Mild bis sehr mild, Trend noch unsicher…

Eine Woche vor Weihnachten sieht es ganz und gar nicht winterlich aus. Ein kurzer Trend sowie derzeitige Modellunsicherheiten sollen kurz aufgezeigt werden.

Auch in den kommenden Tagen bleibt es für die Jahreszeit deutlich zu mild, dabei ist der Wettercharakter vor allem in der Westhälfte eher wechselhaft. Im Osten und Südosten des Landes fallen die Niederschläge häufig schwächer aus oder treten erst gar nicht auf.

Schuld daran ist die aktuelle Großwetterlage. Letztere ist geprägt von einem kräftigen Tiefdruckkomplex über dem östlichen Nordatlantik, während über Nordost-, Ost- und Südosteuropa häufig hoher Luftdruck vorherrscht. Damit liegt Mitteleuropa wie so oft in letzter Zeit zwischen den Stühlen, also in einer südlichen bis südwestlichen Strömung, mit der milde und feuchte Luft bis nach West- und teils bis nach Mitteleuropa transportiert wird. Das östliche Mitteleuropa liegt allerdings meist im Randbereich zu dem hohen Luftdruck über Osteuropa und wird daher eher durch ruhiges und zu Nebel neigendes Wetter dominiert.

So steigen die Höchstwerte beispielsweise im Westen und Südwesten verbreitet in den zweistelligen Bereich, so zwischen 10 und 13 Grad. Nach Osten und Südosten gibt es dagegen häufig zähe Nebel- und Hochnebelfelder, teils ganztägig. Nur am Alpenrand, am Nordrand der Mittelgebirge sowie auf den Bergen gibt es deutlich mehr Sonne. So liegen die Maxima zum Beispiel im Donautal oder in Ostbayern teils nur bei knapp 3 Grad. Nachts kann es südlich und südöstlich der Donau weiterhin frostig und bei vorhandener Nässe auch mal glatt werden, während im Rest des Landes die Nächte oft frostfrei verlaufen. An dieser Konstellation ändert sich bis zum Beginn der nächsten Woche nur wenig.

Danach gehen die aktuellen Modelläufe teils noch erheblich auseinander, sodass auch die Weihnachtsprognose immer noch recht unsicher erscheint. Es deutet sich zwar über die Feiertage ein Trend zu eher nasskaltem Wetter an, wo zumindest so ab dem mittleren Bergland vermehrt Schnee fallen kann. Aber, erstens ist auch das immer noch nicht ganz sicher und zweitens heißt das für die Flachlandtiroler wahrscheinlich wieder mal durchaus typische Weihnachten im Klee.

Dipl.-Met. Dr. Jens Bonewitz

Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 17.12.2020

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