Neue Bilder aus dem All

Es ist Zeit für eine Wachablösung im All. Seit Anfang 2004 – und damit seit fast 20 Jahren – liefern uns die Satelliten der zweiten Generation von „Meteosat” Wetterbilder aus dem All. Dabei befinden sich diese Satelliten auf einer sogenannten geostationären Umlaufbahn. Das bedeutet im physikalischen Sinne nichts weiter, als dass diese Satelliten sich exakt mit der Drehgeschwindigkeit der Erde selbige umkreisen und damit jederzeit denselben Punkt der Erdoberfläche beobachten können. Damit sind sie auch ziemlich weit entfernt, denn die Umlaufbahn, auf der das möglich ist, befindet sich 36 000 km über der Erdoberfläche. Das entspricht ungefähr dem dreifachen des Erddurchmessers.

An Bord eines solchen Satelliten befindet sich ein entsprechendes Instrument, mit dem die Erdbeobachtung durchgeführt wird. Bei den alten Satelliten der zweiten Generation war dies das sogenannte „SEVIRI”. Dieses Akronym steht für „Spinning Enhanced Visible and Infrared Imager” und beschreibt damit schon ganz gut die Funktionsweise des Instrumentes. Mittels schneller Eigenrotation wurde der Satellit stabilisiert und dann bei jedem Überstreifen der Erdoberfläche Zeile für Zeile ein Bild über mehrere Spektralkanäle aufgenommen.

DWD Neue Bilder aus dem All

Mit der neuen dritten Generation ändert sich nun auch das Instrumentarium, mit dem die Bilder vom Satelliten aufgenommen werden. Bereits gestartet ist dabei der Satellit „MTG-I” mit einem „Flexible combined Imager” (FCI) sowie einem neuartigen Blitzdetektor an Bord, den es bei der zweiten Generation noch nicht gab. Der FCI ersetzt dabei das SEVIRI-Instrument der zweiten Generation und hat insgesamt 16 Spektralkanäle (vorher: 12), von denen 8 Stück im sichtbaren bzw. nahen Infrarot-Bereich arbeiten (vorher: 3) und am Äquator eine Auflösung von 1 km haben. Zwei spezielle Kanäle arbeiten dabei sogar mit der doppelten Auflösung von 500 m. Die restlichen Kanäle befinden sich im Infrarotbereich und haben eine Auflösung von 2 km am Äquator, wobei auch hier 2 Kanäle mit der doppelten Auflösung von 1 km „gesamplet” werden können, wie es in der Fachsprache heißt. Dabei arbeitet der FCI auch noch schneller als SEVIRI und kann alle zehn Minuten ein neues Bild liefern. Das SEVIRI-Instrument hat dafür noch 15 Minuten gebraucht.

DWD Neue Bilder aus dem All

Eines der ersten veröffentlichten Bilder wurde am 18. März dieses Jahres aufgenommen und zeigt im Vergleich zum MSG-Satelliten eine deutliche Zunahme an Detailreichtum, zum Beispiel bei bestimmten Wolkenarten oder dem sichtbaren Staub- und Sedimenttransport. Durch die vielen neuen Spektralkanäle besonders im sichtbaren Bereich ist so ein ganz neuer Informationsreichtum geschaffen worden, der sich unter anderem in einer ganz neuen Bildqualität äußert.

DWD Neue Bilder aus dem All

DWD Neue Bilder aus dem All 1

Die neuen Daten helfen den Meteorologen nicht nur bei der Kurzfristvorhersage wie z.B. von Gewittern oder bei der jetzt deutlich besser werdenden Nebelerkennung, sondern fließen auch in Wettermodelle ein. Durch die neue Menge und Qualität sollte dementsprechend bald auch ein wahrnehmbarer Sprung nach oben bezüglich der Vorhersagegüte wahrnehmbar sein. Mit Hilfe weiterer Satelliten und zusätzlichem, neuen Instrumentarium soll es in Zukunft auch noch neue Informationen über atmosphärische Parameter wie Wasserdampfgehalt, chemische Bestandteile, Aerosolgehalt, aber auch Vertikalprofile der Atmosphäre.

Auch wenn die MTG-Mission insgesamt 3,2 Mrd. € schwer ist – dabei handelt es sich um eine Investition, von der am Ende alle profitieren. Zum einen in Form besserer Wettervorhersagen, aber auch durch neue Forschungsergebnisse, die erst durch die neue Satellitengeneration ermöglicht werden. Übrigens: Auch der Deutsche Wetterdienst ist daran beteiligt. Ein Teil der etwa 140 Mio. € Etat, die für Beiträge an europäische und internationale Organisationen gedacht sind, fließt unter anderem nach Darmstadt zu EUMETSAT.

