen für links: Donnerstag, 09.10.2025 und rechts: Montag, 13.10.2025 jeweils 12 UTC auf Basis des DWD-Modell ICON

International ist deutlich mehr los, denn auf den warmen Meeren der Nordhalbkugel ist Wirbelsturmsaison. In Südostasien hatte sich bereits Ende letzter Woche über der Philippinensee Wirbelsturm HALONG gebildet. Er zog zunächst nach Nordwest, drehte aber rasch nach Nordost ab und zog in der vergangenen Nacht südlich am japanischen Festland vorbei. Dabei streifte er die Izu-Inselkette und brachte dort heftige Regenfälle und stürmischen Wind.

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Zugbahn des Taifuns HALONG mit Berechnung der weiteren Zugbahn, Quelle: Joint Typhoon Warning Center JTWC

In den vergangenen Stunden hat sich im „Fahrwasser“ des Taifuns ein weiteres Tief gebildet. Es wird derzeit engmaschig beobachtet und wurde bereits auf den Namen NAKRI getauft. Nach aktuellen Berechnungen soll es sich in den kommenden Tagen zu einem Taifun verstärken und eine ähnliche Zugbahn einschlagen wie HALONG.

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Berechnung der Zugbahn und mögliche Verstärkung des Tropischen Tiefs NAKRI, Quelle: JTWC

Auf der anderen Seite der Erde geht es nicht ruhiger zu. Auf dem Atlantik hat sich Tief JERRY gebildet. Er steuert als tropischer Zyklon in nordwestlicher Richtung voraussichtlich knapp an den Leeward Islands der Kleinen Antillen vorbei, soll dann aber nordwärts abdrehen und über dem warmen Meer Hurrikanstärke erreichen. Für die Kleinen Antillen bestehen teilweise Warnungen vor stürmischem Wind und heftigen Regenfällen sowie Warnungen vor gefährlicher Meeresströmung. Da der Wirbelsturm aber an den Inseln vorbeizieht, werden die Auswirkungen wohl nur gering sein. Auf seiner weiteren Zugbahn soll JERRY über den Atlantik nordwärts ziehen und kurz vor Bermuda einen Nordostkurs einschlagen. Die Inselkette wird vom Wirbelsturm nach derzeitigen Berechnungen verschont.

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Karte Westatlantik und Mittelamerika mit dem tropischen Tief JERRY sowie der berechneten Zugbahn, Quelle: National Hurricane Center NOAA

Etwas weiter westlich auf dem östlichen Pazifik tummeln sich gerade zwei Wirbelstürme: PRISCILLA und OCTAVE. Zudem wird eine Zone tiefen Luftdrucks knapp vor der südlichen Küste Mexikos beobachtet. In dieser entladen sich bereits jetzt recht kräftige Gewitter mit heftigen Regenfällen und stürmischem Wind, die auch die Küstenregionen Mexikos betreffen. In den kommenden Tagen könnte sich dort ein weiterer Wirbelsturm bilden.

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Karte Ostpazifik mit den Wirbelstürmen PRISCILLA und OCTAVE sowie der Zone der wahrscheinlichen Neubildung eines weiteren Wirbelsturms, Quelle: NOAA

Weder PRISCILLA noch OCTAVE machen so richtig Anstalten an Land zu gehen. OCTAVE wird voraussichtlich noch heute von der Karte verschwinden, ohne bewohntes Land getroffen zu haben. PRISCILLA soll sich in den kommenden Stunden und Tagen langsam nord-nordostwärts bewegen und voraussichtlich im Laufe des Samstags (mitteleuropäischer Zeit) auf die California Halbinsel treffen. Dabei sind kräftiger Regen und frischer Wind wahrscheinlich. Zu Beginn der Woche sah es noch nach einem Hurrikan-Treffer für die Region mit weitaus schlimmeren Wettererscheinungen aus.

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Kartenausschnitt Ostpazifik und Westmexiko mit Wirbelsturm PRISCILLA und ihrer voraussichtlichen Zugbahn, Quelle: NOAA

International ist also eine Menge los, auch wenn nicht immer Land und Leute betroffen sind. Für die Schifffahrt ist es allemal interessant und auch die ein oder andere Flugroute wird von den Wirbelstürmen beeinflusst. Ob sich bei uns auch mal wieder ein Herbststurm sehen lässt, bleibt abzuwarten.

Dipl. Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 09.10.2025
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

 

Taifun HAISHEN

Ostasien kommt nicht zur Ruhe. Nach Taifun MAYSAK wirbelte Taifun HAISHEN über das Ostchinesische Meer und bewegt sich aktuell auf Nordkorea und China zu. Bisher sorgte der Wirbelsturm für Orkanwinde und heftige Regenfälle, schwächt sich nun aber ab.