M.Sc. Meteorologe Felix Dietzsch
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 09.05.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Regen, Regen und noch mehr Regen

Derzeit zeigt sich der Himmel vielerorts grau in grau, immer wieder fällt kühles Nass vom Himmel. Mancherorts regnet es kräftiger, es kübelt oder schüttet wie aus Eimern, anderenorts fällt hingegen weniger Regen, es tröpfelt, nieselt oder fieselt. Häufig bekommt man als Meteorologe dann die Frage gestellt, wann denn der Regen endlich aufhört und sich der Sommer einstellt. Wann wird der erste Freibadbesuch möglich sein? Vor allem an freien Tagen oder im Urlaub können die meisten Menschen Regen überhaupt nicht gebrauchen.

Dabei ist Regen doch eigentlich gar nicht so schlecht. Immerhin spendet er Leben, ohne Regen wäre kein Leben auf der Erde möglich. Und gerade in ihrer aktuellen Wachstumsphase benötigt die Natur viel davon, die Bäume bilden dichtes Blattwerk aus, überall blühen Pflanzen und die Wiesen erstrahlen in saftigem Grün. Henry David Thoreau wusste bereits: “Ein einziger sanfter Regen macht das Gras um viele Nuancen grüner”. Man nimmt auch wieder häufiger Petrichor wahr – den erdigen Duft des Regens. Dieser ruft bei der einen oder dem anderen schöne Momente aus der Kindheit ins Gedächtnis, was wiederum für ein positives Selbstwertgefühl sorgen kann. Allergiker schätzen einen schönen Guss ebenfalls, denn im Anschluss ist die Pollenkonzentration geringer und sie können wieder frei durchatmen. Außerdem wird dem Regen auch ein leistungssteigernder Effekt nachgesagt. Der Autor dieses Artikels kann dies übrigens bestätigen, joggt er doch viel lieber im Regen als bei sengender Hitze und brennender Sonne. Und spätestens wenn man Kinder voller Freude mit Anlauf in Pfützen springen sieht, kann man gar nicht anders… man muss den Regen einfach lieben!

DWD Regen Regen und noch mehr Regen scaled

Aber wie entsteht das kühle Nass denn eigentlich? Es kann ja schlecht aus dem “Nichts” in unserer Atmosphäre auftauchen. Bereits in der Schule wird das Wissen über den Wasserkreislauf vermittelt. An dessen Anfang steht die Verdunstung von Wasser. Scheint die Sonne, erwärmt sich die Erdoberfläche und somit auch die bodennahe Luftschicht. Dabei verdunstet Wasser vom Erdboden, aber auch aus Meeren, Flüssen, Seen oder der Vegetation und wird zu Wasserdampf.
Der größte Teil des verdunsteten Wassers stammt übrigens aus den riesigen Ozeanen.
Die erwärmte Luft, die leichter ist als vergleichsweise kalte, steigt in der Folge zusammen mit dem Wasserdampf in höhere, aber auch kältere Luftschichten auf. Dabei kühlt sie sich ab. Da kältere Luft jedoch weniger Wasserdampf speichern kann als wärmere, wird ab einer gewissen Höhe und Abkühlung die sogenannte Taupunkttemperatur (siehe DWD-Lexikon) erreicht, bei der die Luft gesättigt ist und Kondensation einsetzt. Dann bilden sich viele winzige Wassertröpfchen, die wir als Wolke wahrnehmen. In großen Höhen, wo die Temperatur deutlich unterhalb des Gefrierpunktes liegt, können auch kleine Eiskristalle entstehen, die in ausreichender Menge Eiswolken bilden. Häufig entstehen Niederschläge durch komplexe Vorgänge, bei denen auch die Eisphase eine Rolle spielt. Bleiben wir der Einfachheit halber aber bei den sogenannten Wasserwolken: Wann regnet es nun aus den Wolken?

Damit die winzigen Wassertröpfchen schließlich zu Regentropfen anwachsen, reicht die Kondensation von Wasserdampf alleine allerdings nicht aus. Wesentlich effektiver ist das Zusammenfließen (Koaleszenz) von Wolkentröpfchen. Beinhaltet die Wolke nun unterschiedlich große Tropfen, sinken die Größeren schneller ab als die Kleinen. Dabei kollidieren sie miteinander, was das Tropfenwachstum weiter beschleunigt. Erreicht der Tropfen schließlich eine kritische Masse, sodass seine Sinkgeschwindigkeit die Geschwindigkeit der aufsteigenden Luftmasse, die ihn in der Schwebe hält, übersteigt, fällt der Tropfen zum Erdboden. Mangelt es allerdings an Feuchtigkeit, bilden sich keine ausreichend großen Tropfen, womit es unter den Wolken trocken bleibt.

Das gesamte Wasservolumen der Atmosphäre umfasst übrigens rund 12.900 Kubikkilometer, was sich viel anhört, aber lediglich 0,0009 Prozent des auf der Erde vorhandenen Wassers entspricht. Der Durchsatz an Wasser in der Atmosphäre ist mit rund 500.000 Kubikkilometern pro Jahr allerdings deutlich größer. In der Folge lässt sich leicht berechnen, dass das Wasser der Atmosphäre jedes Jahr rund 39-mal komplett ausgetauscht wird, also etwa alle 9 Tage.
Warum regnet es überhaupt unterschiedlich stark?
Dies liegt vor allem daran, dass warme Luft deutlich mehr Wasserdampf aufnimmt als kalte. An einem schwülwarmen Sommertag liegt deshalb viel Wasserdampf in der Atmosphäre vor, sodass sich unter passenden Bedingungen große Wolken bilden können, die schwere Tropfen ausbilden. In tropischen Regenwäldern ist es dagegen ganzjährig feucht-warm, sodass dort fast täglich starke Schauer auftreten.

Und was passiert nun mit dem Regen, der auf den Erdboden fällt? Dieser versickert schließlich wieder im Boden, fließt in Flüsse und Seen ab oder wird von der Vegetation aufgenommen. Dann kann das Wasser erneut verdunsten, womit sich der Wasserkreislauf schließt. Vielleicht denken sie beim nächsten Regen einfach mal an seine positiven Eigenschaften. Falls Ihnen dies kein Trost spenden sollte, seien Sie einfach an die folgende Redewendung erinnert: “Nach dem Regen folgt Sonnenschein” oder wie die Norddeutschen sagen: “Regen ist erst, wenn die Heringe auf Augenhöhe vorbeischwimmen.”

M.Sc.Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 10.05.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Der nächste Sommer kommt bestimmt, oder?

Saisonale Klimavorhersagen geben eine Prognose darüber ab, mit welcher Wahrscheinlichkeit die kommenden Monate wärmer/kälter oder auch trockener/feuchter als im langzeitlichen Mittel werden. Die Kombination von numerischen Vorhersagen für die zukünftige Periode mit zusätzlichen Vorhersagen aus der Vergangenheit erlaubt eine gewisse statistische Bewertung der Prognosen und die Ableitung von Trendaussagen auf Basis einer Klimatologie. Damit unterscheiden sich die saisonalen Klimavorhersagen grundlegend von der Wettervorhersage, welche Aussagen über detailliertes Wettergeschehen der nächsten Stunden bis Tage trifft (siehe auch ).

Bei einer Prognose über einen Zeitraum von mehreren Monaten sind zudem alle “Akteure” des Klimasystems zu berücksichtigen: nicht nur die untere Schicht der Atmosphäre (die Troposphäre, vom Boden bis circa 9-16 km Höhe), sondern auch höhere Luftschichten (v.a. im Winterhalbjahr die Stratosphäre, in etwa 15 bis 50 km Höhe), der Boden sowie der Ozean und das Meereis. Für die saisonale Klimavorhersage wird ein mit all diesen Komponenten gekoppeltes Klimamodell genutzt.

Eine prägnante Zusammenfassung der aktuellen saisonalen Wettervorhersage (so genannte Multimodellvorhersage, also unter Beteiligung einschlägiger globaler Wettermodelle) befindet sich auf folgender Seite.

Für Mitteleuropa wird demnach ein (leicht) zu warmer Sommer simuliert, mit normalen, nach Süden hin leicht erhöhten Niederschlagssignalen. Schaut man auf die prognostizierte mittlere Luftdruckverteilung in Meereshöhe über die drei Sommermonate, fällt – unabhängig von im Sommer oft schwächeren Luftdruckgegensätzen, doch ein gewisses Muster auf – die erhöhte Wahrscheinlichkeit für höheren Luftdruck über dem östlichen Nordatlantik und Teilen Skandinaviens, demgegenüber relativ deutliche Signale für tieferen Luftdruck über Süd- und Südwesteuropa (deutlich südlicher verlaufende Frontalzone mit häufig kombiniertem Subpolar- und Subtropen-Jet im Atlantiksektor). Diese Konstellation entspräche für den Index der Nordatlantischen Oszillation (kurz NAO-Index) wohl eine (leicht) negative Abweichung (siehe: ).

DWD Der naechste Sommer kommt bestimmt oder

Letzteres erinnert nicht ganz zufällig an den überwiegend negativen NAO-Index im März 2023 als troposphärische Reaktion (schwächerer Nordatlantik-Jet) auf das Major-Warming in der mittleren und oberen arktischen Stratosphäre vom 16.02.2023 (zum NAO-Index ab 2023, Diagnostik und Prognose: )

Demzufolge könnte die Stratosphären-Troposphären-Kopplung im Frühjahr als Prädiktor Aufschlüsse geben zur sommerlichen Zirkulation, wie neue Studien nahelegen. Dabei wird zur Vorhersage der sommerlichen Nordatlantischen Oszillation (SNAO) mit der Erfahrung bzw. Statistik der letzten Jahrzehnte (Hindcast oder nachträgliche Vorhersage mit Klimadaten) agiert. Der primäre Prädiktor ist die Ausprägung des Nordatlantischen Jetstreams (vereinfacht über den NAO-Index ausgedrückt) im März, die mit dem Index der sommerlichen nordatlantischen Oszillation (SNAO) mit einem Korrelationskoeffizienten von 0,66 über den Zeitraum 1979-2018 korreliert hat. Diese doch recht gute Korrelation könnte also die aktuelle Sommerprognose unterstützen.

Im Sommer 2022 gab es hingegen eine umgekehrte Korrelation, d.h. NAO positiv im März (stark ausgeprägter Nordatlantik-Jetstream, gestützt u.a. durch einen starken stratosphärischen Polarwirbel, SPV) führte zu SNAO positiv in den Sommermonaten, klassischerweise mit getrennt verlaufenden Subtropen- und Subpolar-Jets im Atlantiksektor (siehe hier, NAO-Index Archiv: ).

Die Überlegungen dazu sind in diesem Tagesthema näher erläutert: .

Somit könnte die Kopplung zwischen Stratosphäre und Troposphäre im Frühjahr (z. B. nach einer finalen oder späten Stratosphärenerwärmung im Spätwinter) eine wichtige Rolle bei der erweiterten Vorhersagbarkeit vom Frühjahr bis in den Sommer hinein spielen. Im Gegensatz dazu herrscht die allgemeine Erkenntnis, dass die Auswirkungen dieser dynamischen Kopplung außerhalb der Wintersaison relativ inaktiv sind.

Derartige Ergebnisse können die sommerliche saisonale Vorhersage des nordhemisphärischen Klimas unterstützen, was vor allem dem Energiesektor, aber auch der Land- und Wasserwirtschaft zugutekommt.

Dr. rer. nat. Jens Bonewitz
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 11.05.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Regenreiche Tage – zumindest gebietsweise

Vor allem am vergangenen Freitag (05.05.23) und Sonntag (07.05.23) kam gebietsweise einiges an Wasser vom Himmel. Bei kräftigen Gewittern stach vor allem örtlicher Starkregen als Begleiterscheinung hervor. Beispielsweise konnten am Sonntag in Vöhrenbach (Baden-Württemberg) lokal eng begrenzt in nur 2 Stunden 62,5 Liter pro Quadratmeter beobachtet werden. Lokal kann es auch durchaus noch etwas mehr gewesen sein. Während also an einem Ort förmlich die Welt “unterging”, blieb es in den Nachbargemeinden teilweise sogar komplett trocken. Am Freitag gab es außerdem auch zahlreiche Hagelmeldungen mit Korngrößen von bis zu 3 cm oder flächigen Hagelansammlungen. Entsprechend wurden die örtlichen Feuerwehren und Katastrophenschützer ganz schön auf Trab gehalten. Zahlreiche Keller füllten sich mit Wasser, Straßen und Bahngleise wurden überflutet. Teilweise gab es auch Hangrutsche, die Fahrbahnen verschmutzen oder sogar unpassierbar machten.

DWD Regenreiche Tage zumindest gebietsweise 1

Auch am heutigen Montag treten insbesondere vom Emsland bis zum Allgäu weitere Schauer und einzelne Gewitter auf, die lokal erneut mit Starkregen einhergehen können. Die Gefahr von Unwettern fällt im Vergleich zu den Vortagen jedoch geringer aus. Im Norden und Osten ist dagegen Hoch “Tina” mit Schwerpunkt nahe der Baltischen Staaten wetterwirksam und somit vom kühlen Nass überhaupt keine Spur. Dort sitzt man bei strahlendem Sonnenschein auf dem Trockenen – zumindest was den Niederschlag angeht.

Allerdings zieht heute bereits der Ausläufer des Nordostatlantik-Tiefs “Zoltan” über Frankreich und Großbritannien hinweg. Dieser erreicht am Dienstagmorgen den Westen Deutschlands. So regnet es am Dienstag und in der Nacht zum Mittwoch in der Westhälfte teils schauerartig verstärkt, ab Dienstagabend setzt dann auch an den Alpen länger anhaltender Regen ein. Da die Luftmassengrenze nur langsam ostwärts vorankommt, können sich die Niederschlagsmengen in der Westhälfte in 24 Stunden durchaus auf 10 bis 20, lokal auf 25 Liter pro Quadratmeter (l/qm) aufsummieren. Im Allgäu werden diese sogar noch etwas höher ausfallen.

DWD Regenreiche Tage zumindest gebietsweise 2

Erst am Mittwoch ziehen die Regenfälle dann weiter in die Osthälfte des Landes. Dort sind ebenfalls strichweise 5 bis 10, lokal bis 20 l/qm möglich. Die Oder-Neiße-Region bleibt bis zur Nacht zum Donnerstag noch weitgehend trocken. In der Westhälfte bilden sich dann einzelne Schauer, auch Gewitter sind dort nicht ausgeschlossen.

Summiert man die Niederschläge auf, so zeigt sich insbesondere in der Westhälfte sowie im Südosten ein recht nasses Bild. Gebietsweise sind dort 15 bis 25 l/qm in 72 Stunden möglich, örtlich auch 30 bis 40 l/qm. An den Alpen können die Mengen noch etwas höher ausfallen.

DWD Regenreiche Tage zumindest gebietsweise

Noch ein kurzes Wort zum Donnerstag und Freitag: Deutschland verbleibt weiterhin im Einflussbereich tiefen Luftdrucks. Die Luftmasse ist zwar nicht mehr ganz so feucht wie an den Vortagen, dennoch nimmt die Schauer- und Gewitterneigung gebietsweise wieder etwas zu. Der Norden und Osten geraten hingegen allmählich wieder unter leichten Hochdruckeinfluss, sodass sich dort zum Wochenende voraussichtlich wieder häufiger die Sonne zeigt und die Temperatur auch wieder auf Werte über 20 Grad steigen kann.

MSc.-Met. Sebastian Schappert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 08.05.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Diagonale Zweiteilung

Aufmerksamen Leserinnen und Lesern des Textes “Deutschlandwetter” wird heute sowie an den vergangenen Tagen eventuell aufgefallen sein, dass die bei uns üblichen, meteorologisch sinnvollen Gebietszusammenfassungen nur dezenten Veränderungen unterworfen waren. Häufig orientierte sich der Verfasser an einer Unterscheidung zwischen den meteorologischen Vorgängen in der Südwest- bzw. der Nordosthälfte. Diese diagonale Zweiteilung des Wetters in Deutschland ist auch am heutigen Sonntag ziemlich passend und kann auch meteorologisch erklärt werden.

Blickt man auf die aktuelle Bodenwetterkarte fällt einem sofort das weiterhin umfangreiche Hoch mit Schwerpunkt über dem östlichen Ostseeraum und dem Baltikum ins Auge. Dieses wurde auf den Namen TINA getauft und beeinflusst zum Teil das Wetter in Deutschland. Allerdings kann TINA keinen direkten Kontakt zum Randbereich des Azorenhochs aufbauen, denn vom Vereinigten Königreich bis nach Italien erstreckt sich eine flache Tiefdruckzone. Damit kann schon mal festgehalten werden, dass Deutschland im Übergangsbereich dieser beider Druckgebilde liegt.

Doch nicht nur die Druckverteilung bestimmt das Wettergeschehen, sondern auch die vorhandene Luftmasse will ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Nun kann man diese zwar in erster Näherung allein durch die Lufttemperatur (2 m) klassifizieren, doch das ist in den meisten Fällen nur die halbe Miete und könnte einen auf den falschen Pfad führen. Denn neben der Temperatur definiert auch die Luftfeuchtigkeit den Charakter einer Luftmasse.

Zur Analyse der Luftfeuchtigkeit haben sich in der Historie eine relativ große Anzahl an Kenngrößen etabliert, deren umfassenden Erklärungen den Rahmen eines “Thema des Tages” sprengen würden. Jedenfalls sollte aber der sogenannte “Taupunkt” genannt werden. Dieser gehört zu den Luftfeuchteparametern und kann für allerhand Zwecke herangezogen werden. Er bezeichnet jene Temperatur, auf die ein ungesättigtes Luftpaket bei gleichbleibendem Druck über einer ebenen, chemisch reinen Wasserfläche (Eisfläche beim Reifpunkt) abgekühlt werden muss, um zur Sättigung zu gelangen. Im Sättigungszustand beträgt die relative Luftfeuchtigkeit 100 Prozent. Bei weiterer Abkühlung tritt Kondensation ein. Der Taupunkt wird an den Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes im Gegensatz zur Lufttemperatur nicht direkt gemessen, sondern aus der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit mit Hilfe empirischer Formeln berechnet.

In Abbildung (b) ist sehr schön zu erkennen, dass in großen Teilen der Nordosthälfte Deutschlands am Sonntagnachmittag einstellige Taupunktstemperaturen vorherrschen, während diese entlang des Rheins sowie im Südwesten auf Werte von annähernd 15 Grad ansteigen. In Verbindung mit den vorhergesagten Lufttemperaturen (10 bis 15 Grad im Nordosten und über 20 Grad im Südwesten, siehe Abbildung(a)) kann daher abgeleitet werden, dass im Nordosten eine trockene und weniger warme, in der Südwesthälfte dagegen eine warmfeuchte Luftmasse wetterbestimmend ist.

DWD Diagonale Zweiteilung

In einem weiteren Schritt können noch diverse abgeleitete Temperaturen zur Diagnose und Prognose herangezogen werden. Eine davon ist die sogenannte äquivalentpotentielle Temperatur. Diese ist jene Temperatur, die feuchte Luft annähme, wenn der gesamte darin enthaltene Wasserdampf bei konstantem Druck vollständig kondensieren, die dabei freigesetzte Kondensationswärme ausschließlich dem Luftpaket zugeführt und es anschließend trockenadiabatisch auf 1000 hPa gebracht würde. Damit kann mit diesem Parameter der Energiegehalt der Luftmasse abgeschätzt werden und eignet sich daher gut als Basisfeld bei der Frontenbestimmung, der natürlich eine Luftmassenanalyse vorausgeht. In Abbildung (c) sieht man eindrücklich die geringeren Werte im Nordosten und die höheren in der Südwesthälfte mit einem Übergangsbereich zwischen der Nordsee und dem westlichen Erzgebirge.

In der energiereicheren Luftmasse und durch den schwachen Tiefdruckeinfluss im Südwesten entwickeln sich daher am heutigen Nachmittag dort vermehrt Schauer und Gewitter, die überwiegend stark mit Sturmböen, Starkregen und kleinem Hagel ausfallen können. Durch die geringe Zuggeschwindigkeit der Gewitter ist aber örtlich auch heftiger Starkregen möglich (Unwetter). In der Nacht klingen die Gewitter langsam ab und gehen teils in schauerartigen Regen über. Der in der energieärmeren Luftmasse befindliche Nordosten bekommt dagegen davon überhaupt nichts mit.

Mag.rer.nat. Florian Bilgeri
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 07.05.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Die ersten Sommertage

Für die Wärmeliebhaber unter uns hat das lange Warten ein Ende! Am gestrigen Donnerstag (04.05.2023) war es endlich so weit: Zum ersten Mal in diesem Jahr überschritt das Thermometer die 25-Grad-Marke, für einige zugleich der kritische Wert für kurze Hosen, für uns Meteorologen ein “Sommertag”. Die Tabelle der Höchsttemperaturen von über 25 Grad (Abbildung 1) zeigt aber auch, es war ein räumlich eher eng begrenztes Ereignis entlang des Oberrheins und der Mosel. Der Zeitpunkt scheint etwas spät, oder trügt der Schein?

DWD Die ersten Sommertage

Wir ordnen klimatologisch ein und betrachten dafür die aktuell gültige Klimareferenzperiode von 1991 bis 2020. Abbildung 2 zeigt die jeweiligen Zeitpunkte des ersten Auftretens einer Temperatur von 25 Grad Celsius für die Stationen Hamburg-Fuhlsbüttel, Berlin-Dahlem, Düsseldorf, München-Stadt und Freiburg. Es fällt auf, dass der Zeitpunkt durchaus sehr variabel ist und zwischen Anfang April und Mitte Juli liegt. Generell überschreitet das Thermometer die 25 Grad im Norden und Osten etwas später als im Süden und Westen. Berechnet man einen linearen Trend, ergeben sich für die jeweiligen Stationen durchaus unterschiedliche Entwicklungen innerhalb des Referenzzeitraumes. Während sich in Hamburg und Berlin, also im Norden und Osten des Landes, kaum ein Trend abzeichnet, verschiebt sich der Zeitpunkt des ersten Sommertages im Süden und Westen immer weiter nach vorne. Das wiederum führt dazu, dass die auf Grundlage des linearen Trends zu erwartenden Zeitpunkte immer weiter auseinander driften: Anfang der 90er Jahre waren die ersten “25” im Mittel zwischen Anfang und Mitte Mai zu erwarten. Während sich daran im Norden und Osten im Verlauf der Jahre wenig geändert hat, liegt der Erwartungswert im Süden und Westen mittlerweile zwischen Mitte und Ende April. Vor allem in den Zeitreihen von Freiburg und Düsseldorf hat sich der Zeitpunkt um rund einen Monat nach vorne verschoben.

DWD Die ersten Sommertage 1

Setzt man also die Entwicklung der letzten Jahre als Maßstab an, war der Zeitpunkt des ersten Sommertages im Südwesten einen guten halben Monat verspätet. Bezogen auf die vieljährigen Mittelwerte bewegen wir uns allerdings auf nicht unüblichem zeitlichem Terrain.

Die Südwesthälfte Deutschlands verbleibt in den nächsten Tagen in der Warmluft, allerdings dämpfen Schauer und Gewitter die Temperaturentwicklung, sodass weitere Sommertage nur noch ganz vereinzelt zu erwarten sind. Nach Nordosten zu schafft es die Warmluft erst gar nicht, sodass man sich dort ohnehin weiter gedulden muss.

Dipl.-Met. Adrian Leyser
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 05.05.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Vorsicht, gelber Ball!

War man in den letzten Jahren in den Frühlingsmonaten März und April viel Sonnenschein gewöhnt, so hielt sich dieser in diesem Jahr merklich zurück. Vielmehr regierten immer wieder Tiefdruckgebiete mit dicken Wolken, viel Regen (oder Schnee) und Wind. Entsprechend verfehlte der März mit 100 Stunden Sonnenschein sein Soll von 127 Stunden (Periode 1991 bis 2020) um rund 21 Prozent. Im April betrug das Defizit mit etwa 150 Stunden Sonnenschein im Vergleich zum Sollwert von 183 Stunden (Periode 1991 bis 2020) etwa 18 Prozent.

Keiner Wunder ist es daher, dass die ersten warmen Frühlingstage mit zumindest gebietsweise viel Sonnenschein die Menschen zahlreich nach draußen gelockt haben. Leider mussten einige von ihnen bald feststellen, dass ihre Haut durch einen Sonnenbrand die Farbe Rot angenommen hat.

Die Sonne ist mittlerweile über 4 Monate von ihrem tiefsten Stand im Dezember entfernt und hat schon viel Kraft. Auf der durch die Witterung der vergangenen Wochen bei vielen Menschen noch ungebräunten Haut hat sie dann leichtes Spiel, wenn nicht an ausreichende Schutzmaßnahmen gedacht wurde. Mit jedem Tag wird der Sonnenstand bis zum Sommerbeginn am 21. Juni 2023 noch höher und die Einstrahlung damit intensiver.
Beim Deutschen Wetterdienst wird die Sonnenbrandgefahr mithilfe des UV-Gefahrenindex vorhergesagt.

Der UV-Index wurde von der WHO (Weltorganisation für Gesundheit) und der WMO (Weltorganisation für Meteorologie) eingeführt und soll die Bevölkerung vor Gefahren durch Sonnenstrahlung warnen. In Deutschland werden dabei Werte von 1 bis 10 erreicht, in den Tropen und Subtropen sind Werte von 14 bis 16 möglich, in besonders hohen Lagen wie beispielsweise den Anden treten zum Teil sogar Werte über 17 auf. Dort wurde 2003 auf dem Gipfel des Licancabur in Bolivien in 5900 m Höhe auch der absolut höchste UV-Index mit einem unglaublichen Wert von 43,3 festgestellt. Dieser hohe Wert kam durch einen extrem starken Sonnenwind zustande.

Ein UV-Index-Wert von 1 bis 2 bedeutet, dass es nur eine geringe gesundheitliche Gefährdung gibt und Schutzmaßnahmen nicht erforderlich sind. Bei Werten von 3 bis 5 herrscht eine mittlere Gefährdung und Schutzmaßnahmen sind sehr empfehlenswert. Hemd, Sonnencreme und Sonnenbrille sind geeignete Mittel. Bei Werten von 6 bis 7 besteht eine hohe Gefahr und Schutzmaßnahmen sind erforderlich. Bei Werten von 8 bis 10 ist die Gefährdung sehr hoch und Schutzmaßnahmen sind unbedingt erforderlich. Ein UV-Index-Wert von 10 kommt bei uns jedoch nur in höheren Lagen der Alpen vor. Bei Werten über 11, die es bei uns nicht gibt, ist die Gefährdung extrem und Schutzmaßnahmen sind selbst bei einem kurzen Aufenthalt in der Sonne ein Muss.

Am heutigen Samstag liegt der UV-Index in Deutschland bereits verbreitet bei Werten zwischen 4 und 5. Im Süden ist punktuell ein UV-Index von 6 zu erwarten, womit die Gefährdung dort hoch ist und Schutzmaßnahmen erforderlich sind! Im Nordosten Deutschlands sind dagegen mehr Wolken unterwegs, sodass der UV-Index dort nur 1 bis 3 beträgt und die Gefährdung größtenteils nur gering ist.

Am Sonntag gibt es recht verbreitet UV-Index-Werte von 4 bis 6, während am Montag der Westen und Süden mehr Wolken bekommt und die Werte daraufhin auf 1 bis 3 sinken. Vor allem hinsichtlich einer nicht vorgebräunten Haut sollte bei Outdoor-Aktivitäten im Sonnenschein angesichts der sich nun entfaltenden Wucht der Sonne verstärkt aufgepasst werden!

DWD Vorsicht gelber Ball

DWD Vorsicht gelber Ball

Aktuelle Vorhersagen des UV-Index und weitere Informationen dazu finden Sie unter uvindex und in der WarnWetter App (verfügbar unter “weitere Produkte” und dann “Gesundheit”).
Unter können Sie auch UV-Warnungen per E-Mail abonnieren.

Dipl.-Met. Simon Trippler
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 06.05.2023
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Neues Race Segel von North Sails

Das “Race” verfügt über die sogenannte Air-Cam-Technologie. Das bedeutet, dass an der Masttasche eine Luftkammer sitzt, die aufgepumpt werden kann und somit das Anströmverhalten verbessert werden soll.

Deutschlandwetter im April 2023

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im April 2023*

Platz Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Waghäusel-Kirrlach Baden-Württemberg 10,1 °C 0,0 Grad
2 Freiburg Baden-Württemberg 10,0 °C +1,0 Grad
3 Ohlsbach Baden-Württemberg 9,9 °C +0,9 Grad

Besonders kalte Orte im April 2023*

Platz Station Bundesland durchschnittliche Temperatur Abweichung
1 Carlsfeld Sachsen 3,1 °C -0,2 Grad
2 Zinnwald-Georgenfeld Sachsen 3,1 °C -0,2 Grad
3 Kahler Asten Nordrhein-Westfalen 3,6 °C +0,1 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im April 2023**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Oberstdorf Bayern 272,9 l/m² 203 %
2 Aschau-Stein Bayern 271,8 l/m² 154 %
3 Immenstadt Bayern 262,7 l/m² 178 %

Besonders trockene Orte im April 2023**

Platz Station Bundesland Niederschlagsmenge Anteil
1 Arkona Mecklenburg-Vorpommern 17,9 l/m² 53 %
2 Usedom Mecklenburg-Vorpommern 20,9 l/m² 53 %
3 Graal-Müritz, Seeheilbad Mecklenburg-Vorpommern 21,3 l/m² 49 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im April 2023**

Platz Station Bundesland Sonnenschein
1 Westermarkelsdorf auf Fehmarn Schleswig-Holstein 241 Stunden 135 %
2 List auf Sylt Schleswig-Holstein 239 Stunden 133 %
3 Arkona Mecklenburg-Vorpommern 238 Stunden 130 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im April 2023**

Platz Station Bundesland Sonnenscheindauer Anteil
1 Oberstdorf Bayern 102 Stunden 75 %
2 Carlsfeld Sachsen 103 Stunden 77 %
3 Freudenstadt Baden-Württemberg 103 Stunden 68 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.
* Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int Referenzperiode 1961-1990)
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Monatswertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der jeweiligen Station (int Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter Meteorologe Denny Karran
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

Wonnemonat Mai

Über Skandinavien herrscht hoher Luftdruck vor. Westlich von England kreist Tief XAVER. Bei uns wird aktuell am Südrand des Hochs trockene Luft aus Osten ins Land geführt. Die Lage ändert sich aber bereits, denn aus dem umfangreichen Tief über dem Atlantik entwickelt sich ein Randtief, welches in der Nacht zum Freitag dem Westen und Südwesten Deutschlands dichte Wolken und erste Schauer bringt.

Das Randtief trägt ebenfalls den Namen XAVER und wird in den Wetterkarten mit einer römischen 2 (II) betitelt. Hochdruckgebiet TINA liegt derweil über Skandinavien und lenkt in den Norden weiterhin trockene Luft aus östlicher Richtung.

DWD Wonnemonat Mai

Mit zunehmendem Gradienten zwischen den beiden Druckgebilden frischt der östliche Wind kräftig auf und an den Küsten sowie im angrenzenden Binnenland treten steife bis stürmische Böen auf. Exponiert sind auch Sturmböen möglich.

DWD Wonnemonat Mai

Im übrigen Bundesgebiet dreht der Wind zunehmend auf südwestliche Richtung und es wird feuchte und instabile Luft ins Land geführt. In dieser bilden sich teils kräftige Schauer und Gewitter, die sich im weiteren Tagesverlauf nord- und ostwärts ausbreiten. Örtlich besteht die Gefahr von unwetterartigen Erscheinungen durch heftigen Starkregen (mehr als 25 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde). Vereinzelt lassen sich auch schwere Sturmböen bis zu 100 Kilometer pro Stunde und größerer Hagel nicht ausschließen.

DWD Wonnemonat Mai 1

In der Nacht zum Samstag verlagern sich Schauer und Gewitter in den Osten und Nordosten und gehen dort mehr und mehr in länger anhaltenden Regen über. Gebietsweise können dabei in wenigen Stunden um 20 Liter pro Quadratmeter fallen.

Samstag selbst zieht der Regen ostwärts ab und es gibt im Tagesverlauf noch einzelne Schauer. Bereits in der Nacht zum Sonntag nähert sich von Westen her das nächste Tiefdruckgebiet mit dichten Wolken und Regen. Dabei sind auch wieder Schauer und Gewitter möglich, die sich am Sonntag tagsüber ihren Weg vom Südwesten nach Norden und Osten bahnen. Östlich der Elbe bleibt es bis zum Abend wahrscheinlich noch trocken mit teils längeren sonnigen Abschnitten. Während es am Samstag im Norden und Nordosten noch kühl ist, erwärmt sich am Sonntag auch dort die Luft auf über 17 Grad. Nur direkt an den Küsten ist es bei auflandigem Wind durch die noch kühle See frischer.

DWD Wonnemonat Mai 2

In der Nacht zum Montag kommen die Schauer und Gewitter nordostwärts voran. Die neue Woche startet dann wechselhaft mit einem Wechsel aus Sonne und Wolken sowie einzelnen Schauern und Gewittern. Dabei ist es weiterhin mäßig warm mit Höchstwerten zwischen 18 und 23 Grad.

Dipl. Met. Jacqueline Kernn
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 04.05.2023

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